In Deutschland gibt es schon lange kaum noch unberührte Natur. Fast jeder qm wird genutzt, durch Land- und Forstwirtschaft, zur extensiven Weidehaltung, als Siedlungs- oder Verkehrsraum. So formten wir schon seit Jahrhunderten eine Kulturlandschaft. An diese kann man aber nicht die Maßstäbe einer intakten, sich selbst regulierenden Natur anlegen.
Doch genau dieses Ziel – Selbstregulation der Natur – wird dem naturfernen Laien als Köder hingeworfen, womit man massive Eingriffe ins Jagdrecht bei den Novellen in NRW und Hessen zu rechtfertigen sucht. Die Jagdausübung soll durch Zergliederung und Befriedung von Flächen unattraktiv gemacht werden, die Reduzierung der jagdbaren Arten macht sinnvollen Artenschutz schwierig.
Da fragt man sich unwillkürlich nach dem „Warum“. Welche Gründe treiben die Grünen an, sich ausgerechnet die Jagd als Feindbild vorzunehmen? Hat man hier ein Thema gefunden, das, geschickt aufgemacht und publiziert, Emotionen anspricht und neue Wähler generiert? Wird dies die neue Spielwiese der Grünen, nachdem ihre klassischen Themen wie Atomkraft, Wettrüsten, Waldsterben, Frauenrechte etc. von den anderen Parteien übernommen und zu eigenen Programmpunkten gemacht wurden? Sehen die Grünen in der geplanten Demontage der Jagd eine Möglichkeit, sich schlummernde Wählerpotentiale zu erschließen?
Altwähler wandern ab, seit sich die Grünen zunehmend anders präsentieren wie in ihren Anfangsjahren. Was also liegt näher, als sich einer Wählerklientel zuzuwenden, die von allen anderen politischen Parteien bisher sträflich vernachlässigt wurde: Der Tierrechtsszene, den urbanen Tierschützern, den Freunden der nichtmenschlichen Mitmenschen? Niemand hatte sich bis dato daran gestoßen, dass Jäger verwilderte Katzen aus Artenschutzgründen erlegten. Erst die Grünen haben das schlummernde „Potential“ in dieser Artenschutzmaßnahme erkannt und zu einem ständigen Mantra geformt. Bei allen Diskussionen, jeder Versammlung, bei Regionalkonferenzen usw. war dies das Thema Nr.1. Populismus nennt man sowas. Oder perfekte Inszenierung, oder brillante Strategie. Dass dieses Katzenelend ein Problem ist, dass der Lösung bedarf, interessiert im Gegenzug niemand. Über Emotionen und über den „Bauch“ können weit besser politische Ziele verfolgt werden als über Logik und Vernunft. In NRW treibt das schon merkwürdige Blüten.
http://blog.natuerlich-jagd.de/remmel-verordnet-katzen-volkszahlung-schlechter-aprilscherz-im-november/#post-8339
Also finden Forderungen der Tierrechtsszene Eingang in die Novellierung der Jagdgesetze, Jäger werden mit dem Slogan „Wald vor Wild“ zu reinen Schädlingsbekämpfern gegen das Schalenwild degradiert. Unterstützt wird dies noch vom „Ökologischen Jagdverband“. Dass die Jagdzeiten auf Schalenwild verlängert wurden stört merkwürdigerweise keinen der Beteiligten. So ist leider mittlerweile auch die Lesart an unseren Hochschulen. Die Schalenwilddezimierung soll am besten in Zukunft nur noch über Berufsjäger erfolgen, der Privatjäger soll überflüssig gemacht werden, das ganze Reviersystem in Frage gestellt werden.
Infolge dessen entfällt damit das Bedürfnis des normalen Jägers, Waffen zu besitzen. Also muss er die Waffen abgeben. Damit ist ein erklärtes Grünes Ziel erreicht: Die Entwaffnung der Jägerschaft und infolge dann der Sportschützen und anderer legitimierter Waffenbesitzer.
Auch dass unter dem Deckmantel des Schutzes der Umwelt und dem Verbraucher vor einer Bleibelastung aktuell bundesweit ein staatlich angeordneter Tierversuch durchgeführt wird, nämlich die Zwangseinführung bleifreier Munition, stört keinen wirklich. Zum Weiterlesen:
http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0002371
Diese ganzen Werbekampagnen zielen auf eine Bevölkerungsgruppe, die oft Natur nicht mehr erlebt, sondern besucht. Im Gesamtpaket „Ethisch korrekte Weltanschauung“ wird zusätzlich eine vegane Lebensweise als einzig ethisch korrekt propagiert, denn selbstverständlich isst der moralisch perfekte Mensch keine nichtmenschlichen Mitmenschen. Soft Shell Jacken tragende Naturfreunde aus dem 5.Stock des renovierten Altbaus in der Innenstadt beurteilen Natur nach dem Eindruck ihrer Wochenendwanderung. Mütter ernähren ihre Kinder politisch korrekt vegan, weil die Medien das bewerben, selbst Hunde und Katzen leiden unter diesem Wahn und bekommen tierleidfreies Futter vorgesetzt. Jeder Discounter hat ein veganes Sortiment, bei dem sich die Frage stellt, ob diese nicht eigentlich beipackzettelpflichtig seien müssten. Die Lebensmittelindustrie hat ein neues Zugpferd, das sich meilenweit von der Natur entfernt hat, aber geschickt verpackt zum Gelddrucken taugt. Sozusagen ein neuer Dukaten-Esel.
Dazu gehört natürlich auch die Befriedung von Flächen aus ethischen Gründen. Da ein Verein kein kollektives Bewusstsein hat – Schwarmverhalten soll schon mal öfter vorkommen – steht dieses Recht juristischen Personen nicht zu. Anfragen, inwieweit bundeseigene Flächen befriedet werden könnten, sollen bereits an das zuständige Bundesministerium gestellt worden sein. Und dann?
So wie die Politik über die Novellierung der Landesjagdgesetze gegen eine praxisgerechte Jagd arbeitet, fördern NABU, BUND und viele Tier- und Naturschutzvereine die Besiedlung Deutschlands durch den Wolf. Der Wolf wird der breiten Öffentlichkeit mithilfe von medienwirksamen Kampagnen als scheuer Einzelgänger und natürlicher Jäger positiv besetzt, während der Jägerschaft per se Ablehnung und Konkurrenzdenken unterstellt wird. In Wirklichkeit findet der Konflikt nicht zwischen Jägern und Nichtjägern statt, sondern zwischen Wolfbefürwortern und Wolfgegnern, geschädigten Nutztierhaltern und verharmlosenden Wolfsbotschaftern. Einen rationalen Umgang mit Konflikten und Vorbehalten vermisst man.
Deshalb wird eine Natur ohne Jagd, dafür mit Bär, Wolf und Luchs, als wünschenswertes Ziel beworben. Im Endeffekt wird erhofft und geplant, dass die Großraubiere in ferner Zukunft die Jäger komplett ersetzen.
http://www.vwl-ost.ch/ziel-der-naturschutzorganisationen/
Auch auf die wachsenden Proteste der Nutztierhalter hat man eine Antwort. Schaffen wir doch die Wanderschäferei ab! Auch den Ankauf nicht mehr genutzter Weideflächen haben NABU &Co sicher schon im Blick. Der NABU empfiehlt dann Flächen mit Konikpferden und Heckrindern zu pflegen. Leider übersieht er dabei geflissentlich, dass Pferde und Rinder ein anderes Nahrungsspektrum besetzen als die genügsamen Schafe, die auch mit Heide, Buschwerk und Unkäutern zufrieden sind.
http://www.hallelife.de/nachrichten/halle-saale/vermischtes/news/items/landschaftspflege-mit-rindern-und-pferden-im-wolfsgebiet.html
Damit ist der Wolf die Gallionsfigur einer ideologischen Debatte geworden. Doch das hat er wirklich nicht verdient.
In Deutschland leben zurzeit (und das schon jahrelang!!) angeblich ca. 350 Wölfe. Bereits jetzt gibt es heftige Debatten Pro und Contra Wolf und was passiert, wenn die Stimmung in der Öffentlichkeit endgültig gegen den Wolf kippt? Wenn „Problemwölfe“ entnommen werden müssen? Wenn die Entschädigungstöpfe leer sind? In Frankreich und Schweden werden bereits jetzt regelmäßig feste Abschussmengen freigegeben und die Stimmen für eine Änderung des Populationsstatus mehren sich. Muss der Wolf tatsächlich in Europa noch als vom Aussterben bedroht und mit allerhöchstem Schutzstatus bewertet werden? Wir Jäger haben damit allerdings nichts zu tun, denn im Jagdrecht ist er ja nicht.
Im Bündnis gegen die Jagd in NRW sind Politik, NABU, BUND und andere Organisationen mit der Tierrechts-Organisation PeTA sozusagen „ins Bett gegangen“. Auf deren Seite kann man sich ableiten, wem es nach der Erledigung der Jagd anschließend an den Kragen geht. Die Tierrechtssekte hat so einige auf dem Kieker… Fleischproduzenten, Nutztierhalter, Reiter, Schafzüchter, Angler und selbst Imker. Dem Hunde- und Katzenhalter wird nahegelegt, die geliebten Vierbeiner doch bitte vegan zu ernähren. Damit wird eine ganze Industrie gefördert, neben dem erwähnten Tierfutter gibt es spezielle Literatur, Kosmetik usw. Tierschutz spielt dabei keine Rolle, Hauptsache „the money comes rolling in“! Neutral von außen betrachtet bietet sich das Gesamtbild einer Gehirnwäsche reinsten Wassers, nach dem Vorbild von großen, sehr bekannten amerikanischen Sekten. Wen wundert das, wenn man doch weiß, dass PeTA amerikanischen Ursprungs ist.
Passend dazu, eine weitere Sektenspezialität: Der NABU bietet für Spendenwillige dann auch gleich eine Erbrechtsberatung an, denn das letzte Hemd hat ja bekanntlich keine Taschen.
https://www.facebook.com/NABU.BW/photos/a.1416800385202547.1073741828.1415806198635299/1683467551869161/?type=3
Es scheint, dass die Jagd für Wählerstimmen geopfert wird, weil Parteien um einzelne Prozentpunkte kämpfen und ein unter Artenschutz stehendes Tier wird zu Meinungsbildung missbraucht. Tierrechtler und Veganer sind auf einmal eine ernstzunehmenden Wählergruppe, die von den Grünen gezielt abgegriffen wird. Im Einheitsbrei der Politik nimmt man, was man kriegen kann.
So generieren die Grünen mithilfe der Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen eine emotionale Basis für Spendengelder, Milliardenumsätze der Unterstützer-Unternehmen und Wählerstimmen, damit im nächsten Bundestag ein grüner Umweltminister sitzt.
Verkauft wird dafür die Jagd, die sinnvolle Nutzung des ländlichen Raumes, der Artenschutz in den Revieren. Und wofür? NUR für eine pseudomoralische Ethik, die Wählerstimmen bringt. Mehr nicht!
Nur was bleibt für den braven Wähler nach der nächsten Kommunal-, Landes- oder Bundeswahl übrig:
• Durch Steuergelder finanzierte Berufsjäger, welche regulierend in den Wildbestand eingreifen?
• Großraubwild, welches in urbanen Randlagen nächtlich Fressnäpfe kontrolliert?
• Artenvielfalt, welche sich in der durch Menschenhand geprägten Landschaft alleine zurechtfinden muss?
Wer zahlt das Alles, wenn die Politik und die Verbände „plötzlich“ mit leeren Taschen da stehen und keine Mittel mehr zur Verfügung stehen? Der Steuerzahler.
Die Jäger werden es nicht mehr können, die Spezies ist dann ausgestorben.
Auch wenn der Beitrag mittlerweile eine Weile her ist. Spätestens bei dem Satz „Es scheint, dass die Jagd für Wählerstimmen geopfert wird, weil Parteien um einzelne Prozentpunkte kämpfen und ein unter Artenschutz stehendes Tier wird zu Meinungsbildung missbraucht“ konnte ich diesen Artikel nicht mehr ernst nehmen. Genau das macht doch die CDU. Sie missbraucht die Angst und die Sorgen über den Wolf für Ihren Wahlkampf „gegen Wolf und pro Jagd“. Den Grünen zum Vorwurf zu machen, dass sie ein unter Naturschutz stehendes Tier wieder in unsere Wälder zurückbringen wollen, ist schon irgendwie sehr kurios. Wir reden von 350 Wölfen…fast wöchentlich werden Wölfe auf den Straßen überfahren, sie werden illegal gejagt und haben noch lange nicht die genetische Vielfalt um einen gesunden Bestand darzustellen. Es gibt noch weit über 200 potentielle Reviere, die besetzt werden können. Aber das einzige, was den Jägern einfällt, ist dieses Tier wieder abzuschießen. Kurz gesagt: Den Jägern geht der Arsch auf Grundeis, dass eines Tages die Bevölkerung feststellt, dass sie nicht benötigt werden und nun versuchen sie einem einzureden, dass Artenvielfalt sich ohne die „menschliche Hand“ nicht in unserer Kulturlandschaft entwickeln kann. Das alleine ist schon der Witz des Jahres 😀 die bei uns lebenden Tiere sind begnadete Anpassungskünstler. Wir haben ohnehin schon viele Kulturfolger, aber auch die uns Menschen fern bleibenden Tiere, finden ihren Platz in unserer Landschaft. Viele Regionen, in denen die Jagd komplett abgeschafft wurde, haben gezeigt, dass die Artenvielfalt nahezu explodieren kann. Sich hier hinzustellen und zu tun, als würden Abschüsse die Artenvielfalt erhöhen, ist einfach nur Schwachsinn. Zumal ein Abschuss von einzelnen Wölfen nur eine noch häufigere Reproduktion und einen Anstieg von Attacken auf Nutzviehhalter bewirken würde. Einzelne Wölfe, die sich nicht wolfstypisch verhalten, sollten abgeschossen werden können, aber für die Jägerschaft reicht das natürlich lange nicht. Vielleicht sollte sich die Jägerschaft mal hinterfragen, warum es sie eigentlich gibt. Der immer wieder propagierte Zweck des Ersatzes von Prädatoren, dem Schutze der Natur, usw. wird bei solchen Artikeln einfach nur noch lächerlich.
Heult nicht rum, macht was – engagiert Euch! Passt auch die Jagd an die gesellschaftliche Entwicklung an. Es ist gut die Ursachen zu erkennen und noch besser, in die Offensive zu gehen. Also los! Die Zeit in der der DJV sich geduckt hat muss vorbei sein. Jäger sind auch Wähler und sie sind geachtete Mitglieder in ihrem sozialen Umfeld. Es wird Zeit den Kopf zu heben und mal loszulegen – bei den Naturschutzverbänden gibt es erhebliche Angriffspunkte die mal veröffentlicht werden sollten.