Naturschutz – Quo vadis?

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Am 18.11.2014 hielt Philipp Freiherr von Guttenberg an der 5. Regionalkonferenz zur NRW Jagdrechtsnovelle eine Rede, die viele begeistert hat. Er gab darin allen Nutzern, Eigentümern und Bewirtschaftern des ländlichen Raumes eine Stimme.
Zitat
„Meine Damen und Herren, bei genauer Betrachtung, geht es aber auch nicht nur um die Natur und um die Jagd, sondern um einen subtilen Generalangriff auf den ländlichen Raum und unsere demokratische Grundordnung.
Seit 1848 ist die Jagd untrennbar mit Grund und Boden verbunden. Für das Wie und Warum dieses Recht und das Recht auf Eigentum zustande kam, lohnt ein Blick in die Geschichtsbücher. Nun hat man sich damals nicht etwa bei einem Rehgulasch oder Glas Bier auf dieses oder jenes Recht verständigt. Nein, hier sind die Menschen unter Einsatz ihres Lebens und mit Waffen auf die Straße gegangen und haben für etwas gekämpft, was bis heute das Fundament unserer demokratischen Verfassung gilt.
Für Eigentum und Freiheit!
Und das, meine Damen und Herren, ist gerade eine Rot-Grüne Regierung im Begriff den Menschen wieder wegzunehmen. Wenn Sie so wollen, wird die vor einhundertsiebzig Jahren überwundene Feudalherrschaft durch eine Ökodiktatur ersetzt. Der Bauer wird vom Leibeigenen des Feudalaristokraten, das darf ich als Guttenberg sagen, zum Leibeigenen des Ministerialbeamten, mit dem organisierten Naturschutz als Polizei. Ein Treppenwitz der Geschichte , wenn es nicht so traurig wäre. „ Zitat Ende

Wo stehen wir heute, ein Jahr später?

Der nordrhein-westfälische Gesetzesentwurf ist Fakt geworden, die Jagdzeiten auf Schalenwild wurden verlängert, effektive Jagdmethoden verboten, Verantwortungsbewusstsein und Sachverstand per Gesetz als unwichtig erklärt.

Lösungen für tatsächlich zu klärende Dinge wie die wildbiologisch nicht nachzuvollziehende Kasernierung von beispielsweise Rotwild in Bewirtschaftungsgebieten, die Steuerung der Hauskatzenpopulation durch – für Hundehalter selbstverständliche – Instrumente wie Registrierungs- und Chippflicht sowie eine Katzensteuer? Fehlanzeige!!

Doch wer steuert das Ganze? Wer steht z.B. hinter den Forderungen nach flächendeckender Besiedlung intensiv genutzter Kulturlandschaften durch Großprädatoren? Wer fördert dies? Wer steht hinter den Natur- und Umweltschutzverbänden?

Die Umweltschutzverbände selber wirken in diesem Zusammenhang unlogisch, orientierungslos und unstrukturiert. Der Blick für Zusammenhänge scheint verloren, jeder sieht nur sein „Gebiet“, sei es Vogelschutz, bedrohte Pflanzen oder einzelne Tierarten.

So propagiert der BUND die Zersiedelung, ja Zerstörung ganzer Landschaften durch die Billigung von Windparks, denen dann wiederum geschützte Vögel zum Opfer fallen. Auch beim Bau der Versorgungstrassen macht man „keine Gefangenen“.

Der NABU betreibt zum Niederwildschutz in vielen Vogelschutzgebieten die Fallenjagd….die in den Händen der Jägerschaft angeblich zur Folterwerkstatt mutiert?
Auf die Spitze treibt der NABU sein Verständnis für Arten und Naturschutz, wenn er einerseits eine Weideprämie pro Nutzvieheinheit bzw. bewirtschafteten Hektar fordert, damit die Offenhaltung der Landschaft garantiert wird, andererseits mit „Willkommen Wolf“ eine Kampagne betreibt, die einen sachlichen Umgang mit der Rissproblematik vermissen lässt und eine naturnahe und artgerechte Haltung von Weidevieh erschwert, wenn nicht sogar verhindert?
Wenn ich das richtig verstehe, soll der Staat, der Steuerzahler also, dem Nutztierhalter Geld zahlen, damit er Tiere anschafft, sie reißen und sich anschließend dafür entschädigen lässt?

Schilda lässt grüßen…

Aber nochmal: Wer steht eigentlich dahinter? Die Tierschutzlobby, die alles hegt, was das Kindchen-Schema erfüllt und andere Arten über den Tellerrand der grausamen Natur fallen lässt? Oder Tierrechtssekten wie Peta, denen Tierschutz völlig egal ist?

Dazu Enoch von Guttenberg, Gründungsmitglied des BUND, den er 2012 verlassen hat, im Interview mit Peter Schmidt: Auszug aus
http://deutscherarbeitgeberverband.de/aktuelles/2014/2014_11_16_dav_aktuelles_BUND_Technokraten.html

Peter Schmidt: Die Tierschutzlobby entwickelt sich immer weiter in Richtung einer fanati-schen Religionsgemeinschaft, der jeder Bezug zur Wirklichkeit abhanden gekommen ist. Inzwischen wird die Frage des Bürgerrechts für Tiere diskutiert, andererseits schaut man skrupellos zu, wie hundertausende Tiere von Windmühlen geschreddert werden. Haben Sie ein Erklärungsmuster für dieses Verhalten?

Enoch zu Guttenberg: Tierschutz ist, wie Natur- und Umweltschutz auch, einer der wichtigsten Einrichtungen und Gegengewichte zu den unbestreitbaren Gefahren, die mit einer Industrie- und Wachstumsgesellschaft einhergehen. So wie vor kurzem Wachstumswahn und spätkapitalistische Marktwirtschaft ohne funktionierende Kontrollmechanismen die zivilisierte Welt um das Haar zum Kollabieren brachten, so schadet fanatisierter Tierschutz in der Regel gerade den Tieren und ideologisierter Natur-und Umweltschutz gerade der Natur. Ein furchtbarer Circulus vitiosus, dessen Wurzeln immer noch fest in unserer jüngeren Ver-gangenheit verankert sind.

Peter Schmidt: Offensichtlich ist, dass der religiöse Tierschützer große Unterschiede macht. Katze, Hund, Pferd, Kuh und das süße Bambi rufen feuchte Augen hervor, Fledermäuse und Käfer haben zwar ein Lebensrecht, wenn es um die Verhinderung von Baumaßnahmen geht, aber kein Lebensrecht mehr, wenn der Windpark kommt. Ganz abgesehen von den Milliarden und Abermilliarden Tieren, Ratten, Nager, Insekten, die im Zuge des Getreideanbaus ihr Leben lassen. Wie fanatisiert muss man sein, um all dies nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen?

Enoch zu Guttenberg: Diese Frage sollten erfahrene Psychologen den Führern der genannten Verbände stellen.

Oder sind dies alles Zeichen für eine tiefer gehende Entfremdung von der Natur als Lebensraum, von der Landwirtschaft als Ursprung unserer Nahrung?
Sind Wolf, Luchs und Bär Sinnbilder einer romantisch verklärten „zurück zur Natur“ Bewegung, die zwar die Natur als Schaukasten nutzt, aber nicht mehr in und mit ihr lebt?
Die ihre Naturkenntnis aus Konserven in den Medien ziehen und deren Anhänger sich am Abend ein veganes Fertiggericht in die Mikrowelle hauen, das eigentlich einen Beipackzettel bräuchte, anstatt Natur Chemie enthält, im Glauben, damit Tierleid zu vermeiden?

Es lohnt, darüber nachzudenken!

Hier ein weiterer Artikel diesem Thema (Auszug)

NATURPARKS STATT LEBENSRÄUME FÜR DIE BEVÖLKERUNG – EXPERIMENT NEUE WILDNIS – ODER EINE VERSCHWENDUNG NATÜRLICHER RESSOURCEN
Verschiedene Organisationen sehen in Zukunft unseren ländlichen Lebensraum als entvölkerten Naturpark in denen die Bewirtschaftung verunmöglicht wird. Um dieses Ziel zu erreichen, wird ganz langsam und seit Jahren mit viel Kapital darauf hingearbeitet.

Es werden Gesetze erlassen und Raubtiere (Wolf, Bär und Luchs) ausgesetzt, welche die naturnahe Bewirtschaftung mit Weidetieren unmöglich und finanziell untragbar machen, ohne dass die urbane Bevölkerung davon Kenntnis nimmt. Den Städtern wird eine Zukunft mit unberührter Natur vorgegaukelt, was gut ankommt. Diese Bevölkerungsgruppen haben oft ein Problem mit ihrem „ökologischen“ Fussabdruck, d.h. diese Menschen leben in Betonschluchten und sehen, wie in ihrem Lebensraum die Natur verschwunden ist. Wir haben Verständnis für diese Weltanschauung, da in den Medien mit vom Staat oder Umweltorganisationen finanzierten Vorträgen, Zeitungsartikeln oder sehr guten und schönen Tier- und Naturfilmen mit eingewanderten oder ausgewilderten Tierarten intensiv Werbung gemacht wird. Diese Berichte suggerieren, dass diese Tierarten vom Aussterben bedroht seien, obwohl beispielsweise weder Braunbär noch Wolf auf der roten Liste als gefährdete Arten eingestuft werden. Sie haben die gleiche Gefährdungsstufe wie z.B. das Rotwild (Hirsche).

weiterlesen: http://www.vwl-ost.ch/ziel-der-naturschutzorganisationen/

Quelle: Rede-von-Phillipp-Freiherr-zu-Guttenberg2
http://deutscherarbeitgeberverband.de/aktuelles/2014/2014_11_16_dav_aktuelles_BUND_Technokraten.html
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Keine-Perspektive-Viele-Schaefer-geben-auf;art4319,2756045

Bildrechte: Helene Souza/pixelio.de

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Jochen Schumacher

Mittlerweile gibt es immer mehr Signale, dass der „politische“ Naturschutz mit seinen verschwubbelten Ideen einer „Sekundär-Wildnis“ (was auch immer das ist?!) sich weitgehend vom operativen Naturschutz in der Fläche entkoppelt hat.

Ein deutliches Signal kommt vom BUND Mittleres Kinzigtal http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.hausach-mit-dem-wolf-kommen-probleme.8a643247-c5d6-4af1-abd1-01d9795272b4.html

Hier befürchtet man den mittelbaren Verlust von vierzig Arten.

Vor allem finde ich es bemerkenswert, wie Naturschutz und Landnutzung in diesem Beispiel zum Wohle der Kulturlandschaft und der Arten kooperieren. Wir sollten mehr und besser miteinander reden. Oft gibt es gar keine Gräben, die überwunden werden müssen. Die Gräben existieren nur in den Köpfen.