Solidarität bringt Hoffnung

2
3014

NRW für Deutschland und Deutschland für NRW – Zwischenbilanz der ersten zwei Regionalkonferenzen

Wir hatten es gefordert, wir hatten scharf kritisiert und dem nordrheinwestfälischen LJV-Präsidenten Müller-Schallenberg zu weiche Bandagen vorgeworfen. Es folgte die Ankündigung, dass der Gesetzentwurf völlig inakzeptabel sei und man sich diese Ideologie nicht gefallen lasse. Mit umso mehr Spannung haben wir die Regionalkonferenzen in NRW erwartet, um zu sehen, ob hier Wort gehalten wird. In Köln und Münster haben wir einen kampfbereiten, einen angriffslustigen und bissigen Präsidenten erlebt. Einen Präsidenten, der keinen Zweifel daran gelassen hat, dass er auf der Bühne seine Jägerschaft vertritt. Wir waren positiv überrascht, genauso wollten wir das sehen! Die Halle tobte, die Masse kochte und die Jägerschaft setzte ein klares Zeichen.

Hier haben wir aber auch erlebt, zu was Politik (nicht) fähig ist. Die Grünen prostituieren sich zu einem Thema, welches sie nicht begriffen haben und nicht vertreten können. Die SPD hat sich durch den Koalitionsvertrag in NRW mit einem Hund ins Bett gelegt und wünscht sich nun die grünen Flöhe weg. Ihr wird jetzt klar, dass es um weit mehr Wählerstimmen als die der NRW-Jäger geht.

Die SPD machte einen überrumpelten, uninformierten Eindruck und wenn es nach Herrn Meesters (SPD, MdL) gehen würde, wäre er wohl schon am Dienstag in Köln eingeknickt und hätte den Gesetzesentwurf in die Tonne getreten – wären da nicht die Grünen, diese um jedes Prozentpünktchen kämpfenden Hasardeure politischen Unvermögens.

Der Strohhalm, an den sich Remmel und seine Fraktion klammern, um bei den nächsten Wahlen nicht in der politischen Bedeutungslosigkeit zu versinken, sind ideologisch motivierte Tierrechtler und Verfechter eines veganen Lebensstils, der von manchen mit viel Lärm und Sendungsbewusstsein vertreten wird. Eine Klientel, die es nicht schafft, trotz Aufruf einer zweifelhaften Organisation wie PETA, mit mehr als nur 10 Leuten zu demonstrieren.

Die GRÜNEN sind eine unglaubwürdige Partei, die uns Jägern nicht traut, weil wir Jäger sind und die praxisferne Gesetze einführen will, weil es Tierrechtler und Jagdgegner von Ihnen fordern. Eine Partei, die uns empfiehlt, noch vor der Novelle möglichst viele Katzen zu töten, weil es ein „Katzenproblem“ gibt, und wir es ja nach ihrer eigenen Novelle nicht mehr dürfen, macht sich selbst lächerlich. Eine Partei, die die Baujagd verbieten will, weil wir als Jäger damit „Hausfriedensbruch“ begehen, wird uns auch als Mörder bezeichnen, wenn es opportun erscheint.

Wir Jäger sind uns bewusst, dass wir mit diesen beiden Konferenzen noch nicht gewonnen haben. Die Politiker der GRÜNEN machten eine wahrlich schlechte Figur, aber sie sitzen momentan am Hebel der Macht. Die SPD wäre gut beraten, die Inhalte nochmals genau auf ihre Auswirkungen auf die Landwirtschaft, Wildbiologie und das bewährte Reviersystem zu prüfen. Dieses Gesetz geht ganz Deutschland an, denn Remmel will die NRW-Gesetzesnovelle als Blaupause für Berlin nutzen. Es gilt den Druck weiter zu steigern.

Wehret den Anfängen!

Wir haben uns gefreut, dass der DJV die Idee unseres Live-Ticker von der ersten Veranstaltung aufgenommen hat und die komplette Öffentlichkeitsabteilung des DJV nach Münster reiste. Das gefällt uns, weil es die Hoffnung nährt, dass wir doch gemeinsam etwas bewegen können.

Aber es bleibt dennoch eine Frage, die wir uns immer stellen: Wo bleibt die Solidarität mit NRW?

Adrian Höber (FJD) in der Fragerunde Köln: „Herr Remmel will nach Berlin und dort die Jagd abschaffen. Ganz Deutschland schaut jetzt auf NRW, denn fällt NRW, dann fällt Deutschland. Wir stehen alle hinter NRW, von Schleswig-Holstein bis nach Bayern!“.

Wir wissen, dass Herr Müller-Schallenberg in NRW die Verhandlungen führt und dass Herr Fischer ihm als Verhandlungsführer vertraut. Wir fragen uns aber, warum Herr Fischer als Präsident des DJV in Köln nicht das Wort für die Jagd ergriff. Wir fragen uns, warum er nicht laut kundgetan hat, dass mit ihm, dem obersten Jäger der Bundesrepublik, 360.000 Jäger mit ihren Angehörigen, Freunden und Bekannten im Saal vertreten sind. Auch die Anwesenheit der 15 Präsidenten der anderen Landesjagdverbände hätte eine Signalwirkung auf Politiker, Verhandlungspartner und die Jägerschaft: Dort oben steht einer, der sichtbar ist, aber im Zweifel werden wir alle gemeinsam handeln! Von Nord bis Süd, von Ost bis West!

Initiativen gehen oft von der Basis aus und hier hätten die Präsidenten bereits in Köln ein Zeichen für die Jagd in ganz Deutschland setzen können. Ein Zeichen für Solidarität und Stärke des Deutschen Jagdverbandes. Wichtig sind Ankündigungen und Information der anderen Jagdverbände für die kommenden Veranstaltungen, die Mobilmachung und Aufklärung. Es geht uns alle an, was in NRW passiert! Es steht uns in vielen Bundesländern noch bevor, was NRW aktuell durchlebt.

Herr Remmel versucht heute in NRW und morgen in ganz Deutschland die Jagd abzuschaffen.
Solidarität beginnt im Herzen und zeigt sich durch Anwesenheit und Unterstützung. FJD war da, wir zeigten Flagge und wir werden auch weiter dabei sein. Wir verteilten Plakate, wir meldeten uns zu Wort und wir informierten über unseren live-ticker auf Facebook.

Bitte, liebe Landesjagdverbände, tut es uns gleich, seid präsent, werbt um mehr Unterstützung und Solidarität, unter den Jägern, aber darüber hinaus bei Grundbesitzern, Land- und Forstwirten, Anglern und Fischern und allen Naturnutzern. Seid da, unterstützt NRW und setzt ein Zeichen für die Jagd in Deutschland!

Waidmannsheil
Für Jagd in Deutschland

Den Audiostram von der 1. Veranstaltung könnt ihr euch bei www.jagdlogbuch.de anhören:

1. Regionalkonferenz in Köln
http://jagdlogbuch.de/jlb006-1-regionalkonferenz-koeln/

 

Subscribe
Notify of
guest
2 Comments
neuster
ältester beste Bewertung
Inline Feedbacks
View all comments
Ralf Nielsen

Mich verwirrt ein wenig, den Ruf nach Solidarität nun ausgerechnet von einer Gruppe zu hören, welche sich bewusst und gewollt eben nicht innerhalb der Strukturen z.B. des LJV NRW engagiert. Wenn Einigkeit tatsächlich stark macht und hier nun laut der Schulterschluss der Verbände gefordert wird, wenn ohnehin gemeinsam agiert wird, warum dann überhaupt FJD? Ist der berühmte „Marsch durch die Institutionen“ zu lang?

Ernst Kerber

Ralf Nielsen, Auch und grade wenn man außerhalb der gewohnten Strukturen steht, sieht man besonders deutlich, wo angesetzt werden muss. In diesem Fall wird ein Schulterschluss ALLER betroffenen dringend benötigt, denn nur gemeinsam sind wir stark, nur gemeinsam kann der Wille des Wählervolks verdeutlicht werden. Ein Landesjagdverband alleine mag sich wehren, aber der Erfolg kommt erst, wenn die gesamte Jägerschaft Deutschlands hinter dem aktuell betroffenen Landesjagdverband steht und ihm Rückhalt und Unterstützung gibt. So sehe ich das!