Fr. Piasetzky und die Baujagd : Klappe – die Dritte!

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Offensichtlich hat unser Protest jemanden richtig böse gemacht… deshalb hat Frau Piasetzky jetzt schnell auch eine Meinung zur Baujagd. Weil sie ja bei der Betreuung der Stadttauben ständig mit diesem Thema zu tun hat und deshalb ABSOLUTE Fachfrau ist.

http://www.tierheim-duesseldorf.de/aktuelles/items/die-wahrheit-ueber-die-baujagd.html

Der Fuchs ist ein Wildtier, das im Haushalt unserer Natur eine wichtige Rolle spielt. Er ist sozusagen die Gesundheitspolizei des Waldes. Seine Hauptnahrung besteht aus Mäusen. Darüber hinaus erbeutet er das nicht überlebensfähige Niederwild, eine wichtige Schutzfunktion im Kreislauf der Natur. Für diesen Job hat er eigentlich Respekt verdient. Das Gegenteil ist aber der Fall, denn die Jäger verfolgen ihn als Beutekonkurrenten wollen ihm den Garaus machen.

Am besten ausrotten, Fr. Piasetzky, mit allen Mitteln. Oder, wie war das mit der Tollwut? Damals wurden sogar Bauten begast. Wer hat’s bezahlt? Wer war an der flächendeckenden Impfköderausbringung maßgeblich beteiligt? Jaaaaa, genau, das waren Städte und Kreise. Genau die Stellen, von denen SIE heutzutage auch Geld bekommen, damit Ihr Tierheim sich über Wasser halten kann.

1970 hatten wir höchstens 30% des momentanen Fuchsbestandes, und merkwürdigerweise sind wir nicht in Aas und Mäusekot erstickt. Auch hier stellt sich die Frage: Beutekonkurrent? Oder doch eher der besorgte Blick auf teilweise bedrohte Arten, die dem Nahrungsgeneralisten Fuchs so gut schmecken?

Wie z.B. Rebhühner, die wir freiwillig so gut wie nicht mehr bejagen, also keine Beutekonkurrenz. Bei wie vielen Feldhasenzählungen war unsere Tierschutzexpertin schon dabei? Wie viele Rebhühner und Fasane hat sie schon verhört, Gelege und Gesperre gezählt und kartiert?

Übrigens hat sogar der grüne Umweltminister auf Drängen des NABU eine Genehmigung zum Fangen und Töten von Füchsen während der Schonzeit erteilt, um die Brutkolonie einer seltenen Möwenart auf einer zwischen Heiligenhafen und Fehmarn liegenden Halbinsel zu schützen.

Kiebitz, Feldlerche, Brachvögel und andere, stark vom Aussterben bedrohte Feldbrüter sind Ihnen komplett egal, Hauptsache, der Stadttaube geht es gut?

Vielleicht machen Sie sich mal im Internet schlau, Stichwort Großtrappenschutz z.B. Dieser hochbedrohte Großvogel konnte in einigen Gebieten wieder gut aufgebaut werden. Wie? Mit einem dichten Zaun, der die Gelege und Jungvögel vor Raubtieren geschützt hat, allen voran vor dem Fuchs…. Ja, der Fuchst stiehlt nicht nur Gänse…. Und betrachten Sie sich mal das Rebhuhnschutzprojekt des VDF in NRW…unterstützt von ….Jägern!

Aber ARTENschutz geht den meisten TIERschützern am Arsch vorbei. Man kann ja einfach wieder auf die Landwirte hassen, ups, diesmal haben Sie die Chance dazu aber verpasst, Frau Piasetzky! Um gefährdete Arten zu unterstützen und zu schützen, können wir nur Biotope verbessern und Prädatoren bejagen. Die Landwirtschaft können wir nicht abschaffen, dann würden wir noch mehr Ärger mit den Veganern bekommen.

Die Bejagung von Füchsen durch Jäger ist so vielfältig und intensiv, wie bei keiner anderen Tierart. Daher reicht es den Jägern auch nicht, diesen Beutekonkurrenten „nur“ mit Büchse, Flinte und Falle zu töten, nein, sie verfolgen ihn bis in seinen Bau hinein.
Hierzu werden extra „raubwildscharf“ ausgebildete Terrier, verschiedener Unterrassen, eingesetzt, um den Fuchs aus seinem Bau zu treiben.

Genau – treiben. Nichts anderes bedeutet „sprengen“, oft heißt es auch, „der Fuchs springt“ Das Wild wird mithilfe eines Hundes aufgescheucht. Nicht hetzen, nicht “jagen“ sondern in Bewegung bringen, aufspringen lassen. Und Bauhunde oder Erdhunde sind nicht nur Terrier, sondern auch Teckel, sie sagen wahrscheinlich Dackel. Ein gut ausgebildeter Hund liegt vor, und gibt Laut wenn er dem Fuchs ansichtig wird. Und kein Jäger würde seinen Hund einem von Ihnen beschriebenen Risiko aussetzen, es sei denn, ja es sei denn, er ist dafür ausgebildet und genau diese Ausbildung verhindert das von Ihnen so blutrünstig beschriebene Szenario. Kann es sein, dass es Ihnen schlicht Freude macht, diese Blutrünstigkeit vor Ihren Lesern auszubreiten?. Baujagd geht anders! Natürlich muss man bei der Baujagd, wie bei vielen anderen Tätigkeiten auch, Notfallsets dabeihaben. Wie jeder Autofahrer! Oder haben Sie etwa keinen Erste-Hilfe-Kasten im Auto? Staatlich verordnet ist das sogar und wird beim TÜV überprüft! Natürlich kann es schon mal vorkommen, dass ein Fuchs aggressiv den Hund attackiert. Aber immer? Nein….! Sie sollten mal mitgehen und sich eine Baujagd live ansehen…..

Fürchterliche Beißereien unter der Erde zwischen Jagdhund und Fuchs sind eine Folge dieser Tier verachtenden Jagdmethode.

Das kann passieren, besonders dann wenn der Hund nicht gelernt hat, worauf er achten muss: Ein gut ausgebildeter Hund wird gar nicht erst so dicht an den Fuchs herangehen, dass dieser ihn beißen kann. Natürlich kommt das vor, aber eher selten und nicht gewünscht!

Dafür bilden wir die Hunde erst in einer Schliefenanlage, dann am Kunst- und später am Naturbau aus. Bei der Ausbildung in der Schliefe kommt der Hund NIEMALS mit dem Fuchs in direkte Berührung. Zwischen ihm und dem Fuchs befindet sich IMMER ein Gitter, der sogenannte Schieber! Die Füchse, die dies in den Schliefenanlagen lehren, sind übrigens in der Regel Nachzuchten oder Handaufzuchten, die mit Hunden gut vertraut sind und in der Regel absolut entspannt mit dieser Situation umgehen. Sie haben ganz schnell gelernt, dass der Hund nicht bis zu ihnen vordringen kann und erleiden bei den Einsätzen keinen Stress.

Leider wollen Ihre Expertenkollegen von den Grünen genau diese Spezialausbildung für Bauhunde in Zukunft verbieten und so kann es durchaus demnächst der Fall sein, dass nicht solide ausgebildete Hunde sich WIRKLICH auf Füchse stürzen. Dann wird es erheblich mehr verletzte und tote Hunde geben. Dreht es Ihnen als Tierschützerin dabei nicht den Magen um? Denn das Einschliefen eines Hundes in einen Bau kann niemand verhindern, auch wenn Baujagd verboten werden sollte. Diese Hunderassen haben es im Blut, die jahrhundertelange Zuchtauslese hat mutige, kluge und selbstentscheidende Hunde geformt, die im Bau ihre Passion sehen und freiwillig und freudig in jedes dunkle Loch schlüpfen.

Nicht selten endet die Auseinandersetzung zwischen Bauhund und Fuchs mit einem Patt unter der Erde. Dann heißt es graben. Der Bau wird dann von den Jägern ausgegraben, um den Hund zu bergen und den Fuchs zu töten.

Das dies so ziemlich der schlimmste Moment für jeden Hundeführer ist, werden sie nicht glauben und begreifen können. Wenn dies passiert, hat meistens der Dachs seine Branten im Spiel. Und kein Jäger setzt seinen geliebten Hund gleichgültig so einem Risiko aus. Aber es kann passieren, genau wie ein Autounfall passieren kann. Das Öffnen eines Naturbaus ist das letzte Mittel um einen Hund zu retten, der festsitzt. Nicht erwünscht und gewiss nicht gewollt. Der Fuchs ist bis dahin meist über alle Berge. Manchmal macht das sogar die Feuerwehr…

http://www.tagesspiegel.de/berlin/prozess-in-berlin-feuerwehr-rettet-hund-aus-dachsbau-fuer-13-000-euro/10963922.html

Auf der angefügten Graphik ist zu sehen, dass fünf erwachsene Männer, schwerbewaffnet und mit scharfem Hund einen Fuchsbau (beispielsweise eine Fuchsmutter mit ihren Kindern), im Visier haben.

Grafik…. das braucht eigentlich nicht erklärt werden, oder? Ich male mir die Welt, wie ich sie mir einbilde……Und noch mal: Während der Zeit der Aufzucht ist in den meisten Bundesländern die Jagd auf erwachsene Füchse VERBOTEN, in einigen sind adulte Füchse komplett bis Anfang August geschont! Vielleicht lesen Sie sich das noch mal laut vor, damit Sie es sich merken. Im Winter, wenn die meisten Baujagden stattfinden, befinden sich keine „Kinder“ mehr im Bau. Ein Fuchsbau wird sowieso nur intensiv genutzt, solange die Welpen klein sind. Im Rest des Jahres lebt der Fuchs überwiegend oberirdisch. Nur bei ganz miesem, nassen Wetter geht er vielleicht mal über Nacht in den Bau. Auch in der Ranz wird der Bau häufiger aufgesucht. Das ist die Zeit im Winter, wenn Baujagdzeit ist.

Viel kriegerische Strategie für das Martyrium kleiner Tiere? Urteilen Sie selbst!!! Die Ängste und die Panik der Kreatur Fuchs, so wie die möglichen Verletzungen der bedauernswerten Jagdhunde und die Zerstörung der Naturbaue sind den brutalen Männern schlichtweg egal. NRW will nun diese Baujagd verbieten und das ist längst überfällig. Nur die Jägerschaft will daran fest halten und weiterhin diese brutale Hetzjagd ausüben. Keine Gnade für Meister Reinecke. Warum nur? Ist das nun ein gesellschaftliches oder ein psychisches Problem?

Ach Fr. Piasetzky, wir Jäger freuen uns an einem artenreichen Tierbestand, egal ob jagdbar oder nicht. Ein Standbein davon ist, wir hatten es ihnen ja schon erklärt, die Fuchsbejagung. Die meisten Füchse werden übrigens nicht bei der Baujagd erlegt. Auch sind unsere Hunde nicht bedauernswert, sondern haben eine Aufgabe, der sie mit Begeisterung nachgehen. Panik und Angst empfindet ein Tier vielleicht, wenn es aufgrund zu hoher Populationen von Seuchenzügen heimgesucht wird und elend an Staupe und Räude verreckt!

Keine Gnade? Doch natürlich. Niemand möchte den Roten Räuber ausrotten. Auch nicht die JägerInnen. Aber wir möchten auch noch andere Tiere sehen. Deshalb wird er genau mit demselben Augenmaß bejagt wie andere Arten.

Urteilen über Dinge, die man aus der Praxis nicht kennt. Unreflektiertes Nachlabern von Parolen. Warum nur? Ist das nun ein gesellschaftliches oder ein psychisches Problem bei Ihnen?

Tun Sie dem Tierschutz einen Gefallen: Machen Sie sich sachkundig anstatt unglaubwürdig! Ach und unser Themenvorschlag: Nehmen Sie sich doch mal der Verlängerung der Jagdzeiten auf Schalenwild und Beibehaltung der Rotwildbewirtschaftungsgebiete an. Steht auch so gar nicht tierschutzgerecht im Reformentwurf. Aber wahrscheinlich wird es doch die Fallenjagd… oder ein anderes Thema, was ihre Freunde gern veröffentlicht gesehen hätten.

Bildrechte: B.Jechow/pixelio.de

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