Von Drückjagden, Sachverstand und Tierschutzlärm

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Es ist wieder Drückjagdzeit…
Und allerorten hört man wieder Geschrei…
Man hört von Tierquälerei, von zu Tode gehetzten, leidenden Tieren, schlechten Schützen und fehlenden Nachsuchen.Natürlich gibt es auch manchmal Jagden, die auch von uns nicht gutgeheißen werden, und Praktiken, welche wir selbst ablehnen und uns verbitten möchten. Aber diese sind Ausnahmen.Dennoch hier mal eine Anregung von unserer Seite:Bevor ihr euch äußert, bitte sorgt dafür, dass ihr zumindest einen groben Überblick habt, von was ihr redet. Denn:
Kritik sollte immer fundiert sein.
Wenn man möchte, dass diese angenommmen wird, um so mehr.

An dieser Stelle allerdings mal ein Kompliment an den einen oder anderen  jagdfeindlichen Schreiber:
Es ist schon eine Leistung, dem Leser bei sagenhaften 3 gefallenen Schüssen das Gefühl zu vermitteln, man schreibe direkt aus Aleppo. Zu fundierter Kritik allerdings passt es nicht, das von Treibjagden und gehetzten Tieren gesprochen wird, wenn es sich um eine Drückjagd handelt.
Bei dieser gibt es zwar Treiber, aber das Wild wird nicht gehetzt. Es wird lediglich gestört, so dass es beginnt zu wechseln.
Man könnte sagen… man stört sie an Punkt A beim Mittagstisch, so dass sie zu Punkt B wechseln, ähnlich, wie wenn wir auf der Terrasse Kaffee trinken wollen und unser Nachbar beginnt seinen Rasen zu mähen, so dass wir beschließen, doch lieber den Kuchen nach drinnen zu verlagern. Mehr sollte es bei einer Drückjagd nicht sein.
Was auch die Behauptung Drückjagden würden Wildunfälle auslösen ad absurdum führt – übrigens vom ADAC bestätigt.
https://fuerjagd.de/2016/12/12/luege-oder-wahrheit/

Aber… es passt ins Bild, seine „Kritik“ derart vorzubringen.
Es sind die gleichen Menschen, die behaupten einen Wolf zu sehen, wenn eine Gärtnerei einen entlaufenen Hund postet, wie hier geschehen.
https://www.facebook.com/gaertnerei.wittmann/posts/1738690042842257

Es sind die gleichen Menschen, welche alte, in behandlung befindliche Katzen vor ihren Besitzern „retten“ und letztendlich das Tier unter Umständen dadurch umgebracht haben.
https://www.cn-online.de/stadt-land/news/cuxhaven-rettungsaktion-bedeutete-sein-ende.html

Es sind die gleichen Menschen, welche einen verunglückten Damhirsch für einen Rehbock halten. Das auch hier direkt wieder mit dem Finger auf Jäger gezeigt wurde brauche ich nicht extra zu erwähnen denke ich.

Es sind die gleichen Menschen, welche Plakatieren „Hundewelpen in Kanalrohr ausgesetzt“ um Wochen später dann festzustellen: Ups… das waren ja Füchse.

https://www.rheinpfalz.de/lokal/artikel/sechs-welpen-aus-dem-gully-gerettet/
https://www.rheinpfalz.de/artikel/welpen-sind-rotfuchs-junge-2/

Es sind die gleichen Menschen die beim Anblick eines Luderplatzes (Ok, er war etwas sehr gut und unglücklich beschickt) einen Heulkrampf bekommen, aber überhaupt keine Probleme damit haben ihre Hunde auf dieser, 20 Meter neben der nicht abgezäunten Autobahn liegenden Fläche herumtollen zu lassen.

Es sind die gleichen Menschen, die demnächst wieder an allen Ecken gehäutetet Hunde melden – dabei sind es abgebalgte, beschissen entsorgte Füchse.
(ja beschissen, sowas macht man einfach nicht)

Nicht falsch verstehen… Wir gestehen jedem zu, selbst nicht jagen zu wollen, wir akzeptieren auch fundierte Kritik – üben diese oft genug selbst.

Aber eben fundiert und sachkundig sollte sie schon sein.
Woran wir gerade momentan wieder akute Zweifel hegen.

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Thomas Frank Hanisch

Die sachliche Kritik an unsachlicher Hetze finde ich gut,
die Argumentation ad hominem nicht..
„Das sind die gleichen Menschen“ ist ein Passus, der lediglich die Polarisation stärkt,
und Menschen ihren mangelnden Sachverstand zum Vorwurf macht.

Ja – es gibt Menschen, die böswillig solche Falschen Angeben machen,
andere, die aufgrund falscher Annahmen hetzen,
vielleicht aber auch ein paar – die es einfach nicht besser wissen.

Ich verstehe die Entrüstung,
allerdings würde ich es für weitaus hilfreicher halten,
eine Ausführliche Erklärung der Drückjagd zu verlinken,
denn solche „Das sind solche Menschen“-Reihen abzulassen…

Es gibt heutzutage genügend Menschen, die keinerlei Bezug mehr haben, dazu dass das Fleisch auf ihrem Teller mal ein lebendiges Tier war, und andere, die sich deshalb keines mehr auf den Teller legen.
(Unter diesen wiederum auch erstaunlich viele, die einen klaren Respekt vor Jägern haben, und dem Prinzip, dass ein Mensch, der ein Tier essen will, auch bereit sein sollte, es selbst zu töten, und sein Fleisch im klaren Bewusstsein und Respekt vor dem Tier verzehrt, statt achtlos Fleisch aus Massentierhaltung zu verputzen).

Dass Menschen die keinen Bezug dazu haben, Entsetzen empfinden wenn sie ein Luder im Wald finden, oder einen abgebalgten Fuchs ist durchaus verständlich – und statt diese für ihre emotionale Reaktion zu verspotten – und so das Bild des Empathie- und Emotionslosen Jägers zu stärken, hielte ich es für förderlicher, eben den Sinn eines Luderplatzes zu erläutern, und zudem auch über das Fehlverhalten – und den angemessenen Umgang aufzuklären.