Fr. Piasetzky und die Hasen : Klappe – die Vierte!

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Der Feldhase ist Wildtier des Jahres 2015. Sein Bestand wird von uns Jägern akribisch im Rahmen von WILD erfasst. Erst nach der Besatzermittlung wird festgelegt ob überhaupt, wieviel und wie Hasen bejagt werden.
https://www.ti.bund.de/…/wildtierinformationssystem-der-la…/

Aber Hauskaninchenmanagerinnen wissen das besser!


Liebe Frau Piasetzky,

Ostern ist schon vorbei, Sie sind mit Ihren Weisheiten über den Hasen aber spät dran…..
Nun, das macht nichts, vor Ostern wussten Sie sicherlich auch nicht mehr über Meister Lampe als jetzt. Man sollte Ihnen wirklich nahelegen, dass Sie wie ein Schuster bei seinen Leisten bei Ihren Stadttauben und den anderen Tieren in Ihrer Obhut im Tierheim bleiben. Überlassen Sie das Thema Jagd denen, die was davon verstehen und nicht so einen Blödsinn erzählen.
Mal schauen….

Hasen stehen auf der Roten Liste, aber das scheint nicht wichtig zu sein.

Nun, so undifferenziert darf man da nicht rangehen, aber das kann man von Ihnen ja auch nicht erwarten. Der Hase WELTWEIT ist eine absolut ungefährdete Art (least concern). In Deutschland ist er regionsabhängig eingestuft. Entweder in Stufe 3 der Roten Liste oder – in einigen östlichen Bundesländern in Stufe 2. Die Rote-Liste unterteilt sich folgendermaßen:

0 ausgestorben oder verschollen
1 vom Aussterben bedroht
2 stark gefährdet
3 gefährdet
G Gefährdung unbekannten Ausmaßes
R extrem selten
V Vorwarnliste (noch ungefährdet, verschiedene Faktoren könnten eine Gefährdung in den nächsten zehn Jahren herbeiführen)
D Daten unzureichend
* ungefährdet (least concern)

Also übersetzt, der Hase ist in der ersten Stufe der Roten Liste und bekommt mehr Aufmerksamkeit, weil er regional unterschiedlich weniger vorkommt als früher oder teilweise auch gar nicht mehr. Mehr noch nicht.

Übrigens…. nach flächendeckenden Zählungen und darauf basierenden Hochrechnungen, ergab sich 2011 für Gesamtdeutschland ein Besatz von ca. 4 Millionen Feldhasen. Knapp vor dem Aussterben, nicht wahr, Frau Piasetzky?
Die regional höchst unterschiedliche Ausbreitung liegt begründet in der unterschiedlichen landwirtschaftlichen Nutzung der Gegenden. Auf 100 Hektar zusammenhängender Feldfläche Mais findet man natürlich keinen einzigen Hasen. Dagegen auf extensiv bewirtschafteten Pferdeweiden, ungemähten Stilllegungen oder kleinflächigem Ackerbau mit Hecken dazwischen findet man pro Hektar oft 3-6 Hasen oder mehr.

Übrigens, falls Sie es nicht wissen sollten: Auch Rotwild findet sich nicht überall in Deutschland. Da gibt es riesige Regionen ohne einen einzigen Hirsch. Trotzdem ist das Rotwild auch nicht vom Aussterben bedroht. Das nur nebenbei, damit Sie ein bissl was lernen.

An diesen unterschiedlichen Ausbreitungen des Feldhasen in Deutschland wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern, da Veganismus eine momentane Modeströmung ist und deshalb landwirtschaftliche Produkte eher noch auf dem Vormarsch sind. Außerdem ist die von Rot-Grün vorangetriebene Energiewende, die auf erneuerbare Energien setzt und sich häufig in Biogasanlagen manifestiert, eine Grünmasse fressende Maschinerie. Ein Großteil von dem Mais in den östlichen Bundesländern wandert in Biogasanlagen. Und daher wird auch auf längere Sicht der Hase dort verschwunden bleiben. Die Besatzzahlen werden sich bundesweit einpendeln zwischen 3 und 4 Millionen Hasen und irgendwann wird der Hase auch von der Roten Liste wieder gestrichen, denn er wird diese Zahlen nicht unterschreiten.

11194701_763338137117734_500100336_oPersönliche Anmerkung von mir: Bei einem Spaziergang vor zwei Wochen habe ich auf einer Strecke von ca. 600 Metern rechts und links des Wirtschaftsweges mehr als 10 Hasen gesehen. Und bei dem wunderbaren Frühlingswetter der letzten Wochen dürfen wir auch darauf hoffen, dass die ersten Märzhasen alle überlebt haben. Denn oft ist auch eine schlechte Witterung und daraus resultierend auszehrende Krankheiten für das massenweise Sterben von jungen Hasen die Ursache.

Wie sieht die Hege aus. Anders als ich dachte (Hege = liebevolle Versorgung = hahaha) meint der Jäger damit, er schützt vorübergehend seine Beute, den Hasen, indem er zunächst mal alles mit Büchse oder Flinte abknallt, was dem Hasen gefährlich werden könnte. Auch der Bau- und Fallenjagd wird sich gerne bedient. Wenn das erledigt ist, verfolgt er den Hasen normalerweise mittels einer Treibjagd.

Was stört Sie daran, wenn wir Raubwild bejagen, damit das Niederwild, also Hase und Kaninchen, die Bodenbrüter und Kleinnager geschützt werden?
Da sind extrem seltene Arten dabei, die sich wirklich ihren Platz auf der Roten Liste verdient haben, wie Feldhamster oder Haselmaus, Birkmaus oder Zwergmaus. Alle diese Arten, wie natürlich auch der Hase, profitieren von der Bejagung der Prädatoren. Aber ich schätze, Ihnen sind diese Arten nicht bekannt oder relativ egal. Und wenn dann im Herbst bei Treibjagden Hasen geschossen werden, sind das weniger Hasen, als die (vorher) erlegten Prädatoren sie weggeholt hätten. Die hätten nämlich auch den frisch geborenen Junghasen die Mutter weggefressen und die Kleinen wären verhungert. Oder so ein Fuchs, der nimmt auch gern mal einen ganzen Satz Junghasen mit. Auf einen Schlag die ganzen Kinder futsch. Tja, die Natur ist grausamer als der Mensch je sein kann. Außerdem jagen wir nachhaltig. Googlen Sie mal, was das heißt. Ein Jäger entnimmt der Natur nie mehr, als nachwächst. Wie ein Bauer, der seinen Tierbestand auf einem Level hält und immer nur den Überschuss verkauft.

Wenn man bedenkt, es nehmen viele( ältere?) Damen und Herren Teil, die vor vielen Jahren mal eine Schießerlaubnis erteilt bekamen, aber eigentlich mangels Übung nicht wirklich treffen, kann das bedenklich sein.

Oh man, bei Ihnen kann man wirklich sehr gut ein häufig auftretendes Problem erkennen: Meinung wird als Wissen verkauft. Davon wird es aber nicht richtiger. Wenn ich mir Ihr Foto anschaue, sind Sie auch schon deutlich dem Teenageralter entwachsen. Also schon „älter“. Machen Sie deshalb ihren Job (abgesehen vom Jägerbashing) schlecht? Ich habe schon viele erfahrene, ältere Jäger grandios schießen gesehen. Die machen mit ihrer Erfahrung und Ruhe vielen jungen Jägern noch was vor!

Also, wie nach einem Schlachtplan gehen zig verwegene Jäger mit ihren Hunden das Gelände ab und wehe sie erblicken so ein Langohr. Das stirbt dann ohne Wenn und Aber, meistens nach Hetze und Todesangst. Allerdings mussten auch schon Treibjagden wegen Hasenmangel abgesagt werden.

Ganz ehrlich? Summa Summarum kommen auf den Treibjagden in unserem Revier weit mehr Hasen unbeschossen weg, als erlegt werden. Und auf den Treibjagden, wo ich bislang eingeladen war, ist das Verhältnis ebenso. Und die Hasen werden nicht gehetzt, sondern werden vom Vorstehhund angezeigt durch Vorstehen und wenn sie aufspringen, werden sie erlegt. Oder sie springen vor einem stöbernden Hund auf und werden sofort beschossen. Dass ein Hase weit gehetzt wird, kommt mal vor, aber ist extrem selten. Das überlebt er aber stets, denn wer sollte ihn beschießen, wenn er vor den zu Fuß gehenden Jägern wegläuft, weil ein Hund ihn scheucht? Mit Schrot wird nur bis auf maximal 30-40 Meter geschossen, weiter geht das nicht mehr. Danach ist das Wild aus der Gefährdungszone raus.

Übrigens…. die von Ihnen bemäkelte Todesangst während einer Hetze ist vielen Hasen ein bekannter Gefühlszustand. Freilaufende Hunde suchen sich mit Vorliebe Hasen und rennen laut bellend und freudig hinterher, während Herrchen am Feldrand steht und sich am Treiben seines Lieblings erfreut……

Man fragt sich was Feldhasen uns Menschen eigentlich Furchtbares angetan haben, dass man sie so gnadenlos umbringt. Ein vernünftiger Grund hat sich mir noch nicht erschlossen, brutale Ungerechtigkeit, über die man weinen möchte.

Sie haben gar nichts furchtbares getan, unsere Hasen. Sie werden erlegt und wandern in die menschliche Nahrungskette. Ein Schicksal, was sie mit Milliarden anderer Tiere jährlich teilen.

Solange die Art davon nicht bedroht ist, spricht nichts gegen eine nachhaltige Nutzung von Tierbeständen. Aber das werden Sie als TIERschützerin nie begreifen. Jäger sind ARTENschützer, das schließt eben eine Bejagung und damit Nutzung von Wildtieren ein. Natürlich ist es für ein einzelnes Idividuum tragisch, gegessen zu werden, aber es schadet der Art nichts, wenn es genügend Tiere davon gibt. Ich esse lieber ein Wildtier, was glücklich gelebt hat und den Schuss nicht hört, der es tötet, als ein 1000 km weit transportiertes Ferkel, was in einer Schlachtfabrik elend sein Leben lassen musste. Wer Fleisch essen will, muss damit leben, dass Tiere dafür sterben. So ist das, Frau Piasetzky. Und wenn Sie vegetarisch oder gar vegan leben sollten, dann sollten Sie aber wenigstens so tolerant sein, und anderen Menschen ihre Ernährungsgewohnheiten gönnen. Ich gönne den Vegetariern und Veganern auch liebend gern ihr Hühnerfutter, solange ich nicht missioniert werde.

Eigentlich schade, er ist so wunderschön und viele Menschen lieben ihn…………….

Wir Jäger lieben den Hasen ebenfalls – auch wenn Sie es nicht glauben. Und deshalb bejagen wir weiterhin Füchse und Krähen, denn niemand von uns will, dass in 20 Jahren die Osterkrähe die Eier für unsere Enkelkinder bringt.

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