Am 3.12.2016 berichtete die NWZOnline über die herbstliche Niederwildjagd.
http://www.nwzonline.de/friesland/wirtschaft/jaeger-streifen-durch-die-reviere_a_31,1,4091552260.html
Dazu einige Stimmen:
http://www.nwzonline.de/friesland/wirtschaft/in-friesland-2075-feldhasen-geschossen_a_31,1,4180057092.html-
Und hier der Leserbrief unseres Vereinsmitgliedes Manfred Wysocki dazu an die NWZOnline in voller Länge:
Jäger müssen sich stets für ihr Tun gegenüber naturentfremdeten Mitmenschen, als auch zunehmend dem„Mainstream“ folgenden Medien rechtfertigen.
„Jäger töten aus Spaß“
oder
„Jäger lügen“
ist allerorts zu hören und zu lesen.
Die angeblichen neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erweisen sich schnell als, höflich ausgedrückt, fehlinterpretiert. Da heißt es dann schnell:
- die Natur regelt sich automatisch oder
- je mehr Füchse erlegt werden, umso schneller vermehren sie sich.
„Echte“ Wildbiologen haben (u.A. auch in England) genau das untersucht, und kamen zu folgendem Ergebnis:
In Gebieten mit hohem Jagddruck lag die Reproduktionsbeteiligung aller Fähen bei 97% mit einer Jungenanzahl von ø 5,3 Welpen pro Wurf, in Gebieten ohne Jagd lag sie bei 93% und einer Wurfgröße von ø 4,8, d.h. die Differenz beträgt gerade einmal 0,5 Welpen.
Damit werden die immer wieder geäußerten Aussagen, dass bei Füchsen nur die ranghöchste Fähe Junge bekommt, widerlegt; zumal Füchse auch nicht wie die Wölfe in Rudeln leben.
Man beobachtet lediglich in Großstädten, die auch der Fuchs mit einer 10-30 fachen höheren Populationsdichte erfolgreich besiedelt hat, einen Rückgang der Reproduktionsbeteiligung sowie die Bildung familienähnlicher Gruppen.
Die Ursache dafür ist derzeit wissenschaftlich nicht erklärbar, man diskutiert aber einen Mangel an Raum für Bauten und Aufzucht.
In unserer Region lebt auf einem Quadratkilometer (100 ha) im Schnitt ein Fuchspaar mit einem Nahrungsbedarf von etwa 1000 g/Tag. Wenn dieses Paar im Mai 6 Jungen bekommt, von denen bis zum August nur 3 überleben, so ergibt dies einen Jahresnahrungsbedarf von fast 1,5 Tonnen. Nimmt man die von Frau Schleußner angenommenen Anteile an Hasen, Kaninchen, Fasan oder Rebhühnern (5%), und die weitere Annahme, dass davon die Hälfte Fallwild (Aas) ist, bleiben immer noch 37 Kg/km² übrig, die aus den genannten Wildarten besteht.
Im Schnitt hat eine Gemeindejagd zwischen 600 und 800 ha. Überträgt man nun den Nahrungsbedarf in Zahlen bzw Lebewesen, so sind das 98 Hasen oder 195 Kaninchen oder 977 Schnepfen oder 326 Fasanen für nur eine „Familie“. Alternativ eine „gemischte Strecke“ von 25 Hasen, 49 Kaninchen, 244 Schnepfen und 82 Fasanen.
Jeder möge sich einmal ausrechnen, was „jeder“ zusätzliche Fuchs für diese Wildarten bedeutet. Oder für Arten, die bereits jetzt auf der Verliererseite stehen, wie die Bodenbrüter Kiebitz oder Schwarzkehlchen.
Auch bei der Hauptnahrung Mäuse ist der Einfluss auf die Massenvermehrung derselben marginal. Er reduziert zwar zunächst den Mäusebestand, hat aber wegen der Vermehrungsstrategie der Mäuse keinen Einfluss auf die Population. Daher lässt sich der Einsatz von Chemikalien nicht ersetzen.
Letztendlich ist immer wieder festzustellen, dass zur Verunglimpfung der Jagd Methoden aus dem europäischen Ausland geschildert werden, die so in Deutschland weder zulässig sind, noch praktiziert werden. Schwarze Schafe allerdings gibt es überall, das können wir leider nicht ausschließen.
Eines jedoch ist richtig, es ist nicht der Fuchs, der dem Niederwild und den Bodenbrütern zunächst das Leben schwer macht, sondern der Verlust seines Lebensraumes. Der anpassungsfähige Fuchs hat damit keinerlei Probleme,während andere Arten wie das Rebhuhn gar nicht mehr klarkommen. Für diese macht dann tatsächlich das Vorhandensein von Prädatoren den entscheidenden Unterschied.
Dem Fuchs aber ist auch die Zukunft einzelner Tierarten seines Beutespektrums egal.