Montag, Dezember 23, 2024
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Gedanken zum Wolf : Zahlen – Daten – Fakten

In der Schweiz eskalieren die Konflikte zwischen Schäfern und Wölfen, Herdenschutzhunden und Touristen. Opfer wurde jetzt ein Herdenschutzhund, der erschlagen aufgefunden wurde.
http://mobile2.bernerzeitung.ch/articles/23097591

Deshalb hier einige Zahlen zu unseren Wölfen!

Ein Wolfsrudel hat ein Streifgebiet von ungefähr 200-250 km², das sind Erfahrungswerte aus Polen.

Deutschland hat eine Gesamtgrundfläche von ca. 357.093 km². Rechnet man das durch die durchschnittliche Streifgebietsgröße, dann kommt man auf rund 1780 Wolfsgebiete. Wobei die Streifgebiete durchaus auch größer sein können, in Europa bis zu 350 km². Dann kommt man auf rund 1000 Wolfsgebiete. Nur mal so als Beispiel: Der Nationalpark Bayrischer Wald verfügt über eine Fläche von knapp 25.000 Hektar und ist zusammen mit dem angrenzenden Böhmerwald das größte unzerschnittene Waldgebiet Mitteleuropas. Diese knapp 25.000 Hektar entsprechen also ungefähr der Größe EINES Wolfsstreifgebiets!

Hier nun ein paar wenige, weltweite Beispiele von Ländern, mit deren Gesamtfläche, der durchschnittlichen Einwohnerzahl pro km² (wobei diese Zahl reiner Durchschnitt ist, in den meisten Ländern lebt der Großteil der Bevölkerung in den Städten und somit ist das Land durchschnittlich noch dünner besiedelt) und der aktuell dort gehandhabten Bejagungssituation auf den Wolf.

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So…. weiter zum Thema Wolf in Deutschland.

357.093 km², das ist die Fläche von GANZ Deutschland. Man muss aber die komplett ungeeigneten Lebensräume wie u.a. Städte abziehen, München zum Beispiel hat über 310 km², Hamburg 755 km², Frankfurt 248 km², Köln 405 km², oder Berlin kommt fast auf 900 km². Und wir haben enorm viele Städte und größere Ortschaften in Deutschland, die man gar nicht alle zusammenzählen kann. Ich (als Autor) komme aus einer kleineren Stadt, die keine 100.000 Einwohner hat und sogar diese Kleinstadt hat schon eine Fläche von 112 km². Stadtflächen bedeuten Häuser, Gärten und Parks, Menschen, Hunde und Katzen. Also absolut ungeeigneter Lebensraum für Wölfe, weil es dort keine Nahrung für ihn gibt. Unser Land ist regelrecht zersiedelt. Dann müssen Kurparks, Stadtparks, Botanische Gärten, die Naherholungsgebiete rund um die Städte, Orte und Dörfer, die in direkter Ortsrandlage befindlichen Weiden und Wiesen, die zusammengerechneten Flächen von Autobahnen und Straßen, Bahn und Wasser (Flüsse und Seen) abgezogen werden. Alles Flächen, die ungeeignet sind für eine dauerhafte Besiedlung durch Wolfsrudel.

Hier dazu ein Auszug aus der Internetseite http://www.umweltschulen.de/boden/flaechenverbrauch.html

Zitat: „Die Bundesrepublik Deutschland verfügt über eine Bodenfläche von 357.093 km² (ohne Seegebiete). Davon waren 2005 46.050 km² oder 12,9% Siedlungs- und Verkehrsfläche. Innerhalb der einzelnen Bundesländer gibt es dabei natürlich erhebliche Unterschiede; so ist der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche in den Stadtstaaten Berlin (69,6%), Hamburg (59,0%) und Bremen (56,6%) am höchsten und in Mecklenburg-Vorpommern mit 7,3% sehr gering (Statistisches Bundesamt 2006).
Detaillierter ist eine Statistik von 2004 (Quelle: Statistisches Bundesamt 2004 mit Datenbasis Planzahlen 2004; Differenz zu 100% = Rundungsfehler); demnach hat die Bundesrepublik Deutschland:

  •  Bauflächen: 27.634 km² oder 7,7%
  •  Flächen für Gemeinbedarf: 1.106 km² oder 0,3%
  •  Verkehrsfläche (überörtlicher Verkehr und örtliche Hauptverkehrszüge): 7.638 km² oder 2,1%
  •  Flächen für Ver- und Entsorgung: 605 km² oder 0,2%
  •  Grünflächen: 7.686 km² oder 2,2%
  •  Landwirtschaft: 191.119 km² oder 53,5%
  •  Forstwirtschaft: 105.432 km² oder 29,5%
  •  Wasserflächen sind 6.749 km² oder 1,9%
  •  Flächen für Aufschüttungen und Ausgrabungen: 2.199 km² oder 0,6%
  •  Sonstige Flächen: 6.807 km² oder 1,9% “ Zitat Ende

Nachfolgend ein weiteres Zitat – die reinen Grünflächen, also Wiesen, Weiden, Almen, Deiche etc. betreffend – ein Auszug aus dem BfN Grünlandreport, Stand Juli 2014
Zitat Anfang: Mit einer Gesamtfläche von etwa 5 Millionen Hektar macht Grünland mehr als ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland aus. Zitat Ende

Weiteres Zitat aus einer Seite des Bundesamts für Statistik.
Zitat Anfang: Rund 282 200 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland bewirtschafteten 2013 16,7 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche, darunter knapp 11,9 Millionen Hektar Ackerland (71 %) und [mehr als] 4,6 Millionen Hektar Dauergrünland (28 %). Zitat Ende

Es sind keine verlässlichen Zahlen zu finden, wie viel dieses Dauergrünlands als Weide für Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen etc. dauerhaft gezäunt sind. Im Fall einer flächendeckenden Besiedlung mit dem Wolf müssten alle gezäunten Flächen wolfssicher verstärkt werden. Untergrabschutz, mindestens 1,60 hoch oder höher, mindestens 4-5 Litzen oder sogar Knotengitterzaun und unter starkem Strom. Daraus ergibt sich auch die nicht unwichtige Frage, was die Wildtiere dann machen. Durch derartige Sicherheitszäune werden Wechsel unterbrochen, sind Nahrungshauptflächen nicht mehr zu erreichen. Das Wild zieht sich stärker in die ohnehin schon belasteten Wälder zurück und geht dort vermehrt zu Schaden. Auch der Genpool wird kleiner, wenn das Wild nicht mehr freizügig ist und es können im Verlauf der Zeit verstärkt degenerative Krankheiten auftreten.

Wenn man diese Zahlen sieht, muss man feststellen, dass praktisch jeder Quadratmeter in Deutschland in irgendeiner Form belegt, benutzt, in Bearbeitung oder verwaltet ist. Reine Wildnislandschaften gibt es wenige, sie sind nur in den Nationalparks und dort auch häufig nur in den Kerngebieten zu finden.

Deutschland hat 15 Nationalparks. Zitat aus Wikipedia: „Die Fläche der 15 Nationalparks in Deutschland (Stand: Februar 2014) beträgt 1.039.558 Hektar. Ohne die marinen Gebiete von Nord- und Ostsee sind es aber nur 204.424 Hektar, was lediglich 0,57 % der terrestrischen Fläche Deutschlands entspricht. „ Zitat Ende

Zusätzlich hat Deutschland noch 115 Naturparks. Das sind Flächen, die normal land-und forstwirtschaftlich genutzt werden, innerhalb derer es auch Städte oder Dörfer gibt, die aber landschaftliche Besonderheiten aufweisen und deshalb einen geschützten Sonderstatus erhalten haben. Siehe z.B. die Lüneburger Heide mit ihren einzigartigen Sand- und Heideflächen, die schonend durch wandernde Schafherden gepflegt und kurz gehalten werden und einer Vielzahl von seltenen, teils sogar vom Aussterben bedrohten Pflanzen, Insekten und Vögeln eine Heimat bieten.

Zitat aus Wikipedia: „Die Gesamtnaturparkfläche entspricht etwa 25 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands. Die Parks sind im Verband Deutscher Naturparks zusammengefasst. Naturparks, die in Nachbarländer übergreifen, werden von der Europarc geführt. Der älteste deutsche Naturpark ist der Naturpark Lüneburger Heide, der bereits 1921 als „Naturschutzpark“ gegründet, jedoch erst 2007 auf die heutige mehr als viermal so große Fläche erweitert wurde. Der größte Naturpark in Deutschland ist mit 3940 Quadratkilometern der Naturpark Südschwarzwald und der kleinste der Naturpark Siebengebirge mit einer Fläche von 48 Quadratkilometern.“ Zitat Ende

Die kursierenden Zahlen von geplanten mehr als 4.000 Wölfe in Deutschland müssen unter den vorgenannten Aspekten mehr als kritisch betrachtet werden. Wir haben derzeit solide geschätzt zwischen 400 und 600 Wölfe und es hat schon erheblich Nutztierrisse gegeben, mindestens einen bestätigten Angriff auf einen Hund und verfolgte Reiter. Aus einigen unserer Nachbarländer in Europa wurden in der letzen Zeit Angriffe von Wölfen auf Menschen gemeldet. Diese Vorfälle wurden aber nicht offiziell bestätigt, bzw. es hieß, dass die Angreifer Hybridwölfe waren.

Was soll ein Wolf fressen, wenn in seinem Streifgebiet hunderte von Hektar Maiswüsten und eine monotone Agrarfläche an der anderen liegen? Bei diesen landschaftlichen Gegebenheiten ist auch ohne Anwesenheit des Wolfs kaum Wild vorhanden, also weicht der Wolf aus auf Nutzvieh und Haustiere oder verlagert sein Streifgebiet.

Fazit: Man kann nicht einfach die Grundfläche von Deutschland nehmen und auf Streifgebietsgrößen für Wölfe hochrechnen. Der Wolf braucht eine geeignete Umgebung, er braucht genügend Beute und er darf keinen innerartlichen Druck durch zu hohe Bestände spüren. Denn wenn die Räume für ansteigende Rudelzahlen zu klein werden und gleichzeitig die Nahrungsgrundlagen schwinden, wird das Verhalten des Wolfs sich verändern, die Scheu wird noch weniger, weil immer häufiger Futter nur noch in Menschennähe zu finden sein wird.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Kosten
Als Beispiel: Im vergangenen Jahr starben in Frankreich 5.848 Tiere durch Wolfsangriffe, so der französische Verband der Schafzüchter FNO. Und er beziffert die Kosten für die Wiederansiedlung des Wolfs in Frankreich – Überwachung, Schutzzäune, Entschädigungen – auf jährlich mindestens zehn Millionen Euro.

Bislang hat der Wolf in Deutschland ebenfalls immense Kosten verursacht. In welcher Höhe, ist absolut im Dunklen, aber es sind etliche Posten besetzt bei Landesregierungen und bei Naturschutzorganisationen, die vom Wolf leben und die bezahlt werden müssen. Wolfsberater, Wolfsmanager, Wolfsbüros, Rissentschädigungen etc. Kürzlich war eine Meldung im Umlauf, dass in Niedersachsen im März der Entschädigungstopf für das gesamte Jahr 2015 bereits leer war. Leider ist keinerlei Zusammenfassung zu finden, weder wie hoch bislang die absoluten Kosten waren, noch wie hoch die jährlichen Kosten sich aktuell beziffern. Unterm Strich wird es so sein, dass für die überwiegende Last der Kosten der Steuerzahler aufkommen muss. Egal ob er den Wolf will oder nicht!

Und dann stellt sich automatisch auch die Frage, ob wir uns den Wolf überhaupt leisten können (und wollen!), wo schon für Kinderförderung, Schulen und Ausbildung, für Instandhaltung von öffentlichen Gebäuden und Straßen die Kassen grundsätzlich leer sind…..

Dazu kommt: Der Wolf ist weltweit eine ABSOLUT ungefährdete Art.
Auszug aus Wikipedia: „Der Wolf ist als Art nicht gefährdet (IUCN least concern). Allerdings galt er seit dem 19. Jahrhundert in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas sowie in Großbritannien als ausgestorben, ebenso in einigen Staaten der USA, teilweise in Mexiko und in Japan, und in den übrigen Regionen als stark dezimiert. Die Bejagung hatte daran nur regionalen und zeitweisen Anteil, es waren die erheblichen Eingriffe in die Struktur der Landschaft und in den Bestand der Beutetiere durch den Menschen, die zur Gefährdung führten.
Mitte bis Ende des 20. Jahrhunderts kamen in Nordamerika größere Bestände nur in Alaska und Kanada und im US-Staat Minnesota vor und einige isolierte Populationen in verschiedenen anderen Regionen der Vereinigten Staaten. Europäische Wolfspopulationen gab es noch in Galizien, Kroatien, der Krain, Serbien, Bosnien, Rumänien, Bulgarien, Griechenland und Albanien, in Polen, der Slowakei und Russland. Kleinere Vorkommen fanden sich zudem in den Bergregionen von Italien, Spanien und Portugal sowie Schweden, Norwegen und Finnland. Verbreitet blieb der Wolf in Asien, so in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, in der Mongolei, in China, Indien, Korea, Afghanistan, Irak, Iran, Türkei, Saudi-Arabien, Syrien und Israel. Daten und Zahlen hierzu gelten allerdings als fragmentarisch und unzureichend.
Obwohl Wölfe seit den 1970er Jahren international unter zunehmend hohem Schutz stehen und eine direkte Jagd in den meisten Ländern verboten ist, werden sie weiterhin aktiv verfolgt. In manchen Staaten bestehen nach wie vor offizielle Jagdquoten, ein großes Problem stellen jedoch Wilderei und illegale Abschüsse dar. Institutionen des internationalen und auch regionalen Naturschutz und Maßnahmen des Wildtiermanagements wirken gegen das Bild des „bösen Wolfs“ und bemühen sich um Veränderungen in der gesellschaftlicher Wahrnehmung. Die Erkenntnis, dass der Wolf keine Gefahr für den Menschen darstellt und die Risiken für die Landwirtschaft, insbesondere die Viehhaltung, kalkulierbar sind, sollen dazu führen, dass das Tier als ein willkommener Bestandteil seiner ursprünglichen Habitate gesehen wird. Das Wachsen der Bestände und die Wiederansiedlung von Wölfen in Mitteleuropa am Anfang des 21. Jahrhunderts wird zum Teil auf diese Akzeptanz zurückgeführt.“ Zitat Ende

Und ausgerechnet die Länder in Europa mit der höchsten Besiedlungsdichte mit Menschen pro Quadratkilometer stöhnen am stärksten unter dem Druck der Berner Konvention von 1979, die einen reduzierenden Eingriff in die Population des Wolfs, der in Anhang II erfasst ist (streng geschützte Tierarten) unmöglich macht.

Vielleicht haben die anderen Länder nicht nur wegen der viel dünneren Besiedlung kaum Probleme mit dem Wolf, sondern es liegt tatsächlich an der Bejagung? Die scheu macht und den Wolf von den Menschen fern hält? Es sind alles Länder, wo der Wolf nie ausgerottet war und auch nie ausgerottet sein wird, anders als in Deutschland. Diese Länder haben nicht verlernt, mit dem Wolf zu leben und mit dem Wolf leben heißt eben auch, dem Wolf seine Grenzen klar und deutlich zeigen.

Der baltische Weg
Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion Wild und Hund, Ausgabe 2/2015

http://de.wikipedia.org/wiki/Wolf#Verbreitung_und_Lebensraum
http://www.umweltschulen.de/boden/flaechenverbrauch.html
https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/presse/2014/PK_Gruenlandpapier_30.06.2014_final_layout_barrierefrei.pdf
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/LandForstwirtschaftFischerei/FeldfruechteGruenland/AktuellFeldfruechte1.html
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/LandForstwirtschaftFischerei/FeldfruechteGruenland/AktuellFeldfruechte1.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalparks_in_Deutschland
https://www.bfn.de/0302_berner.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/woelfe-siedeln-sich-wieder-in-frankreich-an-a-917736.html
http://www.focus.de/panorama/welt/250-freilebende-woelfe-frankreich-gibt-woelfe-zum-abschuss-frei_aid_804576.html?fbc=fb-shares%3FSThisFB
http://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=2108&artikel=6147594
http://www.wildundhund.de/home/8852-wolf-verfolgt-hundefuehrerin
http://www.marsicalive.it/?p=86319#ixzz3SxgBBMyA
http://www.dici.fr/actu/2015/06/06/alpes-de-haute-provence-une-meute-de-9-loups-attaque-une-ferme-pres-de-seyne-les-alpes-604105
http://www.laprovence.com/actu/faits-divers-en-direct/3438240/un-adolescent-attaque-par-des-loups.html

Braucht moderne Jagd Jagdethik?

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Man braucht kein Psychologe zu sein, um festzustellen, dass, wer die Jagd ausübt, Beute machen will und dabei zur Zielerreichung selbstverständlich auch tödliche Waffen einsetzt.

Dennoch war die Jagd über von Anfang an, wie man auch bei Naturvölkern heute noch beobachten kann und von Völkerkundlern beschrieben wurde, von einem religiös geprägten Dank für die Beute und Ethik, Respekt und Achtung vor dem Leben geprägt, Jagdkultur eben. Auch waren Jagd und Jäger eingebundene und selbstverständliche, überlebenswichtige Bausteine einer dörflichen Gemeinschaft und einem erfolgreichen Jäger und seiner Beute wurde mit Hochachtung und Dank begegnet.

Heute leben wir in einer Zeit des indirekten Naturerlebens, der „Konserven“ und überwiegend nicht mehr im Einklang mit der Natur. Jäger rekrutieren sich mittlerweile aus allen sozialen Schichten mit ganz unterschiedlichen Motivationen zu Jagdausübung. Je nachdem, welchen jagdlichen Hintergrund sie von Hause aus haben, wie und ob ein Mentor Grundwerte vermitteln konnte oder wie engagiert sich jemand persönlich weiterbildet, spielen diese Werte eine unterschiedliche Rolle.
Jäger bewegen sich heute in einem Spannungsfeld zwischen den unterschiedlichsten Aussagen:

  • Überhöhte Schalenwildbestände vernichten den Wald.
  • Jäger müssen und wollen hegen und pflegen und den Tieren in einer immer schwieriger werdenden Umwelt ein gesichertes Überleben ermöglichen
  • Abschusspläne sind auf jeden Fall zu erfüllen, die Freude am bloßen Anblick wird dadurch verdorben
  • gefährdete Arten müssen, oft gegen den Widerstand von Naturschützern, durch Bejagung von Fressfeinden geschützt werden
  • Nichterfüllte Abschusspläne schädigen die Natur
  • Tierart XY ist je nach Revier als Schädling zu betrachten
  • Jäger fühlen sich heute oft nur noch als Erfüllungsgehilfen von Gesetzgeber und Landesforsten mit rein ökonomisch vorgegebenen Abschusszielen

Oft fehlen heute Regulative, die Themen wie Ethik und die vielbeschworene Waidgerechtigkeit erlebbar machen. Die Achtung vor dem Leben zu vermitteln, ist eine Aufgabe, die heute überall sträflich vernachlässigt wird. Die Ausbildung, der Mentor und die ersten eigenen Jagderlebnisse – die vorgelebte Freude über waidgerechtes Jagen, genauso wie die Gründlichkeit bei Nachsuchen und das Überprüfen eigener Fehler, sollen für die Zukunft formen, wie ein Jungjäger später die Jagd ausüben wird. Wenn jedoch „Kill for Cash“ und eine Hinwendung zu bezahlten Einzelabschüssen die jagdliche Zukunft wird, dann ist es eine bedenkliche Entwicklung, die dem nicht mehr Rechnung trägt. Wer nicht in den Notwendigkeiten einer Revierbewirtschaftung vertraut gemacht wird, dem wird immer der Blick für die Zusammenhänge fehlen.

Das Ganze mit Festhalten am Brauchtum zu verwechseln, ist falsch. Tatsächlich ersetzt das Absingen von Liedern, das Strecke legen, Brüche herbeten und Jagdsignale blasen, weder Empathie noch Respekt vor dem erlegten Tier.

Auch die Selbstdarstellung einiger Menschen mit Jagdschein, „Jäger“ mag man sie nicht nennen, beim Posten von Erlegerbildern in sozialen Netzwerken fällt in diese Kategorie. Wer nicht die Empathie besitzt, einem Tier den letzten Respekt zu erweisen, indem er ein würdevolles Bild mit einem angemessenen Text veröffentlicht, möge darüber nachdenken, warum in Todesanzeigen nicht „er starb unter Schmerzen und hat sich bis oben vollgeschissen“ steht, auch wenn es im Regelfall der Wahrheit entspricht. Und warum niemand dort erwähnt, dass der Verstorbene vielleicht kein so netter Zeitgenosse war.

Ein heutiger Vorfall in der Facebook Gruppe „Gruppe der Waldfreundlichen Jäger“ stimmt mich daher äußerst nachdenklich.
Gepostet wurde ein Erlegerfoto eines Rehbocks, dem – im Anfall einer „waidheiligen Phase“ und weil (angeblich) kein passendes Bruchmaterial zur Hand war – statt eines waidgerechten letzten Bissens eine Zigarette in den Äser gesteckt wurde. Von der abgebildeten, eher an Kriegsgerät erinnernden Waffe ganz zu schweigen.

Die entrüsteten Kommentare der Gruppenmitglieder zeigen glücklicherweise deutlich, dass sich die Jägerschaft komplett von diesem Vorfall und damit der acht- und respektlosen Behandlung der Kreatur aufs Schärfste distanziert.

Ebenfalls distanziert sich die Jägerschaft deutlich von dem Ersteller des Fotos. Ein Mensch, der nicht einmal rudimentäre empathische Grundlagen der Waidgerechtigkeit sein Eigen nennt, darf sich keinesfalls „Jäger“ nennen, selbst wenn er einen Jagdschein besitzt.

Wir von FJD sind der Meinung: Ja, Jagd benötigt definitiv eine solide Jagdethik. Und diese Einstellung resultiert nicht nur aus dem Auftrag, den uns der Gesetzgeber gegeben hat, sondern muss sich auch in unserer Verantwortung  bei der Jagdausübung niederschlagen. Im Umgang mit dem uns anvertrauten Wild, in der Einhaltung der Gesetze und Regelungen und in der Distanzierung von „schwarzen Schafen“, unbelehrbaren Mitjägern und Technokraten ohne Empathie und Mitgefühl.

Auch zu diesem Thema: http://artemis-geht-jagen.blogspot.ch/2015/07/wozu-erlegerbilder.html?m=1

Bildmaterial: Rita Lexer, Screenshot Facebook

 

Warum wir jagen (2)

Was Jagd für mich bedeutet?

In letzter Zeit ist der Begriff „Jagd“ häufig in der Presse zu lesen. In mehreren Bundesländern wird das Jagdrecht novelliert, in manchen wurde es das jüngst – das führt zu vermehrter Aufmerksamkeit. Politisch instrumentalisiert, beschäftigt sich die Presse oft nur oberflächlich mit dem Thema. Schlagzeilen wie „Keine Pirsch auf Katzen“ oder „Jäger fordern Haustierabschuss“ werden der Öffentlichkeit, natürlich im Sinne der eigenen Auflage, immer gern als populistische Brocken hingeworfen. Jagd als blutrünstiges Freizeitvergnügen gut betuchter und fettleibiger alter Herren mit Flachmann und Dauerpegel. Was aber wirklich dahinter steckt, ist viel komplexer und gar nicht mehr so schwarz weiß, wie es viele Reformpolitiker doch gern hätten.

Eigentlich schade, dass Jagd immer nur dann interessant ist, wenn man Auflagen schaffen kann. Sind es wirklich nur die reißerischen Überschriften, die einen Leser dazu animieren, sich mit einem Artikel oder einem Thema zu befassen? Jagd ist nämlich viel mehr als Töten, Politik und Tagespresse, aber das wissen heute leider nur noch wenige. Jagd ist eine der nachhaltigsten Bewirtschaftungsformen, die unsere Kulturlandschaft kennt. Jagd fördert den Natur- und Artenschutz. Jäger denken nie ökonomisch, sie denken ökologisch und das schon lange, bevor sich politische Meinungs-Monopolisten dies auf ihre Fahnen geschrieben haben. Jagd ist kein Hobby und kein Zeitvertreib – Jagd ist eine Lebenseinstellung und die innige Liebe zur Natur.

Was ist Jagd für mich? Wenn ich im Revier bin, dann bin ich auf der Jagd. Ich habe nicht immer eine Waffe dabei und bin auf Beute aus, häufig auch einfach nur mein Fernglas. In der Natur zu verweilen, zu beobachten und nicht zu stören, das Wild zu studieren, die Ruhe zu genießen und Ehrfurcht vor dieser Schöpfung zu üben – das ist Jagd für mich. Auch das Geben ist Teil meines Jagens. Wildäcker anlegen, Deckung und Äsung für das Wild schaffen und es, wo möglich, zu fördern.

Das ist es, was unsere Jagd ausmacht und das sollten wir Jäger nicht für uns behalten. Es ist unsere Aufgabe dieses Verständnis der Jagd nach außen zu tragen. Wenn wir unsere Mitmenschen wieder einbeziehen, sie an die Hand nehmen und ihnen erklären, was Jagd wirklich ist, dann brauchen wir keine neuen Gesetze befürchten. Wenn die Menschen den Sinn und die Intention unseres Handwerks wieder verstehen, dann greifen die flachen Argumente unserer Widersacher nicht mehr. Wir dürfen uns die Jagd nicht schlecht reden lassen, sie ist es nämlich nicht. Jeder Jäger ist verantwortlich für unsere Öffentlichkeitsarbeit und muss seinen Beitrag leisten.

Was bedeutet also Jagd für mich persönlich? Um es kurz zu machen – Jagd bedeutet den Inhalt meines Lebens. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht in irgendeiner Art mit der Jagd in Berührung komme und dieses Privileg genieße. Es macht mich stolz, dass ich mich Jäger nennen darf.

FJD stellt Strafanzeige gegen PETA

Eine der beliebtesten Geschäftspraktiken der Tierrechtsorganisation PETA e.V. ist die öffentlichkeitswirksame Denunzierung von vermeintlichen Tierquälereien und die hemmungslose Ausnutzung aller Möglichkeiten, deutsche Staatsanwaltschaften durch irrwitzige Anzeigen auf Trab zu halten. Wir haben den Spieß jetzt einmal umgedreht und PETA ins Visier deutscher Ermittlungsbehörden gebracht.

So stellte PETA den Sachverhalt dar:
2015-05-09-schwer-verletzter-Fuchs-Holdorf-09-c-PETA-DAnfang Mai wurde ein schwer verletzter Fuchs in einem Wald bei Holdorf (Kreis Vechta, Niedersachsen) gefunden. Das Tier hatte offene Knochenbrüche an beiden Vorderbeinen, blutige und eitrige Abschürfungen am Brustkorb und am Kinn und war nicht mehr in der Lage zu laufen. Die Finder nahmen dies zum Anlass, das verletzte Tier zu einem Tierarzt zu bringen, der das Tier einschläferte.

Mit der Schlagzeile „Täter wird in Jägerkreisen vermutet“ , so die Schlussfolgerung von PETA, nachdem im veterinärmedizinisches Gutachten zitiert, in dem ein Röntgenbild neben den Knochenbrüchen auch „röntgendichte Strukturen“ im Körper des Tieres nachwies.

Laut tierärztlichem Befund handelt es sich dabei vermutlich um Schrotrückstände. Daraus folgert PETA: „Es wäre nicht das erste Mal, dass Mitglieder der Jägerschaft natürliche Konkurrenten ausschalten und wehrlosen Tieren durch Fehlschüssen schwere Verletzungen zufügen. Aus Beuteneid und Lust am Töten werden in Deutschland etwa eine halbe Million Füchse pro Jahr von Jägern getötet, viele der Tiere sterben aufgrund von Fehlschüssen einen langsamen und schmerzhaften Tod.“

http://www.veganblog.de/2015/05/26/fuechsin-schwer-verletzt-tierquaeler-gesucht/#.VWXN1kZChyF

Die dann folgende Berichterstattung in sozialen Netzwerken und der Presse hat die Tierrechtsorganisation PETA e.V. gezielt als Hetzkampagne gegen Jagd und Jäger inszeniert. Die menschenverachtenden Kommentare der Tierrechtler sprechen eine eigene Sprache.

https://www.facebook.com/wildtierschutz/photos/a.513111478825126.1073741828.512403718895902/632610583541881/?type=1&theater

Unsere Recherchen haben ergeben, dass sich dieser Fall mitnichten so eindeutig zugetragen haben kann, wie man hier der Öffentlichkeit weiß machen wollte. Vielmehr entsteht der nachhaltige Eindruck, dass das Schicksal des verletzten Fuchses gezielt genutzt wurde, um eine Kampagne zu inszenieren und sein Leiden über die Maßen hinaus verlängert wurde.

Zu den Fakten

Den örtlichen und überörtlichen Polizeibehörden war nichts von dem Vorfall bekannt. Erst durch die PETA-Strafanzeige erlangte die Polizei Kenntnis von dem Vorfall und wurde mit den Ermittlungen beauftragt.

  • Der zuständige Jagdpächter wurde nicht informiert, und erfuhr erst 4 Wochen später aus der Zeitung über diesen Vorfall
  • Bei weiterer Recherche stellte sich heraus, dass die ortsansässigen Finder nicht zu einem nahe gelegenen Tierarzt gefahren waren, sondern zu einer Tierklinik außerhalb des Kreises. Angeblich hätten die örtlichen Tierärzte eine Behandlung verweigert. Auf unsere Anfrage sagten alle Tierärzte aus, dass sie selbstverständlich sowohl eine Grundversorgung als auch die wegen der Schwere der Verletzungen notwendige Euthanasie durchgeführt hätten. Ein Röntgenbild hätte dagegen separat ausdrücklich beauftragt werden müssen. Was selbstverständlich das erste ist, was einem einfällt, wenn man als zufälliger Finder ein schwer verletztes Tier versorgen lässt!
    Darüber hinaus hätten die meisten Tierärzte auch die Polizei und den Jagdpächter verständigt.
  • Die Finder verteilten übrigens direkt an einem der darauffolgenden Tage Flyer in den örtlichen Tierarztpraxen.

Holdorf

 Holdorf1

  • Bei einer Schussverletzung im Brustbereich, die auch noch die Vorderläufe zertrümmert hat, wäre ein Fuchs lt. tierärztlicher Aussage mit nahezu 100% Sicherheit tot gewesen.
  • Auch das zitierte Tierärztliche Gutachten spricht hinsichtlich sehr vorsichtig allenfalls eine Vermutung aus, obwohl sich Schrotkugelrückstände auf Röntgenbildern eindeutig nachweisen lassen, ist von röntgendichen Strukturen die Rede. Trotz dieser eher vagen Feststellung kann eine Altverletzung nicht ausgeschlossen werden, dürfte aber mit dem aktuellen Gesundheitszustand in keinerlei Zusammenhang stehen.
  • jungfuchs holdorfAuf dem Bild erkennt man neben den Verletzungen deutlich, dass es sich um eine laktierende Fähe gehandelt hat. Da der Jagdpächter offenbar bewusst nicht informiert wurde, hat man hier in Kauf genommen, dass die Jungen elendig verhungern und verdursten. Einige Tage später wurde ein toter Welpe in der Nähe des Fundortes zufällig von einem Berner Sennenhund gefunden und apportiert. Der Welpe wies keinerlei äußerliche Verletzung auf, und ist augenscheinlich verhungert, ein ähnliches Schicksal düfte seine Geschwister ereilt haben.

 

 

Natürlich ist das Schicksal dieser Füchsin und ihrer Jungen grausam. Grausamer ist jedoch, dass es zum Spielball einer Organisation gemacht wird, die Tiere eigentlich hasst. Die Tiere selber tötet. Die das zweifelhafte ethische Konzept des Tierrechtes über den Tierschutz stellt. Die einerseits mit emotionsgeladenen Bildern erschossener Katzen Stimmung gegen Jäger und Landwirte macht und gleichzeitig Konzepte zur Euthanisierung von Straßenkatzen entwickelt.

Aus diesem Grund hat der Verein FJD nun Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Oldenburg gegen den Verein PETA e.V. und weitere involvierte Personen gestellt. Lautend auf Volksverhetzung, Vortäuschen einer Straftat, Jagdwilderei, Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und sämtlicher anderer in Betracht kommender Tatbestände liegt es nun bei dieser, dem Handeln einer fragwürdigen Organisation klare Grenzen aufzuzeigen.

http://www.veganblog.de/2015/05/26/fuechsin-schwer-verletzt-tierquaeler-gesucht/#.VWXN1kZChyF

http://www.peta50plus.de/holdorf-fuechsin-schwer-verletzt-und-verstorben/

https://www.facebook.com/wildtierschutz/photos/a.513111478825126.1073741828.512403718895902/632610583541881/?type=1&theater

Bildrechte: 2015-05-09-schwer-verletzter-Fuchs-Holdorf-09-c-PETA-D.jpg,PeTA Deutschland e.V.
FJD

Gut geschlafen, Jagdgenossen?

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Offener Brief eines FJD – Mitgliedes, mit unser aller Unterstützung, an den LJV Baden-Württemberg

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Der Terrier ist wohl schon müde….

Es ist verboten, die Jagdausübung vorsätzlich zu stören…… wer sich nicht daran hält begeht (beging) eine Ordnungswidrigkeit und muss(te) mit einer Geldbuße rechnen.
So oder ähnlich steht es in allen Landesjagdgesetzen von ganz Deutschland… ganz Deutschland??
Nein, eine kleine, giftgrüne Partei hat sich schon immer für die Legalisierung von Straftaten und deren Entsanktionierung eingesetzt: egal ob es um Cannabis oder Pädophilie ging. Jetzt hat sie im südwestlichen Ableger uns Jäger ins Visier genommen und bei der Gelegenheit gleich erst einmal den Ordnungswidrigkeitentatbestand der Jagdstörung aus dem neuen JWMG in Baden – Württemberg eliminiert – soweit ist nicht einmal der NRW Remmel gegangen.

Da hat sich der Bonde wohl auf alte Wackersdorfer Zeiten besonnen und seinen militanten Jagdgegnerwählern einen Jägermeister der besonderen Art eingeschenkt.

Überraschend ist die neue Sanktionslosigkeit der vorsätzlichen Jagdstörung als Ordnungswidrigkeit in Baden Württemberg nicht wirklich, das passt ins grüne Rechtsverständnis.

Das Kuriose daran ist vielmehr das Verhalten des LJV Baden – Württemberg:
Unser jagdliches Sprachrohr in die Politik ist plötzlich kehlkopflahm verstummt und hat weder auf meine persönliche Anfrage auf der Internetseite vom 11.06.2015, noch auf meinen Post vom 17.06. 2015 auf der Facebookseite reagiert, den Justitiar des LJV habe ich per sms am 11.06.2015 erfolglos um Auskunft gebeten, das von einem Jagdfreund, einem eifrigen Jagdnetzwerker, angeschriebene Ministerium reagiert ebenfalls nicht…

Hat man das etwa vor lauter verbandsgeschäftiger Wichtigkeit im legislatorischen Beteiligungsstadium übersehen? Hofft man, dass der große Lümmel Jägervolk es nicht bemerkt und nicht das Greinen beginnt?

Kollektives, über Grenzen konträrer Standpunkte hinausgehendes Schweigen hat ein Geschmäckle, wie es hier im Ländle heisst, ist aber durchaus auch beredt:
Hat der LJV im Herbst 2014 noch vollmundig eine Verfassungsbeschwerde gegen Teile des JWMG angekündigt, herrscht auch zu diesem Thema heute Ruhe im Revier, mit Verlaub, die Nordrhein-Westfalen haben da mehr Gesäß in der Jagdhose.

Überhaupt gewinnt man den Eindruck, dass seit der Demonstration Anfang März in Stuttgart eine gewisse Gleichmäßigkeit zwischen Verbandsoberen des LJV und dem Ministerium Platz ergriffen hat:

Zwei von drei Autoren des ersten juristischen Handkommentars zum JWMG sind Funktionsträger direkt aus der Führungsebene des LJV, ein Werk, das zwischenzeitlich vom Ministerium für alle nachgeordneten Fachbehörden in ausreichender Stückzahl angeschafft worden sein dürfte. Hier hätte die Chance bestanden, vielfältig juristisch fundiert die Schwachstellen des Gesetzes aufzuzeigen, stattdessen liest sich das Ganze idyllischer und friedlicher als die Löns’sche Heidedichtung. Wen wundert es, da tingeln Ministeriumsvertreter zusammen mit Verbandsoberen durchs Ländle um Kommunen, uns Ausbilder und Rechtslehrer in der Jungjägerausbildung auf das neue Recht zu schulen und einzuschwören, statt jedes Forum zu nutzen sich zu positionieren und Stellung zu beziehen.

Man zieht wohl inzwischen entspannt und bequem an einem Strang und ist zur Tagesordnung übergegangen, lässt sich wiederwählen, ehrt jagdliche Schützenköniginnen, legt Verbandsberichte vor, grinst in Kameras, erhöht sich die Jahresbeiträge ………

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser. (H.Heine)

Axel Fischer

TASSO – Nein danke!

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www.registrier-mich.de – ein Tierregister von FJD

Vor einem halben Jahr ist unsere kostenlose Registrierungsstelle für Haus- und Nutztiere online gegangen – der Zulauf ist rege und die Nutzer sind zufrieden. Wir möchten den ersten Erfolg nutzen, um nochmals über unseren Service zu informieren.

Warum ein weiteres Tierregister?

Die Träger der beiden großen kostenfreien Tierregister, „TASSO“ und „registrier-dein-Tier“, sind im Zuge der Jagdrechtsreform in NRW einem Reformbündnis beigetreten, in dem auch fundamentalistische Organisationen wie Peta und Menschen für Tierrechte vertreten sind. Diese Vereinigungen stellen sie sich gegen die Nutzung von Tieren im Allgemeinen und insbesondere gegen die Jagdausübung in ihrer bewährten Form.

TASSO e.V. hat bei einer Übergabe von 30.000 Unterschriften für die Novellierung des Landesjagdrechts in NRW nochmals bestätigt: ,,Die Unterschriften zeigen, dass es für eine konsequente Novelle des Jagdgesetzes landauf landab eine breite Unterstützung in der Bevölkerung gibt“.

Jäger – und damit auch viele Hundehalter – haben somit keine Plattform mehr, der sie wirklich uneingeschränkt vertrauen können. Deshalb ist es wichtig, dass gerade diejenigen, die mit dem Hundewesen und der Natur eng verbunden sind, ja sogar per Gesetz zur Führung eines geeigneten Hundes aufgefordert werden, einen Dienst nutzen, welchem sie wirklich vertrauen können.

Aus diesem Grund bietet die FJD seit Januar den Service www.registrier-mich.de kostenlos für alle Interessierten an. Hier können Tiere registriert Verlustmeldungen angezeigt und Funde gemeldet werden. Selbstverständlich funktioniert das alles kostenlos und ehrenamtlich.

Ein ideologiefreies Register für alle?

Ja, für alle. Alle, die ein Tier registrieren möchten und unter Umständen NICHT die Meinung von TASSO & Co. teilen. Denn es geht uns darum, eine Plattform für alle Tierhalter zu schaffen!

Bei uns können alle Tierarten und –rassen registriert werden, die über ein Erkennungsmerkmal verfügen (z.B. Chip, Ring, Ohrmarke, Tätowierung …). Damit gehen wir sogar einen entscheidenden Schritt weiter, als viele bestehende Dienste es anbieten. Denn wir möchten uns und die Tierhalter so wenig wie möglich einschränken.

Die aktuell registrierten Tierarten sind Hunde, Katzen, Greifvögel, Tauben, Frettchen, Ziegen, Schafe, Alpakas, Pferde, Reptilien und Schweine.

Von der Idee in die Praxis – ein Konzept funktioniert!

1. Über eine Internetplattform können die Tiere schnell und unkompliziert via Eingabemaske registriert werden. Jeder Halter legt ein Stammkonto an, in dem er seine Tiere selbstständig verwalten kann.

2. Die Daten werden in einer internen Datenbank sicher gespeichert. Bei Verlustmeldung werden zunächst diese Daten abgeglichen. Die Verlustmeldung erfolgt über ein google-maps gestütztes Kartensystem, dass auch außerhalb von Siedlungsgebieten eine genaue Definition des Verlustortes ermöglicht.

3. Um ein Höchstmaß an Treffern zu sichern, haben wir uns der größten europäischen Datenbank für Haustiere angeschlossen. Europetnet verfügt über 67 Mio. registrierte Tiere. Seit drei Monaten sind wir nun bei Europetnet angeschlossen und die Daten werden mehrmals wöchentlich aktualisiert.

4. Selbstverständlich sind alle Daten bei uns sicher! Unter Wahrung aller Datenschutzrichtlinien werden Finder und Halter zusammengeführt bzw. die Tiere zurück zum Halter vermittelt.

5. Die Registrierung selber ist kostenlos. Die Plattform Registrier-mich.de finanziert sich ausschließlich über Spenden und den freiwilligen Erwerb von Tiermarken aus Edelstahl oder Messing als Anhänger für Halsbänder.

Über weiteren regen Zulauf freuen wir uns natürlich sehr und können daher nur nochmals alle Tierbesitzer dazu aufrufen, ihre Tiere bei www.registrier-mich.de zu registrieren. Wenn ihr Tier bereits in einer anderen Datenbank gelistet ist, macht das nichts. Sie können gern bei uns einen zweiten Datensatz hinterlegen.

Sie finden uns im Internet unter:
www.registrier-mich.de und www.facebook.com/registrierMICH

Achtung – Waschbären

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Gerne veröffentlichen wir hier eine Warnung vor einer neuen Masche der der „Jagdgegnerschaft“. Wir reden hier von einer Anstiftung zu einer Straftat!


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Jägerinnen und Jäger,

in letzter Zeit häufen sich in Hessen Anfragen von Privatpersonen bei Jägern mit der Bitte, sofort auf ihrem privaten Grundstück mit Fallen gegen eine akute „Waschbärplage“ vorzugehen. Dabei handelt es sich zumindest teilweise um Jagdgegner. Diese wollen damit „beweisen“ und in den Medien verkünden, dass wir Jäger auch während der Aufzuchtzeit des Waschbär-Nachwuchses bedenkenlos und ohne Rücksicht auf den Elterntierschutz-Paragraphen desB undesjagdgesetzes gegen diese invasive Art vorgehen und dabei billigend in Kauf nehmen, dass die Waschbärfähe von ihren Jungen weggefangen wird.

Auf diese Weise wollen diese „Tier- und Naturschützer“ Einfluss auf die künftige hessische Jagdverordnung nehmen. Ihr Ziel ist es, dass Waschbären eine lange Schonzeit erhalten und die Fallenjagd verboten wird. Ähnliche Aktionen mit dem gleichen Ziel hat es schon im Juni 2014 und im April 2015 in Mittel- und Osthessen gegeben.

Informieren Sie bitte möglichst umgehend die Mitglieder Ihres Jagdvereins über diese neue Masche, damit kein Jäger aus purer Gefälligkeit und Hilfsbereitschaft in diese Falle tappt.

Mit bestem Dank, freundlichen Grüßen
und Waidmannsheil

Dr. Klaus Röther
LJV-Pressesprecher

Jäger-jagdgegner

Guter Wolf ? Böser Wolf ? Armer Wolf!

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Kaum ein Thema spaltet zurzeit mehr die öffentliche Meinung. Der Wolf, eine Tierart, die nach der Berner Konvention  von 1979 streng geschützt ist, erobert Deutschland.

Flankiert wird seine Zuwanderung von Aktionen wie „Willkommen Wolf“ vom NABU und Ähnlichem von anderen Naturschutzverbänden. In Form von Kuscheltieren, Spielen, Materialien und Veranstaltungen ist der Geschäftsbereich „Wolf“ höchst lukrativ und zum Generieren von Spenden bestens geeignet. Vom großen Autokonzern bis zur Werbung in Klassenzimmern ist alles eingebunden.

Im Bewusstsein der Öffentlichkeit ist der Wolf das Sinnbild der intakten, romantischen Natur. In der relativ menschenleeren Region der Lausitz scheint das Miteinander gut zu funktionieren. Mittlerweile wandern etliche Wölfe ab und erobern als Rudel oder Einzeltiere die Republik.

Die Politik, immer interessiert positive Schwingungen in der Bevölkerung auszunutzen, fordert eine flächendeckende Besiedlung Deutschlands.

Betrachtet man die momentane Situation aber genauer, zeichnet sich ein desillusionierendes Bild ab.

Zum einen verhalten sich die Neubürger nicht so, wie beschrieben und erwartet. Sie sind nicht scheu und scheinen eher die Eigenschaften eines Kulturfolgers zu zeigen. Nutztierrisse nehmen zu und, weil nicht sein kann, was nicht darf, ranken sich sofort Verschwörungstheorien um diese Zwischenfälle.
Proben werden nicht schnell genug genommen oder sind nicht verwertbar, Entschädigungen werden, wie im Falle eines Islandfohlens, merkwürdigerweise trotzdem gezahlt. Schafhalter warten hingegen oft mehrere Monate auf eine Entschädigung.

Die Politik ist in der Handhabung uneins und lässt die Nutztierhalter alleine. Dem Föderalismus geschuldet, kocht jedes Land sein eigenes Süppchen.

Weder die Politik noch die Verbände schaffen es, die Frage nach einem sinnvollen Monitoring, bei dem Zuständigkeiten und Verantwortung geregelt sind, bundeseinheitlich zu klären.

Bald wird an die Entschädigung die Forderung nach Eigensicherung geknüpft werden.

Wolfssichere Zäunungen werden heute schon gefordert und bezuschusst. Aber auf Flächen, die wolfssicher gezäunt sind, wird auch kein anderes Wild mehr wechseln können. Andere Flächen, vor allem Waldgebiete, werden vermehrt belastet. Jahrzehntelang gewachsene Pflanzen- und Tiergesellschaften werden zerstört.
Für uns Artenschützer kein angenehmer Gedanke. Es ist noch nicht lange her, da hat man den Wegfall der innerdeutschen Grenze als einen Gewinn für den Genpool vieler Arten und der Biodiversität gefeiert.
Wie verträgt sich das Szenario für die Naturschutzlobby mit der Forderung nach privaten Guantanamos für Nutztierhalter? Ganz einfach, man schweigt es tot.

Liebe Jäger, der Wolf ist ein geschütztes und schützenswertes Tier. Seine Ansiedlung und Verbreitung wurde von Verbänden und Politik gefördert, während jegliche Kritik und Vorsicht mit den Worten „ihr wollt ja nur den Wolf bejagen“ oder im Falle der Nutztierhalter „ ihr wollt euch nur nicht umstellen“ abgewertet werden.

Lasst euch bitte nicht vor diesen Karren spannen. Sollte es notwendig sein, „Problemwölfe“ zu bejagen, werden sicherlich die Verbände oder die Länder Berufsjäger, die ausreichende Erfahrung im Ausland erworben haben sollten, zur Verfügung stellen und die Kosten dafür übernehmen.

Auf jeden Fall sollte sich jeder Tier- und Artenschützer bewusst machen, dass die Zeche für ein unrealistisch gezeichnetes Bild in der Öffentlichkeit, für schlechtes Monitoring und für fehlende Verantwortlichkeit nur einer zahlen wird – der arme Wolf.

 

Bild:Harald Schottner/pixelio.de

Vergasen statt verwerten?

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Ab 1. Juni hat die niederländische Regierung das Töten von Gänsen mittels Kohlendioxid auch außerhalb der 20 km Zone um den Flughafen Schiphol erlaubt.

Seit 1999 ist die Jagd auf Gänse in Holland auf Druck der Tier- und Vogelschützer verboten worden.  Die Bestände sind darauf drastisch angestiegen. Sie verursachen Schäden in zweistelliger Millionenhöhe und gefährden den Luftverkehr.

Aber anstatt eine nachhaltige Jagd auf Gänse zu erlauben und das Wildbret zu verwerten, wird vergast und vernichtet. Diese Missachtung der Kreatur mit Tierschutz in Verbindung zu bringen, zeugt von einer weit verbreiteten Doppelmoral. Denn Gänse werden auch in Holland verspeist, Mastgänse aus dem Ausland, deren Aufzuchtbedingungen man zumindest hinterfragen muss und sollte. Tierschützer, die die Jagd verdammen, aber kein Problem mit Billigfleisch aus dem Discounter haben.

Den Preis zahlen in den Niederlanden jetzt 400.000 Gänse; Altgänse, Gössel, Jungtiere, die auf LKW’s getrieben, verladen und vergast werden. Zu einer Zeit, in der die Gänse in der Mauser sind, flugunfähig und wehrlos. Einer Zeit, in der eine Bejagung ein Unding und im höchsten Maße verwerflich wäre.

Mich schaudert es…..

Gänse4

 

Kitzrettung

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Dieser Zeit sind viele von uns wieder im aktiven Tierschutz unterwegs

Die Zeit der Heuernte hat begonnen. Viele Jäger sind jetzt unterwegs, auf der Suche nach im Gras versteckten Rehkitzen.

11351371_1018368408174336_1283995014_n Die Jungtiere, die meist im Mai und Juni gesetzt werden, werden von ihren Müttern über Tag oft in der Wiese abgelegt, versteckt im hohen Gras, ohne Eigengeruch bestens getarnt gegen Feinde. Nur ab und zu kommt die Ricke zum Säugen vorbei. Auch andere Tiere, wie Junghasen und Bodenbrüter, sind gefährdet.

11325546_1011682875509556_1795293600_nEin Traktor, der mit hohem Tempo und breitem Mähwerk die Weiden in Maximalgeschwindigkeit aberntet, ist für diese und andere Jungtiere eine tödliche Gefahr,  denn ihr Reflex ist wegducken. Die Folge sind oft abgemähte Läufe und andere schwere Verletzungen, die Tiere erleiden einen qualvollen Tod. Deswegen werden zur Zeit die Wiesen vor der Mahd mit Hunden  abgesucht, damit das Muttertier die Kleinen rechtzeitig abholt. Neben der Suche mit Hunden werden auch Drohnen und Kitzretter eingesetzt.

11289669_1018368491507661_1785139653_n Erhält man rechtzeitig Kenntnis, hilft Verstänkern mit den entsprechenden Mitteln sehr gut.  Auch das richtige Mähen der Wiesen von  innen nach außen trägt zur Kitzrettung bei.

Die Grundvoraussetzung zur gelungenen Kitzrettung ist aber die Kooperation mit den Landwirten. Sie sollten den Pächter oder seinen Ansprechpartner rechtzeitig informieren – sonst hat auch der Jäger keine Chance helfend einzugreifen. Die Initiative  dazu sollte von uns Jägern kommen, wir müssen das immer wieder betonen und anbieten.

Eine Möglichkeit, um Helfer zu findenm ist die Gründung regionaler Facebook – Gruppen. Dort sollen von den Mitgliedern Mähtermine und Orte eingegeben werden, um möglichst viele Helfer zu aktivieren, die dann vor der Mahd die Wiesen durchgehen.

Hier ein Beispiel:
„Es wäre schön, wenn sich die Idee der örtlichen Kitzrettung weiter verbreiten würde…wie so was aussehen kann, seht ihr in der Facebook-Gruppe „Kitzrettung im Stromberg“:

Auch die Landwirte sind hier in der Pflicht: Das Ausmähen von Kitzen ist ein Verstoss gegen das Tierschutzgesetz. Wer keine Maßnahmen zur Kitzrettung trifft, nimmt deren Tod billigend in Kauf (bedingter Vorsatz) und handelt damit strafrechtlich relevant.

Und weil man ruhig darüber sprechen darf und soll, wenn Gutes getan wurde,  haben wir hier drei Muster für Pressemitteilungen für die lokale Presse vorbereitet. Einfach zum Herunterladen, Personalisieren und Veröffentlichen.

https://fuerjagd.de/presse/muster-pressemitteilungen-fuer-kitzretter/

Weitere Infos zur Kitzrettung

http://www.fex-geht-jagen.de/kitzrettung.html