An dieser Stelle möchten wir eine Stellungnahme von Hr. Andreas Wilkens zu einer Rezension von Ulrich Wotschikowski über das Buch „Das Europa der Wölfe“ von Kaj Granlund veröffentlichen.
Offener Brief
Herrn Ulrich Wotschikowski mit der Bitte um Kenntnisnahme.
Wenn vertretbar, mit der Bitte um ungekürzte Aufnahme als Kommentar zum Artikel “Das Europa der Wölfe: Fragen an den Autor Kaj Granlund” in seiner Homepage “Wolfsite”.
Meine Damen und Herren !
Auch mir fielen gestern Abend – mit Blick in die herrlich “blauen Augen” des mit Sicherheit genetisch “lupenreinen” Titel-Wolfes – einige Dinge ein, als ich auf die “Rezension” des Buches “Das Europa der Wölfe” von Herrn Ulrich Wotschikowsky mit “Fragen an den Autor Kaj Granlund” gestoßen bin.
http://woelfeindeutschland.de/das-europa-der-woelfe-fragen-an-den-autor-kaj-granlund/
Ich habe mir erlaubt, diese auch als Word-Datei beizufügen.
Auch ich durfte am Internationalen Symposium der “Gesellschaft für Wildtier- und Jagdforschung” – nicht an der Jahreshauptversammlung – vom 22.-24.April in Halberstadt teilnehmen.
Herr Wotschikowsky war am Freitag dort vor Ort, um dem “Vortragsblock” zum Thema “Wolf” beizuwohnen.
Gegen Mittag hatte ich Gelegenheit, ihn in einem fast halbstündigen Gespräch vor dem Entrée des Tagungshotels kennenzulernen. Er war nicht besonders amüsiert, als er an meinem Namensschild erkannte, dass er es diesem aktuellen Gesprächspartner zu “verdanken” hatte, dass ihn kurz vorher ein “Journalist aus Hannover” angerufen hatte, um ihm ein paar Fragen stellen zu dürfen.
Wenngleich ihn seine vorzügliche Erziehung und wissenschaftliche Bildung davon abhielt, seinem Unmut freien Lauf zu lassen, so hat er mir dann doch nachhaltig “klarzumachen” versucht, dass ich bar jeglicher “wölfischer Ahnung” bin.
Interessant waren insbesondere seine Einlassungen zum “Phänotyp des Europäischen Grauwolfes”, zu den “Mendelschen Vererbungsregeln” – die ja “überholt seien, da man dieses mit DNA viel besser machen könne” – und – auf interessierte Nachfrage, sein Eingeständnis, dass er von “Genetik keine Ahnung habe”.
Als ich ihm dann sagte, dass mir ein Kurzvortrag zur “Morphologischen Analyse eines Heidewolfes vom Februar 2016” von Herrn Prof.Dr. Stubbe zum Ende des Vortragsblockes “Wolf” zugestanden worden sei, hatte Herr Wotschikowsky dann doch Probleme mit “höflichen Umgangsformen”.
Er habe im “Januar beantragt, vortragen zu dürfen, jedoch sei ihm dies nicht gestattet worden”, warum denn nun ausgerechnet ein “Unkundiger” etwas vortragen dürfe, würde sich ihm nicht erschließen…………Leider aber könne er meinem Vortrag nicht mehr beiwohnen, da er einen Zug für den Nachmittag gebucht habe. Mein Angebot, ihn zu einem späteren Zeitpunkt zum Bahnhof bringen zu wollen, um den wissenschaftlichen Erkenntnisaustausch zu befördern, hat er abgelehnt.
Beiläufig: Die non-verbale Kommunikation mit Herrn Wotschikowsky war zeitweise etwas befremdlich, da er “Augenkontakt” mit mir nicht pflegte, ja förmlich vermied. Gern hätte ich ihm, wie seinem Titelbild-Wolf mit den blauen Augen, in die “messerscharfen” Wolfs-Kenner-Augen” geschaut !
Ich habe mich abschließend herzlich für das informative Gespräch bedankt und ihm angeboten, ihn zu besuchen, um mein “defizitäres Wolfswissen” aufbessern zu können.
Hätte ich gewusst, dass ihm drängende Fragen an den Autor Kaj Granlund auf der Seele lagen, so hätte ich alles unterlassen, um ihm nicht die knappe Zeit durch meine Elaborate zu stehlen. Ich hätte ihm unverzüglich einen Kontakt zu Kaj Granlund hergestellt – auch wäre ich bereit gewesen, bei möglicherweise mangelnden Fachkenntnissen in der englischen Sprache, seine drängenden Fragen und natürlich die Antworten Kaj Granlunds zu übersetzen.
Ich könnte mich ohrfeigen, ihm vielleicht diese Gelegenheit durch unser Gespräch genommen zu haben.
Daran anschließend, im Auditorium hinten sitzend, machte Herr Wotschikowsky nach dem Vortrag von Kaj Granlund keinen Gebrauch davon, diesem Fragen zu stellen – obwohl dies allen Anwesenden von Herrn Prof.Dr. Stubbe ausdrücklich zugestanden worden war. Während des Vortrages von Prof.Dr.Herzog, im letzten Drittel des Vortragsblockes “Wolf”, absentierte sich Herr Wotschikowsky grußlos und konnte daher auch in der nachfolgenden “Aussprache” nicht mehr “Fragen an den Autor Kaj Granlund” richten.
Schade, dass die Deutsche Bahn ihn in eine solche “Zwangslage” manövriert hat.
Schade, dass er dadurch den, auch mit “Gegnern” allzeit höflich umgehenden Kaj Granlund nicht sprechen und persönlich befragen konnte.
Alles in Allem bin ich traurig, dass er jetzt genötigt ist, diese Fragen auf seiner Homepage stellen zu müssen, wobei ich die Fragen in seinem “Top-Artikel” noch nicht ausfindig machen konnte !
Kaj Granlund auf lediglich “morphologische” Erkenntnisse reduzieren zu wollen, ist angesichts seiner umfangreichen genetischen Forschungen, für mich auch nicht nachvollziehbar.
Interessant ist aber, dass sich Herr Wotschikowsky in einem vorhergehenden Artikel auf seiner Homepage ( http://woelfeindeutschland.de/finnland-hund-oder-wolf-oder-beides/ ) bei sorgfältiger Analyse des Fotos eines finnischen Wolfes auf lediglich morphologisch begründete Fragestellungen kapriziert hat (“Hund oder Wolf, oder etwas von beiden? Jedenfalls ein schwieriger Fall.”).
Auch hier gilt wohl : “Quod licet jovi non licet bovi” (“Was dem Jupiter erlaubt ist, darf der Ochs´ noch lange nicht”).
Herrn Kaj Granlund in die Nähe der “Betrachtungsweise in der Nazi-Ideologie” rücken zu wollen, ist wohl einer gewissen Aufgeregtheit von Herrn Wotschikowsky geschuldet.Diese Bewertung wird er mit Sicherheit noch einmal überdenken.
Ich für meinen Teil, kann mir “diesen Schuh auch nicht anziehen”, da ich nachgewiesenermaßen mit Leib und Seele 32 Jahre für “Einigkeit und Recht und Freiheit” tätig gewesen bin.
Außerdem fühle ich mich den bislang unangefochtenen wissenschaftlichen Erkenntnissen der Studie zu “Hybridisierung” von Herrn Prof. L.Boitani, Biologische Fakultät der Universität Rom, verpflichtet;
- Boitani ist des weiteren italienischer “Wolfsberater” bei der IUCN (The International Union for Conservation of Nature) und Vorsitzender der LCIE (Large Carnivore Initiative Europe):
“Morphologische und ökologische Analysen sollten die Genetik zum Auffinden der Wolf-Hunde-Hybriden ergänzen.”
“Genetische Resultate sind wichtig, aber nicht hinreichend aussagekräftig, um Schlussfolgerungen zum sehr komplexen Phänomen der Hybridisierung zu ziehen, speziell, wenn diese Schlüsse Regeln für das (Wolfs-)Management erstellen sollen.”
Abschließend – mit den Worten von Herrn Wotschikowsky gesprochen – “in dubio contra reum” – “Im Zweifel gegen den Angeklagten” Kaj Granlund.
Ich wünsche Ihnen Allen ein frohes Pfingstfest !
Mit vorzüglicher Hochachtung
Bin ich stets Ihr
Andreas Wilkens
(pensionierter “Oberoffizier”)
Hier die prompte Antwort des Hr. Wotschikowski:
Wir beide, Herr Wilkens, haben verschiedene Sichtweisen. Das wird schon beim Farbsehen deutlich. Ich kann die Farbe “Blau” in den Augen des Titelwolfes von Wolfsite nicht erkennen.
Ist mir auch herzlich egal.
Verbreiten Sie gerne Ihren Offenen Brief so weit wie möglich. Ich werde nicht darauf antworten und ihn auch nicht auf Wolfsite veröffentlichen, auch nicht gekürzt.
Denn den Lesern von Wolfsite ist es wurst, in welchem Stil wir uns unterhalten haben. Ich habe auch daran eine andere Erinnerung
Wenn die sachlichen Argumente ausgehen und das Eis für machen „Experten“ dünn wird, versuchen sie, jegliche Kritik durch unseriöse, laute Polemik im Keim zu ersticken. Da werden Kollegen durch den Schmutz gezogen und von fachlichen Themen abgelenkt.
Sekten ähnlicher Verein. Kann man nicht ernst nehmen.
Hier die Fakten über Granlund:
Kaj Granlund
————
– Elektroingenieur
– Unternehmer
– Betreibt den Elektronikauftragsfertiger Nanomatic (www.nanomatic.fi)
– Keine nachweisbare wissenschaftliche Expertise zu Wölfen
– bekannter Wolfshasser und Verschwörungstheoretiker in Finland
– gehört zum Netzwerk Taajamasusi (http://www.taajamasusi.com/) – eine
Gruppe von extremen Wolfshassern und Verschwörungstheoretikern
– versucht durch falsche Angaben Angst zu schüren, Beispiel: in
Deutschland sei es illegal, Beeren aus dem Wald zu sammeln und zu essen
wegen Infektionsgefahr mit Echinococcus
– sein „Buch“ „Das Europe der Wölfe“ lässt er auf eigene Kosten drucken
und verkauft es über seinen Webshop. Kein Verlag hat das angenommen
Und was soll uns das jetzt sagen ? Dass Herr Granlund kein Experte ist ? Nach Ihrer Diktion wären das dann die Deutungsträger zum Thema Wolf in Deutschland auch nicht :
die Damen vom LUPUS-Büro haben nicht Wolfsbiologie studiert, die Leute vom Senckenberginstitut ebensowenig. Selbsternannte Experten wie Wotschikowsky, Radinger, Bloch, Ziemen, Askani, Promberger und wie sie alle heißen ebenfalls nicht. All diese Leute haben sich ihre Expertise erst im Laufe der Zeit durch Selbststudium und Beschäftigung mit dem Thema erworben.
Darüber hinaus sind über Herrn Granlund wenigstens noch seriöse Informationen zu finden. Darunter auch diese, dass er sich seit mittlerweile 20 Jahren intensiv mit dem Thema Wolf beschäftigt und dazu auch einschlägige, universitäre Fortbildungen besuchte.
Wie schaut das jedoch bei Ihnen aus, Herr Berge ? Über Sie findet man im Netz nur, dass Sie ehemaliger Anwalt sind (der sich selbst gerne als „Volljurist“ bezeichnet), dass Sie Wolfshundezüchter mit zweifelhaftem Leumund sind (wenn man einschlägige Wolfshunde-Foren liest), dass Sie in einer Hütte mit ihrem halben Dutzend Wolfshunden zusammenleben und diese auch gern mal in ihrem Bett übernachten lassen. Man findet auch Hinweise auf eine einschlägige Verurteilung wegen Urkundenfälschung (samt Aktenzeichen) und vor allem findet man derzeit von Ihnen im Internet lancierte Aufrufe zum Stalking von Wolfsangriffs-Opfer
Was also soll diese unselige Schmutzkampagne ? Gehen Ihnen die Sachargumente aus, dass Sie so unter die Gürtellinie zielen müssen ? Würde immerhin zur Aktion mit dem Aufruf zum Opferstalking passen.
Warum muss ich dabei nur an Konrad Lorenz denken?
‚Wer aber, von menschlichen Schwächen enttäuscht und verbittert, seine Liebe der Menschheit entzieht und sie an Hund oder Katze wendet, begeht zweifellos eine schwere Sünde, eine soziale Sodomie sozusagen, die ebenso ekelerregend ist wie die geschlechtliche. Menschenhass und Tierliebe ergeben eine sehr böse Kombination.‘
In jedem Fall hätte er für beide hier involvierten Vertreter seiner Zunft wohl bestenfalls ein Kopfschütteln übrig gehabt.
Ein Paradebeispiel für völlig mißglückten wissenschaftlichen Diskurs