Dienstag, Dezember 24, 2024
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Gedanken eines Jägers

Es ist kurz nach halb eins, mittags. Genüsslich brummelnd schleicht sich mein grüner,Geländewagen einen leichten Hang empor. Eine kurze Wendung, der Rückwärtsgang knackt etwas, nun habe ich Blick ins Tal. Mit einem vertrauten “Klonk” schließt sich die Heckklappe meines etwas in die Jahre gekommenen Fahrzeugs. Die junge braunePudelpointerhündin stürmt die Wiese hinab.

12247772_861848647266682_1902430382660775732_oAbwechslung zum grauen Büroalltag. Ich bin selbständig. Freiberuflicher Softwareentwickler. Vor einigen Jahren musste ich heraus aus dem normalen Büro, Freiheit war das Ziel. Das habe ich erreicht. Ich kann sagen es geht mir gut. Ich bin sicherlich nicht reich, aber glücklich. Und ich verzichte auf einige Dinge im Leben, die anderen wichtig sein mögen.

Während die Hündin fröhlich die Wiese erkundet schwinge ich mich auf die Motorhaube und packe mein Mittagessen aus: Zwei Brote mit Wildschweinschinken. Selbst erlegt, versteht sich. Meine Blicke schweifen hinab. Grüne Wiesen, braune Äcker. Zur Linken etwas Wald, ein paar Straßen durchziehen die Wiesen.
Ich schließe die Augen. Die Sonne strahlt schön an diesem herrlichen Novemberdienstag, fast könnte man den Pullover gegen ein T-Shirt tauschen. Der leichte Wind kündigt den Winter an. Meine Gedanken kreisen.

12247923_861847740600106_5647862746809731432_oAls ich die Augen wieder öffne, blicke ich nach links. Eine Straße teilt den Acker. Hier wird nächstes Jahr wieder auf beiden Seiten Mais stehen. Es ist gefährlich dort, nicht nur fürs Wild, auch für die Autofahrer, die viel zu spät am Morgen in die Arbeit hetzen. Fast jedes Jahr muss im Wechsel zwischen den hohen Maisfeldern eine Rehgeiß ihre Kitze allein durch den Winter gehen lassen. Sie wird überfahren. Hier werde ich wohl etwas tun müssen, um die Wilddichte noch mehr zu senken.

Vor mir erstreckt sich eine große Wiese, der Senf dahinter steht kurz vor der Ernte. Davor haben die schwarzen Schweine eine deutliche Spur der Verwüstung hinterlassen. Der Bauer liegt mir damit schon länger in den Ohren. Regelmäßig bin ich abends vor Ort um zu helfen.

Weiter oben habe ich dieses Jahr in den letzten Julitagen einen alten, reifen Rehbock erlegt.Mehrere Jahre kannte ich diesen Burschen schon. In der Hochzeit der Rehe trat er in den letzten Sonnenstrahlen vor mich und interessierte sich für mein Rufen. Lange Zeit hatte er dort das Sagen. Nun ist Platz für seinen starken Nachwuchs. Er wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Ich halte inne.
Dort ziehen zwei junge, starke Kitze ihre Bahn, die Geiß steht etwas oberhalb. Diese Wiese ist eine von vielen, die jedes Jahr von uns abgesucht werden, bevor die großen breiten Mähwerke kommen. Auch heuer konnten wir dort zwei Jünglinge hinaustragen und vor dem sicheren Tod bewahren. In dieser Zeit helfen die ganze Familie, Freunde und Landwirte zusammen.

Blicke ich nach rechts sehe ich wieder eine Straße.
886059_861848053933408_4467249971335244306_oVor einigen Wochen klingelte das Telefon, als ich viel zu spät aus der Arbeit nach Hause kam und gerade die Tür hinter mir schloss. Meine Freundin hatte für uns gekocht. Die Polizei war am Apparat. Wildunfall, Reh verschwunden. Meine Freundin und ich verstehen uns blind. Dankbar für ihr Verständnis drehte ich mich wortlos um, der Hund war noch nicht einmal abgeleint, und stieg wieder in mein Auto. An der Unfallstelle traf ich eine weinende Frau. Sie zeigte auf die Stelle an der sie das Reh zuletzt gesehen hatte. Nach etwa 10 Minuten fand meine Hündin das junge Kitz. Es war bereits tot.

Der Wind wird merklich kühler. Nun bin ich doch froh um meinen Pullover. Schön dass die Winterfütterung bereits vorbereitet ist. Die Winter werden in dieser Gegend lang und hart. Durch die Fütterung vermeiden wir Schäden an den Spitzen der jungen Bäume, die zaghaft aus dem hohen Schnee schauen – oft das letzte Futter, das die Rehe noch finden.

12241104_861848340600046_2933659865435943354_oDie Hündin hat sich nicht weit vom Auto entfernt. Wir verstehen uns gut. Unzählige Stunden habe ich darin investiert, ihr das Schreiben und mir das Lesen beizubringen. Während ich arbeite schläft sie, wenn wir gemeinsam arbeiten, sind wir auf der Jagd. Jagd auf Beute, auf der Nachsuche von Wild, auf der Suche von Spuren, bereit für zukünftige Erinnerungen.

Als ich von der Motorhaube klettere, hinterlasse ich einen Kratzer im Lack. Vielleicht auch eine Erinnerung an diese schöne Mittagspause. Gleich geht es wieder ins Büro.Telefonkonferenz. Der grüne Geländewagen schlängelt sich zurück zur Hauptstraße.

Wenn manche Menschen mich sehen, denken sie vielleicht ich bin ein Sonderling. Ein Mörder. Ein Chaot. Oder ein IT-Freak mit Luxushobby. Ich fahre nicht in den Urlaub. Ich habe zu Hause keinen Computer. Ich brauche keine teure Markenkleidung. Ich genieße die Freiheit und ich genieße was Freiheit genossen hat. Ich bin ehrlich zu mir und gehe ehrlich mit meiner Umwelt um. Ich übernehme Verantwortung. Ich bin Jäger.
Waidmannsheil.

Die offensichtliche Abschaffung der Jagd

In Deutschland gibt es schon lange kaum noch unberührte Natur. Fast jeder qm wird genutzt, durch Land- und Forstwirtschaft, zur extensiven Weidehaltung, als Siedlungs- oder Verkehrsraum. So formten wir schon seit Jahrhunderten eine Kulturlandschaft. An diese kann man aber nicht die Maßstäbe einer intakten, sich selbst regulierenden Natur anlegen.

Doch genau dieses Ziel – Selbstregulation der Natur – wird dem naturfernen Laien als Köder hingeworfen, womit  man massive Eingriffe ins Jagdrecht bei den Novellen in NRW und Hessen zu rechtfertigen sucht. Die Jagdausübung soll durch Zergliederung und Befriedung von Flächen unattraktiv gemacht werden, die Reduzierung der jagdbaren Arten macht sinnvollen Artenschutz schwierig.

Da fragt man sich unwillkürlich nach dem „Warum“. Welche Gründe treiben die Grünen an, sich ausgerechnet die Jagd als Feindbild vorzunehmen? Hat man hier ein Thema gefunden, das, geschickt aufgemacht und publiziert, Emotionen anspricht und neue Wähler generiert? Wird dies die neue Spielwiese der Grünen, nachdem ihre klassischen Themen wie Atomkraft, Wettrüsten, Waldsterben, Frauenrechte etc. von den anderen Parteien übernommen und zu eigenen Programmpunkten gemacht wurden? Sehen die Grünen in der geplanten Demontage der Jagd eine Möglichkeit, sich schlummernde Wählerpotentiale zu erschließen?

Altwähler wandern ab, seit sich die Grünen zunehmend anders präsentieren wie in ihren Anfangsjahren. Was also liegt näher, als sich einer Wählerklientel zuzuwenden, die von allen anderen politischen Parteien bisher sträflich vernachlässigt wurde: Der Tierrechtsszene, den urbanen Tierschützern, den Freunden der nichtmenschlichen Mitmenschen? Niemand hatte sich bis dato daran gestoßen, dass Jäger verwilderte Katzen aus Artenschutzgründen erlegten. Erst die Grünen haben das schlummernde „Potential“ in dieser Artenschutzmaßnahme erkannt und zu einem ständigen Mantra geformt. Bei allen Diskussionen, jeder Versammlung, bei Regionalkonferenzen usw. war dies das Thema Nr.1. Populismus nennt man sowas. Oder perfekte Inszenierung, oder brillante Strategie. Dass dieses Katzenelend ein Problem ist, dass der Lösung bedarf, interessiert im Gegenzug niemand. Über Emotionen und über den „Bauch“ können weit besser politische Ziele verfolgt werden als über Logik und Vernunft. In NRW treibt das schon merkwürdige Blüten.
http://blog.natuerlich-jagd.de/remmel-verordnet-katzen-volkszahlung-schlechter-aprilscherz-im-november/#post-8339

Also finden Forderungen der Tierrechtsszene Eingang in die Novellierung der Jagdgesetze, Jäger werden mit dem Slogan „Wald vor Wild“ zu reinen Schädlingsbekämpfern gegen das Schalenwild degradiert. Unterstützt wird dies noch vom „Ökologischen Jagdverband“. Dass die Jagdzeiten auf Schalenwild verlängert wurden stört merkwürdigerweise keinen der Beteiligten. So ist leider mittlerweile auch die Lesart an unseren Hochschulen. Die Schalenwilddezimierung soll am besten in Zukunft nur noch über Berufsjäger erfolgen, der Privatjäger soll überflüssig gemacht werden, das ganze Reviersystem in Frage gestellt werden.

Infolge dessen entfällt damit das Bedürfnis des normalen Jägers, Waffen zu besitzen. Also muss er die Waffen abgeben. Damit ist ein erklärtes Grünes Ziel erreicht: Die Entwaffnung der Jägerschaft und infolge dann der Sportschützen und anderer legitimierter Waffenbesitzer.

Auch dass unter dem Deckmantel des Schutzes der Umwelt  und dem Verbraucher vor einer Bleibelastung  aktuell bundesweit ein staatlich angeordneter Tierversuch durchgeführt wird, nämlich die Zwangseinführung bleifreier Munition, stört keinen wirklich. Zum Weiterlesen:
http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0002371

Diese ganzen Werbekampagnen zielen auf eine Bevölkerungsgruppe, die oft Natur nicht mehr erlebt, sondern besucht. Im Gesamtpaket „Ethisch korrekte Weltanschauung“ wird zusätzlich eine vegane Lebensweise als einzig ethisch korrekt propagiert, denn selbstverständlich isst der moralisch perfekte Mensch keine nichtmenschlichen Mitmenschen. Soft Shell Jacken tragende Naturfreunde aus dem 5.Stock des renovierten Altbaus in der Innenstadt beurteilen Natur nach dem Eindruck ihrer Wochenendwanderung. Mütter ernähren ihre Kinder politisch korrekt vegan, weil die Medien das bewerben, selbst Hunde und Katzen leiden unter diesem Wahn und bekommen tierleidfreies Futter vorgesetzt. Jeder Discounter hat ein veganes Sortiment, bei dem sich die Frage stellt, ob diese nicht eigentlich beipackzettelpflichtig seien müssten. Die Lebensmittelindustrie hat ein neues Zugpferd, das sich meilenweit von der Natur entfernt hat, aber geschickt verpackt zum Gelddrucken taugt. Sozusagen ein neuer Dukaten-Esel.

Dazu gehört natürlich auch die Befriedung von Flächen aus ethischen Gründen. Da ein Verein kein kollektives Bewusstsein hat – Schwarmverhalten soll schon mal öfter vorkommen – steht dieses Recht juristischen Personen nicht zu. Anfragen, inwieweit bundeseigene Flächen befriedet werden könnten, sollen bereits an das zuständige Bundesministerium gestellt worden sein. Und dann?

So wie die Politik über die Novellierung der Landesjagdgesetze gegen eine praxisgerechte Jagd arbeitet, fördern NABU, BUND und viele Tier- und Naturschutzvereine die Besiedlung Deutschlands durch den Wolf. Der Wolf wird der breiten Öffentlichkeit mithilfe von medienwirksamen Kampagnen als scheuer Einzelgänger und natürlicher Jäger positiv besetzt, während der Jägerschaft per se Ablehnung und Konkurrenzdenken unterstellt wird. In Wirklichkeit findet der Konflikt nicht zwischen Jägern und Nichtjägern statt, sondern zwischen Wolfbefürwortern und Wolfgegnern, geschädigten Nutztierhaltern und verharmlosenden Wolfsbotschaftern. Einen rationalen Umgang mit Konflikten und Vorbehalten vermisst man.

Deshalb wird eine Natur ohne Jagd, dafür mit Bär, Wolf und Luchs, als wünschenswertes Ziel beworben. Im Endeffekt wird erhofft und geplant, dass die Großraubiere in ferner Zukunft die Jäger komplett ersetzen.
http://www.vwl-ost.ch/ziel-der-naturschutzorganisationen/

Auch auf die wachsenden Proteste der Nutztierhalter hat man eine Antwort. Schaffen wir doch die Wanderschäferei ab! Auch den Ankauf nicht mehr genutzter Weideflächen haben NABU &Co sicher schon im Blick. Der NABU empfiehlt dann Flächen mit Konikpferden und Heckrindern zu pflegen. Leider übersieht er dabei geflissentlich, dass Pferde und Rinder ein anderes Nahrungsspektrum besetzen als die genügsamen Schafe, die auch mit Heide, Buschwerk und Unkäutern zufrieden sind.
http://www.hallelife.de/nachrichten/halle-saale/vermischtes/news/items/landschaftspflege-mit-rindern-und-pferden-im-wolfsgebiet.html

Damit ist der Wolf die Gallionsfigur einer ideologischen Debatte geworden. Doch das hat er wirklich nicht verdient.
In Deutschland leben zurzeit (und das schon jahrelang!!) angeblich ca. 350 Wölfe. Bereits jetzt gibt es heftige Debatten Pro und Contra Wolf und was passiert, wenn die Stimmung in der Öffentlichkeit endgültig gegen den Wolf kippt? Wenn „Problemwölfe“ entnommen werden müssen? Wenn die Entschädigungstöpfe leer sind? In Frankreich und Schweden werden bereits jetzt regelmäßig feste Abschussmengen freigegeben und die Stimmen für eine Änderung des Populationsstatus mehren sich. Muss der Wolf tatsächlich in Europa noch als vom Aussterben bedroht und mit allerhöchstem Schutzstatus bewertet werden? Wir Jäger haben damit allerdings nichts zu tun, denn im Jagdrecht ist er ja nicht.

Im Bündnis gegen die Jagd in NRW sind Politik, NABU, BUND und andere Organisationen mit der Tierrechts-Organisation PeTA sozusagen „ins Bett gegangen“. Auf deren Seite kann man sich ableiten, wem es nach der Erledigung der Jagd anschließend an den Kragen geht. Die Tierrechtssekte hat so einige auf dem Kieker… Fleischproduzenten, Nutztierhalter, Reiter, Schafzüchter, Angler und selbst Imker. Dem Hunde- und Katzenhalter wird nahegelegt, die geliebten Vierbeiner doch bitte vegan zu ernähren. Damit wird eine ganze Industrie gefördert, neben dem erwähnten Tierfutter gibt es spezielle Literatur, Kosmetik usw. Tierschutz spielt dabei keine Rolle, Hauptsache „the money comes rolling in“! Neutral von außen betrachtet bietet sich das Gesamtbild einer Gehirnwäsche reinsten Wassers, nach dem Vorbild von großen, sehr bekannten amerikanischen Sekten. Wen wundert das, wenn man doch weiß, dass PeTA amerikanischen Ursprungs ist.

Passend dazu, eine weitere Sektenspezialität: Der NABU bietet für Spendenwillige dann auch gleich eine Erbrechtsberatung an, denn das letzte Hemd hat ja bekanntlich keine Taschen.
https://www.facebook.com/NABU.BW/photos/a.1416800385202547.1073741828.1415806198635299/1683467551869161/?type=3

Es scheint, dass die Jagd für Wählerstimmen geopfert wird, weil Parteien um einzelne Prozentpunkte kämpfen und ein unter Artenschutz stehendes Tier wird zu Meinungsbildung missbraucht. Tierrechtler und Veganer sind auf einmal eine ernstzunehmenden Wählergruppe, die von den Grünen gezielt abgegriffen wird. Im Einheitsbrei der Politik nimmt man, was man kriegen kann.

So generieren die Grünen mithilfe der Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen eine emotionale Basis für Spendengelder, Milliardenumsätze der Unterstützer-Unternehmen und Wählerstimmen, damit im nächsten Bundestag ein grüner Umweltminister sitzt.
Verkauft wird dafür die Jagd, die sinnvolle Nutzung des ländlichen Raumes, der Artenschutz in den Revieren. Und wofür? NUR für eine pseudomoralische Ethik, die Wählerstimmen bringt. Mehr nicht!

Nur was bleibt für den braven Wähler nach der nächsten Kommunal-, Landes- oder Bundeswahl übrig:
• Durch Steuergelder finanzierte Berufsjäger, welche regulierend in den Wildbestand eingreifen?
• Großraubwild, welches in urbanen Randlagen nächtlich Fressnäpfe kontrolliert?
• Artenvielfalt, welche sich in der durch Menschenhand geprägten Landschaft alleine zurechtfinden muss?
Wer zahlt das Alles, wenn die Politik und die Verbände „plötzlich“ mit leeren Taschen da stehen und keine Mittel mehr zur Verfügung stehen? Der Steuerzahler.

Die Jäger werden es nicht mehr können, die Spezies ist dann ausgestorben.

TASSO e.V. – gegen Jagd und Traditionen

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TASSO e.V. macht gegen die Jagd mobil.

Nachdem TASSO e.V. sich im Zuge der Jagdrechtsreform in NRW dem Bündnis gegen die Jagd angeschlossen hat, polemisiert der Verein immer öfter gegen die Jagd. In diesem Bündnis befindet sich TASSO neben Nabu und BUND neben erklärten Jagdgegnern wie die Tierrechtsorganisationen „Peta“ und „Menschen für Tierrechte “, die offen die Abschaffung der Jagd fordern.

„Am Hubertustag, der jährlich am 3. November begangen wird, finden im ganzen Land Hubertusjagden statt. Unzählige Wildtiere kommen dabei zu Tode. Bei den am gleichen Tag stattfindenden Hubertusmessen werden Jäger für das Töten der Tiere von der Kirche gesegnet.“
Mit diesen Worten wird die lang gewachsene Tradition der Hubertusmessen herabgewürdigt und der Jägerschaft Legendenmissbrauch unterstellt. Auch die Kirche wird in einem Atemzug mit diffamiert. Das Fazit von TASSO: „ Hubertusjagden und Hubertusmessen gehören abgeschafft.“

Im Anschluss nimmt die Tierschutzorganisation TASSO e.V. den Hubertustag zum aktuellen Anlass, um tiefgreifende Reformen im Jagdrecht einzufordern. Jagdpraktiken, wie beispielsweise die Fallenjagd, die Baujagd, die Beizjagd, die Jagdhundeausbildung an lebenden Füchsen und Enten werden von TASSO als tierschutzwidrig bezeichnet.
http://www.tasso.net/Service/Presse/Pressemeldungen/28-10-2015-Hubertustag
Gleichzeitig ruft TASSO e.V. zu einer Protestaktion gegen eine Gesellschaftsjagd auf , die der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier im Hessen-Forst Groß-Gerau durchführt.
Dabei heißt es wörtlich: „Wir fordern die Abschaffung dieser Gesellschaftsjagd, weil das Töten von Tieren als Unterhaltungsprogramm für Lobbyisten ethisch verwerflich ist, und derartige Staatsjagden in einer modernen Demokratie nicht mehr zeitgemäß sind.“
https://www.facebook.com/Tassoev/photos/a.118597891499659.17408.107165609309554/1242194249140012/?type=3&theater

Wir sind der Meinung, dass TASSO e.V., ein durch Spenden finanzierter gemeinnütziger Verein, hier die Jägerschaft als Ganzes diskreditiert und dass man sich die Frage stellen muss, ob man einen solchen Verein weiterhin unterstützen möchte. Auch sollte man sich durchaus die Frage stellen, ob man Angst haben muss, dass verloren gegangene Hunde, die über TASSO gefunden wurden, womöglich nicht in die Hände der „bösen“ Jäger zurückgegeben werden!

Wir, „Für Jagd in Deutschland“, haben bereits Anfang des Jahres eine Alternative zu TASSO geschaffen. „Registrier-mich“ ist ein völlig ideologiefreies, kostenloses Tierregister, das die Möglichkeit bietet alle Tiere, die per Chip, Ring, Tätowierung, Ohrmarke usw. identifizierbar sind, online zu registrieren und zu verwalten.
Wie TASSO ist „Registrier-mich“ an die Metadatenbank Europetnet angeschlossen. Diese weltweit größte Suchmaschine für Transponderabfragen hat die Daten von ca. 60 Millionen Haustieren gespeichert. Wird die Transpondernummer eines Tieres in die Suchmaschine von Europetnet eingegeben, wird diese Anfrage parallel an alle angeschlossenen Haustierzentralregister geschickt. Als Antwort auf diese Anfrage übermittelt Europetnet eine Liste der Haustierregister, bei denen das Tier registriert ist.

Die Zusammenführung von Tier und Halter wird dannn unter Wahrung das Datenschutzes durch „Registrier-mich“ durchgeführt.
https://www.facebook.com/registrierMICH/?ref=ts&fref=ts
http://www.registrier-mich.de/

Zum Weiterlesen
Präsentation Tierregister

Die Wisente im Rothaargebirge

Die ausgewilderten Wisente im Rothaargebirge dürfen nicht mehr frei durch die Wälder laufen. Das hat das Landgericht Arnsberg am Freitag entschieden. Die Richter gaben damit zwei Waldbauern Recht, die geklagt hatten, weil die Tiere ihre Wälder betreten und die Rinde der Buchen abgefressen hatten. Der Trägerverein des Wisent-Projekts müsse nun Maßnahmen ergreifen, damit die Tiere nicht auf die Grundstücke der Waldbauern kommen können, urteilten die Richter.
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-bad-berleburg-bad-laasphe-und-erndtebrueck/wisente-duerfen-nicht-mehr-frei-durchs-rothaargebirge-laufen-id11191285.html

Mit der Kasernierung des Schalenwildes als „Waldschädling“ hat man ja schon lange Erfahrung.

Doch wie sieht es eigentlich tatsächlich aus mit dem Status des Wisents?
Anhang IV der FFH Richtlinien ist eine Liste von Tier- und Pflanzenarten, die unter dem besonderen Rechtsschutz der EU stehen, weil sie selten und schützenswert sind. Weil die Gefahr besteht, dass die Vorkommen dieser Arten für immer verloren gehen, dürfen ihre „Lebensstätten“ nicht beschädigt oder zerstört werden. Dieser Artenschutz gilt nicht nur in dem Schutzgebietsnetz NATURA 2000, sondern in ganz Europa. Das bedeutet, dass dort strenge Vorgaben beachtet werden müssen, auch wenn es sich nicht um ein Schutzgebiet handelt.
http://www.ffh-gebiete.de/natura2000/ffh-anhang-iv/

Damit steht dem Wisent der gleiche Schutzstatus zu, wie dem Wolf, dem Luchs oder dem Feldhamster.

Die EU hat damit dem Wisent durch die Aufnahme in den Anhang IV diesen gemeinschaftlichen Schutzstatus zuerkannt. Damit greift, wie beim Wolf, höchsten die „Problemwisentregelung“. Aber nur dann, wenn keine anderen Möglichkeiten wirksam sind, Schaden zu verhindern.
Im Klartext müsste das heißen: die Waldbauern müssen genauso wie die Nutztierhalter selber für ihren Schutz sorgen. Die Regelung von Entschädigungszahlungen ist Sache der Länder, in diesem Fall des Hr. Remmel.

Die Investitionen für die Errichtung der „Wisent-Wildnis“ werden zu rund 80 Prozent vom Verein und privaten Unterstützern aufgebracht. Weiter kann der Verein eine einmalige Unterstützung von 250.000 Euro aus Mitteln des Konjunkturpaketes II des Landes Nordrhein Westfalens) verbuchen.

Dem gegenüber stehen Kosten (am Bsp. Niedersachsen) von 450.000 Euro in 2015 für Präventionsmaßnahmen und 50.000 Euro für
 Billigkeitsleistungen bis zum Jahresende. In den Jahren 2016 und 2017 wird für das Wolfsmanagement jährlich mit Sachkosten in Höhe von ca. 800.000 Euro gerechnet. Davon sind schätzungsweise 510.000 Euro für Kosten im Rahmen der Richtlinie Wolf zu veranschlagen.
http://www.wisent-welt.de/tourismusmagnet-wisent-wildnis-am-rothaarsteig/zahlen-fakten/ http://www.agrarheute.com/steigende-population-soviel-kostet-der-wolf

In Deutschland leistet man sich den Luxus 300 Wölfe von 450 Wolfsberatern betreuen zu lassen, von unzähligen selbsternannten Experten ganz abgesehen. Die Zahlen der Nutztierrisse steigen, ganze Berufszweige sehen ihre Existenz gefährdet. Und trotzdem brummt die „willkommen Wolf“ Maschinerie.

Warum gibt es keine „Willkommen Wisent“, oder um einen echten Zuwanderer zu nehmen „Willkommen Elch“ Kampagne?

Damit das Ganze richtig verstanden wird: Es geht nicht um Bejagung. Es geht nicht um Gut und Böse. Es geht um die Frage, warum seitens einiger Naturschutzverbände ein 2-Klassen- Tierschutz betrieben wird!
WisentWolf

(c) ede/pixelio.de

Hessen braucht eine Jagdreform?

Hessen braucht eine Jagdreform!

Unter diesem Motto stand die Landesvertreter-Versammlung des NABU Hessen, mit 56.000 Mitgliedern größter hessischer Umweltverband.
Eine Jagd auf Tiere darf nicht ohne Sinn erfolgen. Es gibt kein Recht, Tiere einfach so zu töten. Eine Tötung von Tieren aus rein sportlicher Motivation ist aus ethischen Gründen abzulehnen“, so NABU-Landesvorsitzender Gerhard Eppler. Allerdings sei die Jagd sinnvoll und legitim, wenn getötete Tiere nicht einfach weggeworfen, sondern z.B. für die Ernährung genutzt würden, Verbissschäden im Wald und unverhältnismäßige Wildschäden auf landwirtschaftlichen Flächen gemindert würden.
https://hessen.nabu.de/modules/presseservice/index.php?popup=true&db=presseservice_hessen&show=2632

Soweit, so gut. Zwar wurde bei dieser Aufzählung der Artenschutz dezent über die Tischkante geschubst, aber dazu später.

Daraus leiteten die 120 Delegierten dann einen Forderungskatalog ab.

• Die Jagd mit Totschlagfallen soll verboten werden
• Bleifreie Munition soll verpflichtend eingeführt werden
• Keine Jagd auf Arten der Roten Liste (Rebhuhn, Feldhase, Baummarder, Iltis, Hermelin, Mauswiesel)
• Keine Jagd auf Arten mit rückläufigem Bestand (Stockente, Türkentaube).
• Keine Jagd auf Arten im ungünstigen Erhaltungszustand (Graugans)
• Keine Jagd aus sportlicher Motivation (Ringeltaube, Blässhuhn, Möwen)
• Keine Jagd als „Schädlingsbekämpfung“ (Elster, Nilgans, Kanadagans)
• Es gibt grundsätzlich keinen vernünftigen Grund zur Jagd auf Vögel. Der NABU fordert das Land auf, für Vögel grundsätzlich keine Jagdzeit mehr festzusetzen.

Der NABU Hessen wünscht also keine Fallenjagd mehr. Wohlgemerkt, diese wird von ihm selber auf etlichen Naturschutzflächen selber praktiziert. Auf die Nachfrage, wie man sich denn diese Diskrepanz erkläre, antwortete der NABU Hessen: „Es ist wichtig, deutlich zwischen der Jagd als eine Form der Landnutzung und dem Wildtiermanagement als einem geeigneten Instrument für Konfliktlösungen im Bereich von wirtschaftlichen Schäden sowie bei Artenschutz-Maßnahmen zu unterscheiden. Im Rahmen der Landnutzung ist die Fallenjagd nicht notwendig und daher nicht vertreten. Das NABU-Positionspapier sagt dazu klar: „Keine Falle fängt selektiv. Menschen und Tiere werden unnötigen Gefahren ausgesetzt. Die Verwendung von Fallen im Rahmen der Jagdausübung wird abgelehnt.“ Im Zusammenhang mit dem Wildtiermangement kann es vernünftige Gründe für den örtlich und zeitlich befristeten Einsatz geben.“

Betreiben Jäger denn keinen Artenschutz, kein Wildtiermanagement? Was zugegebenermaßen mit einer Kürzung der Liste jagdbaren Arten immer schwieriger wird. Auch für jagdbare Arten mit einer Vollschonung ist die Hegepflicht verbunden. Das gilt z.B. für den Luchs, die Wildkatze oder das Auerwild. Auch nicht jagdbare Arten profitieren, denn dem Kiebitz oder der Wiesenweihe ist egal, wer die Prädatoren bejagt, Hauptsache in seinem Brutgebiet.

Die Sicherheit und Selektivität einer Falle hängt nicht an der Frage, wer sie stellt, sondern an der Erfahrung, Ausbildung und Sachkenntnis des Fallenstellers. Mit welchem Recht qualifiziert der NABU hier die Kenntnis und Ausbildung der Jägerschaft ab, zumal der Erwerb des Jagdscheines in Hessen sowieso nicht zur Ausübung der Fallenjagd berechtigt? In Hessen ist dazu ein separater Sachkundelehrgang notwendig, die verwendeten Fallen müssen technisch geprüft und/oder zugelassen sowie dauerhaft gekennzeichnet sein. Also entweder ein JA oder NEIN zur Fallenjagd, aber bitte kein pseudomoralisches Geschwurbel.

„Die Jagd ist legitim“ so wird ausgeführt, „wenn sie zur Ernährung genutzt“ würde. Wildgänse, Wildenten, Schwäne, Ringeltauben, ja so sogar die Krähen sind durchaus leckere Bereicherungen des Speiseplanes. Und mit Sicherheit ökologisch nachhaltiger erzeugt als eine polnische Hafermastgans oder ähnliches. Aber ach ja, die Populationsentwicklung… liebe Leute: schlagt erst mal das Wort im Biolexikon nach. Oder googelt. Die einfachste bedeutet: “Eine Population ist eine Gruppe von Individuen der gleichen Art, die aufgrund ihrer Entstehungsprozesse miteinander verbunden sind, eine Fortpflanzungsgemeinschaft bilden und zur gleichen Zeit in einem einheitlichen Areal zu finden sind.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Population_%28Biologie%29)

Dieses Areal wird nicht durch hessische Landesgrenzen definiert. Schon jetzt sorgen Graugänse im Nachbarland NRW für massive Ernteschäden und vermehren sich rasant. Dort sieht man eine Bejagung als unumgänglich an. In den Niederlanden wurden erst kürzlich 400.000 Graugänse ins Gas geschickt, ist das sinnvoll?
http://www.derwesten.de/region/raue-zeiten-fuer-graugans-co-id8519386.html#plx451034355
Auf die Frage, ob holländische Verhältnisse im Sinne der hessischen Naturschützer wäre, gab man sich salomonisch: „Zum anderen haben sich weder der NABU noch die holländischen Naturschützer für die dort gewählte Methode ausgesprochen, das war allein eine Entscheidung der dortigen Regierung. Die Entscheidung zur Gänseverfolgung kaum auf Druck von Nutzerverbänden zustande.“ Jaja, die bösen Nutzerverbände, die tatsächlich von ihrer Landwirtschaft leben wollen… nicht zu fassen. Und weil der Naturschutz das Jagdverbot durchgesetzt hat, müssen die armen Tiere ins Gas. Zusammengetrieben während der Mauser, wenn sie flugunfähig sind, dann wenn Jäger sie nicht schießen, weil das unwaidmännisch ist.
https://fuerjagd.de/2015/06/08/vergasen-statt-verwerten/

Ignoriert wird auch, das Arten wie Hase und Rebhuhn nur nach einer Bestandserhebung bei ausreichenden Besatzzahlen bejagt werden. Zu diesem Zweck hat der Deutsche Jagdverband WILD gegründet, das Wildtierinformationsystem der Länder Deutschlands. In diesen System werden Aaskrähe, Fuchs, Dachs, Marderhund, Feldhase und Rebhuhn deutschlandweit erfasst und kartiert. Dort werden auch Verfahren zur Bestandsermittlung standardisiert und erläutert, die Hasenzählung beispielsweise und das Verhören von Rebhühnern und Fasanen.
https://www.jagdverband.de/content/was-ist-wild

Es ist unbestreitbar, dass in manchen Regionen der Hase nur noch schwach bis gar nicht mehr vertreten ist. Das aber zu einem allgemeinen Rückgang zu machen, ist falsch. In nicht geeigneten Biotopen, in einem 100-Hektar-Maisschlag, findet man selbstverständlich keinen Hasen. Was aber im Umkehrschluss NICHT bedeutet, dass insgesamt keine Hasen mehr da sind. Sie sind nur woanders. Dort, wo gute Biotope sind, spricht nichts gegen eine Bejagung des Hasen. Die Entscheidung darüber darf ruhig den Personen überlassen werden, die vor Ort ihre Begebenheiten kennen und danach eine Bejagung festlegen. Weltweit übrigens ist der Hase mit geschätzt 3 Millionen Exemplaren nicht im mindesten gefährdet. Er fällt unter Anhang III der Berner Konvention und darf in einem Umfang bejagt oder genutzt werden, der seinen Bestand nicht gefährdet.

Über Jagen aus sportlicher Motivation diskutiere ich an dieser Stelle nicht, möchte ich sportlich schießen, dann gehe ich auf den Schiesstand. Trap und Skeet mit Schrot reichen da völlig oder eine Runde mit der großen Kugel im Schießkino oder auf die laufende Keilerscheibe.

Allerdings zeigt die Einstufung der Ringeltaube unter diesen Punkt wenig Sachverstand, ist sie doch nicht so harmlos, wie man denken könnte. Legitimiert ist die Jagd auf sie ja schon durch den Verzehr, Taubenbrüstchen sind eine Delikatesse, die sogar Sarah Wiener auf ihrer Speisekarte hat. Unterschätzen darf man auch nicht die Fraßschäden durch Ringel- und Türkentaube. Zu dieser Einschätzung kommt nicht nur die Jägerschaft, sondern das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald/Osteifel und das landwirtschaftliche Zentrum Baden Württemberg.
http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/internet/global/themen.nsf/7683c11d82324367c1256ea600533a09/f28a6f2d7f423c47c125703e00440028?OpenDocument
http://www.lazbw.de/pb/,Lde/Startseite/Wildforschungsstelle/Ringeltaube

Wir Jäger sind auch keine Schädlingsbekämpfer. Oder Moralisten, die Tiere in gute und böse Lebewesen einteilen, allenfalls in jagdbar oder nicht, essbar oder nicht, überhandnehmend oder nicht. Weder bei Elster, Nil- oder Kanadagans. Wobei man sicherlich über die Faunenverfälschung durch die Neozoen Nil- und Kanadagans diskutieren sollte, denn zumindest die invasive Art Nilgans stellt eine Bedrohung für andere Brutvögel dar.
http://www.welt.de/wissenschaft/tierwelt/article131841596/Nilgaense-werden-in-Deutschland-zur-Plage.html

Speziell die größte hessische Stadt Frankfurt/Main hat damit wohl auch ihre Probleme.
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurter-parks-die-not-mit-der-nilgans-13599847.html

Zu guter Letzt bleibt die Frage nach Fasan und Krähe – essbar, guter Erhaltungszustand usw. – warum soll man diese Vögel nicht bejagen?

Ob diese politisch motivierten Forderungen von 120 Delegierten wirklich die Meinung von jenen , die im aktiven Naturschutz oft mit der Jägerschaft Hand in Hand arbeiten widerspiegelt, möchte ich bezweifeln.

Fazit: Wieder einmal weiß der NABU nicht ob er den Kuchen essen oder behalten will. Etliche Vogelarten erfüllen die von ihm selbst definierten Kriterien zur Bejagung. Sie werden zum Verzehr genutzt, die Population ist stabil oder steigend, Ernte -und Fraßschäden werden mit Bejagung vermieden. Eine wichtige Legitimation zur Bejagung hat er aber vergessen – auch der Artenschutz legitimiert die Bejagung von z.B. Nilgänsen – oder interessiert der mal wieder keinen?

Naturschutz – Quo vadis?

Am 18.11.2014 hielt Philipp Freiherr von Guttenberg an der 5. Regionalkonferenz zur NRW Jagdrechtsnovelle eine Rede, die viele begeistert hat. Er gab darin allen Nutzern, Eigentümern und Bewirtschaftern des ländlichen Raumes eine Stimme.
Zitat
„Meine Damen und Herren, bei genauer Betrachtung, geht es aber auch nicht nur um die Natur und um die Jagd, sondern um einen subtilen Generalangriff auf den ländlichen Raum und unsere demokratische Grundordnung.
Seit 1848 ist die Jagd untrennbar mit Grund und Boden verbunden. Für das Wie und Warum dieses Recht und das Recht auf Eigentum zustande kam, lohnt ein Blick in die Geschichtsbücher. Nun hat man sich damals nicht etwa bei einem Rehgulasch oder Glas Bier auf dieses oder jenes Recht verständigt. Nein, hier sind die Menschen unter Einsatz ihres Lebens und mit Waffen auf die Straße gegangen und haben für etwas gekämpft, was bis heute das Fundament unserer demokratischen Verfassung gilt.
Für Eigentum und Freiheit!
Und das, meine Damen und Herren, ist gerade eine Rot-Grüne Regierung im Begriff den Menschen wieder wegzunehmen. Wenn Sie so wollen, wird die vor einhundertsiebzig Jahren überwundene Feudalherrschaft durch eine Ökodiktatur ersetzt. Der Bauer wird vom Leibeigenen des Feudalaristokraten, das darf ich als Guttenberg sagen, zum Leibeigenen des Ministerialbeamten, mit dem organisierten Naturschutz als Polizei. Ein Treppenwitz der Geschichte , wenn es nicht so traurig wäre. „ Zitat Ende

Wo stehen wir heute, ein Jahr später?

Der nordrhein-westfälische Gesetzesentwurf ist Fakt geworden, die Jagdzeiten auf Schalenwild wurden verlängert, effektive Jagdmethoden verboten, Verantwortungsbewusstsein und Sachverstand per Gesetz als unwichtig erklärt.

Lösungen für tatsächlich zu klärende Dinge wie die wildbiologisch nicht nachzuvollziehende Kasernierung von beispielsweise Rotwild in Bewirtschaftungsgebieten, die Steuerung der Hauskatzenpopulation durch – für Hundehalter selbstverständliche – Instrumente wie Registrierungs- und Chippflicht sowie eine Katzensteuer? Fehlanzeige!!

Doch wer steuert das Ganze? Wer steht z.B. hinter den Forderungen nach flächendeckender Besiedlung intensiv genutzter Kulturlandschaften durch Großprädatoren? Wer fördert dies? Wer steht hinter den Natur- und Umweltschutzverbänden?

Die Umweltschutzverbände selber wirken in diesem Zusammenhang unlogisch, orientierungslos und unstrukturiert. Der Blick für Zusammenhänge scheint verloren, jeder sieht nur sein „Gebiet“, sei es Vogelschutz, bedrohte Pflanzen oder einzelne Tierarten.

So propagiert der BUND die Zersiedelung, ja Zerstörung ganzer Landschaften durch die Billigung von Windparks, denen dann wiederum geschützte Vögel zum Opfer fallen. Auch beim Bau der Versorgungstrassen macht man „keine Gefangenen“.

Der NABU betreibt zum Niederwildschutz in vielen Vogelschutzgebieten die Fallenjagd….die in den Händen der Jägerschaft angeblich zur Folterwerkstatt mutiert?
Auf die Spitze treibt der NABU sein Verständnis für Arten und Naturschutz, wenn er einerseits eine Weideprämie pro Nutzvieheinheit bzw. bewirtschafteten Hektar fordert, damit die Offenhaltung der Landschaft garantiert wird, andererseits mit „Willkommen Wolf“ eine Kampagne betreibt, die einen sachlichen Umgang mit der Rissproblematik vermissen lässt und eine naturnahe und artgerechte Haltung von Weidevieh erschwert, wenn nicht sogar verhindert?
Wenn ich das richtig verstehe, soll der Staat, der Steuerzahler also, dem Nutztierhalter Geld zahlen, damit er Tiere anschafft, sie reißen und sich anschließend dafür entschädigen lässt?

Schilda lässt grüßen…

Aber nochmal: Wer steht eigentlich dahinter? Die Tierschutzlobby, die alles hegt, was das Kindchen-Schema erfüllt und andere Arten über den Tellerrand der grausamen Natur fallen lässt? Oder Tierrechtssekten wie Peta, denen Tierschutz völlig egal ist?

Dazu Enoch von Guttenberg, Gründungsmitglied des BUND, den er 2012 verlassen hat, im Interview mit Peter Schmidt: Auszug aus
http://deutscherarbeitgeberverband.de/aktuelles/2014/2014_11_16_dav_aktuelles_BUND_Technokraten.html

Peter Schmidt: Die Tierschutzlobby entwickelt sich immer weiter in Richtung einer fanati-schen Religionsgemeinschaft, der jeder Bezug zur Wirklichkeit abhanden gekommen ist. Inzwischen wird die Frage des Bürgerrechts für Tiere diskutiert, andererseits schaut man skrupellos zu, wie hundertausende Tiere von Windmühlen geschreddert werden. Haben Sie ein Erklärungsmuster für dieses Verhalten?

Enoch zu Guttenberg: Tierschutz ist, wie Natur- und Umweltschutz auch, einer der wichtigsten Einrichtungen und Gegengewichte zu den unbestreitbaren Gefahren, die mit einer Industrie- und Wachstumsgesellschaft einhergehen. So wie vor kurzem Wachstumswahn und spätkapitalistische Marktwirtschaft ohne funktionierende Kontrollmechanismen die zivilisierte Welt um das Haar zum Kollabieren brachten, so schadet fanatisierter Tierschutz in der Regel gerade den Tieren und ideologisierter Natur-und Umweltschutz gerade der Natur. Ein furchtbarer Circulus vitiosus, dessen Wurzeln immer noch fest in unserer jüngeren Ver-gangenheit verankert sind.

Peter Schmidt: Offensichtlich ist, dass der religiöse Tierschützer große Unterschiede macht. Katze, Hund, Pferd, Kuh und das süße Bambi rufen feuchte Augen hervor, Fledermäuse und Käfer haben zwar ein Lebensrecht, wenn es um die Verhinderung von Baumaßnahmen geht, aber kein Lebensrecht mehr, wenn der Windpark kommt. Ganz abgesehen von den Milliarden und Abermilliarden Tieren, Ratten, Nager, Insekten, die im Zuge des Getreideanbaus ihr Leben lassen. Wie fanatisiert muss man sein, um all dies nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen?

Enoch zu Guttenberg: Diese Frage sollten erfahrene Psychologen den Führern der genannten Verbände stellen.

Oder sind dies alles Zeichen für eine tiefer gehende Entfremdung von der Natur als Lebensraum, von der Landwirtschaft als Ursprung unserer Nahrung?
Sind Wolf, Luchs und Bär Sinnbilder einer romantisch verklärten „zurück zur Natur“ Bewegung, die zwar die Natur als Schaukasten nutzt, aber nicht mehr in und mit ihr lebt?
Die ihre Naturkenntnis aus Konserven in den Medien ziehen und deren Anhänger sich am Abend ein veganes Fertiggericht in die Mikrowelle hauen, das eigentlich einen Beipackzettel bräuchte, anstatt Natur Chemie enthält, im Glauben, damit Tierleid zu vermeiden?

Es lohnt, darüber nachzudenken!

Hier ein weiterer Artikel diesem Thema (Auszug)

NATURPARKS STATT LEBENSRÄUME FÜR DIE BEVÖLKERUNG – EXPERIMENT NEUE WILDNIS – ODER EINE VERSCHWENDUNG NATÜRLICHER RESSOURCEN
Verschiedene Organisationen sehen in Zukunft unseren ländlichen Lebensraum als entvölkerten Naturpark in denen die Bewirtschaftung verunmöglicht wird. Um dieses Ziel zu erreichen, wird ganz langsam und seit Jahren mit viel Kapital darauf hingearbeitet.

Es werden Gesetze erlassen und Raubtiere (Wolf, Bär und Luchs) ausgesetzt, welche die naturnahe Bewirtschaftung mit Weidetieren unmöglich und finanziell untragbar machen, ohne dass die urbane Bevölkerung davon Kenntnis nimmt. Den Städtern wird eine Zukunft mit unberührter Natur vorgegaukelt, was gut ankommt. Diese Bevölkerungsgruppen haben oft ein Problem mit ihrem „ökologischen“ Fussabdruck, d.h. diese Menschen leben in Betonschluchten und sehen, wie in ihrem Lebensraum die Natur verschwunden ist. Wir haben Verständnis für diese Weltanschauung, da in den Medien mit vom Staat oder Umweltorganisationen finanzierten Vorträgen, Zeitungsartikeln oder sehr guten und schönen Tier- und Naturfilmen mit eingewanderten oder ausgewilderten Tierarten intensiv Werbung gemacht wird. Diese Berichte suggerieren, dass diese Tierarten vom Aussterben bedroht seien, obwohl beispielsweise weder Braunbär noch Wolf auf der roten Liste als gefährdete Arten eingestuft werden. Sie haben die gleiche Gefährdungsstufe wie z.B. das Rotwild (Hirsche).

weiterlesen: http://www.vwl-ost.ch/ziel-der-naturschutzorganisationen/

Quelle: Rede-von-Phillipp-Freiherr-zu-Guttenberg2
http://deutscherarbeitgeberverband.de/aktuelles/2014/2014_11_16_dav_aktuelles_BUND_Technokraten.html
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Keine-Perspektive-Viele-Schaefer-geben-auf;art4319,2756045

Bildrechte: Helene Souza/pixelio.de

Guter Jäger – böser Jäger

Eigentlich sollte sich diese Frage gar nicht stellen, denn durch aktuelle Umfrageergebnisse bestätigt, hat der Jäger ein durchaus positives Image.

Zum Beispiel gaben 93 Prozent der Befragten an, dass Jäger durch die Pflege ihrer Reviere zum Natur- und Artenschutz beitragen.

Woher kommt also diese Skepsis, diese teils aggressive Stimmung die uns, auch in manchen Medien, entgegengebracht wird? Warum ist die Jagd so ein Reizthema? Es wird auch unterschiedlich gewertet: Die Aktionen zum Lernort-Natur mit Kindern, die Naturerlebnistage, die Pflanzenbörsen, die musikalische Untermalung durch Bläsergruppen etc. haben große Anerkennung bei der Bevölkerung.

Aber dann kommt die „dunkle“ Seite der Jagdausübung und da wird der Jäger oft auf das Schießen reduziert. Wenn es dann auch noch um die komplexen Themen wie Jagdsteuer, Schonzeiten, bleifreie Munition oder den Wolf geht, werden gerne Sätze aus dem Kontext gerissen und Schlagzeilen wie „Jäger wollen mehr schießen“ oder „Jäger wehren sich gegen bleifrei“ entstehen und führen zu kopfschütteln bei den Lesern. Dass wir vielleicht gute Gründe und Argumente zu diesen Problemen haben, wird selten ausführlich vermittelt.

Die Jagd ist das älteste Handwerk, die natürlichste Form der Nahrungsbeschaffung, die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und trotzdem müssen wir uns manchmal rechtfertigen. Die Naturentfremdung der Bevölkerung nimmt leider zu und nur wenige beschäftigen sich mit der Frage, wo denn der Wildbraten zu Weihnachten eigentlich herkommt. Ja, es gibt eine Geschichte bevor die Wurst in die Auslage kommt. Ja, Jäger töten Tiere, aber dass tun wir Menschen schon seit der Evolutionsgeschichte. Der Jäger ist wie auch z.B. der Schlachter, der Fischer, der Kaninchenzüchter, der Schweinewirt, in den aktiven Prozess von Leben und Tod eingebunden. Wir alle lieben unsere Tiere, nur verschließen wir nicht die Augen vor der Frage, wie das Steak auf den Teller kommt.

Jetzt sind wir Jäger gefragt! Wir klären gerne Missverständnisse auf, wir haben keine Geheimnisse und informieren gerne über die Natur vor Ort, nur so kann es zu gegenseitigem Verständnis kommen. Durch die aktuellen Veränderungen im Jagdrecht treten in den einzelnen Revieren einfach Probleme auf, die nicht nötig getan hätten.

Am Beispiel des Damwildes hier einmal erklärt: Es wurde die Jagdzeit um drei Monate gekürzt, um angeblich den Jagddruck zu reduzieren. Nur kann man unsere völlig unterschiedlichen Reviere nicht generell verordnen. Wir haben hier in Schleswig-Holstein viele reine Feldreviere, in denen sich die Damwild-Bestände im Getreide bis zur Ernte aufhalten und dort auch für entsprechend Wildschaden sorgen. Nach der Ernte ziehen diese Rudel dann wieder in benachbarte Einstände und eine Bejagung ab dem 01.09. ist dann quasi nicht mehr möglich. Zudem bleibt die Gesamtstrecke ja gleich, nur dass wir drei Monate weniger Zeit haben in Ruhe zu jagen und in der restlichen Zeit mehr jagen müssen. Was daran dann weniger Jagddruck ist, entzieht sich unserem Verständnis. Wir brauchen nur gute Rahmenbedingungen, das heißt nicht, dass wir mehr schießen, sondern dass wir es dem Revier und dem Wildbestand vor Ort anpassen können. Wir sind die Fachleute in den Revieren, dafür haben wir auch eine umfangreiche Ausbildung genossen und eine schwierige Prüfung abgelegt. Ohne Grund heißt es nicht „grünes Abitur“ und wir lassen uns diese Fachkompetenz nur ungern absprechen. Zudem ist der Jäger sehr daran interessiert in seinem Revier einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu hegen. Dies heißt, er würde nie eine Art so stark bejagen, dass der Bestand gefährdet ist. Gibt es in einem Revier wenig Hasen, so wird man die Jagd dort ruhen lassen, solange sich der Bestand erholt hat und mit Hegemaßnahmen versuchen das Habitat zu verbessern.

Auch für nicht-jagdbare und nicht bejagte Tierarten sind diese Maßnahmen für uns selbstverständlich und praktizierter Naturschutz vor Ort. Wir Jäger wollen auch keine verwilderten Katzen bejagen, viel lieber wäre uns ein funktionierendes Kastrationsprogramm oder eine Auffangstation, aber auch da bleiben die, die am lautesten schimpfen, eine Lösung schuldig.

Ähnlich beim brisanten Thema Wolf. Auch den wollen wir nicht bejagen, aber es bedarf klarer Spielregeln im Umgang mit dem wieder eingebürgerten Großraubtier und da hat man eine Zusammenarbeit bisher nicht wirklich angestrebt. Man möchte uns oft und gerne in eine Ecke drängen, uns als schießwütige, überalterte, konservative und sture Truppe hinstellen, aber dass sind wir nicht! Wir sind die Mitte der Gesellschaft, eine durchmischte Gruppe was Geschlecht, Beruf, Alter und auch politische Gesinnung angeht. Eins haben wir aber gemeinsam: Wir lieben unser Wild und unsere Natur, wir freuen uns in unseren Revieren jeden Tag unterwegs zu sein und die Veränderungen im Jahresverlauf live mitzuerleben, Teil der Natur zu sein und ein funktionierendes Bündnis mit ihr einzugehen. Deshalb wehren wir uns auch gegen fragwürdige politische Veränderungen, die dieses Bündnis belasten und eher von Ideologie und Willkür geprägt sind und nicht etwa von neuen wildbiologischen Erkenntnissen, oder ökologisch nachvollziehbaren Argumenten. Umso wichtiger ist es nun, dass wir die Nichtjagende Bevölkerung mit Fakten und fundiertem Wissen aufklären. Fragen Sie uns, wir „guten Jäger“ können Ihnen vor Ort die Natur näher bringen.

Norman Stoll

Bild: Rudolpho Duba/pixelio

Quarks & Co – Remmels neue Propagandasendung?

oder wie ich meine Glaubwürdigkeit verspielte:
Ranga Yogeshwar, luxemburgischer Wissenschaftsjournalist, Physiker und Moderator.

Bislang eine Bank in Sachen: wie mache ich wissenschaftliche Inhalte Laien gut verständlich. Das gehört nun der Vergangenheit an. Aber der Mann muss ja auch leben.

Wieso?
Der Physiker Yogeshwar hat sich an das Thema JAGD gewagt. Nicht an Wildbiologie, nicht an naturwissenschaftliche Hintergründe, nein an den Gesamtkomplex.
Wer seine Ratgeber, seine Textschreiber, seine „Macher“ waren ist leicht zu erkennen! Offenbar haben beim Haussender der rot-grünen NRW-Regierung die jagdkritischen Verantwortlichen wieder einmal die Feder geführt. Anders lassen sich falsche Darstellungen oder unvollständige Informationen nicht erklären.

Ein Schnelldurchlauf:
Es geht los mit der Jagd auf Krähen. Den Grund, warum Krähen so aufwendig bejagt werden, unterschlägt man. Man lobt deren unbestreitbare Intelligenz, vermittelt so den Eindruck, dass die Rabenvögel rein aus Lust am Abballern erlegt werden. Dass ein Vogelkundler behauptet, er würde den schlechten Ruf der Rabenvögel für unbegründet halten, ist eine Meinung, mehr nicht. Ein schlechter Ruf hat, genau wie ein Gerücht, meistens einen wahren Kern. Deshalb bejagen Jäger also Elstern, Krähen, Eichelhäher…. und Dohlen? Eine gezielte Fehlinformation. Entweder in völliger Unkenntnis oder Ignorierung der Tatsache, dass Dohlen nicht dem Jagdrecht unterliegen, somit nicht zu den jagdbaren Tieren gehören und bundesweit nicht erlegt werden dürfen, sogar geschützt sind.

Weiß das ein unbedarfter Fernsehzuschauer? Nein. Aber jetzt ist er der Meinung, dass Jäger Dohlen schießen…..

Apropos Jagdrecht. Der Moderator leitet über zu den Tieren, die gejagt werden. Auf einem Display sind Arten aufgelistet, die dem Jagdrecht unterliegen, an oberster Stelle das Wisent. „Haben Sie schon mal ein Wisent in freier Natur gesehen? Aber, wenn Sie ihn sehen, man darf drauf schießen.“ So der Kommentar.

Nein Hr. Yogeshwar, das ist falsch!

JEDES Tier aus diesem Katalog der jagdbaren Arten hat seine eigenen Jagd- und Schonzeiten, das Wisent hat keine und ist ganzjährig geschont. Anscheinend soll vermittelt werden, dass auf alle dort aufgeführten Tiere gejagt werden darf. Unabsichtlicher Fauxpas oder absichtliche Desinformation der Zuschauer?

Die dann folgenden Katzen sind so unvermeidlich wie der tägliche Sonnenaufgang. Leider bleibt der Moderator die Erklärung schuldig, was nun in Feld und Wald passiert, wenn keine wildernden unkastrierten Katzen mehr erlegt werden. Auf Kosten unserer Singvögel, dem Niederwild, geschützten Kleinsäugern. Dass die Jäger, denen die Hege und der Schutz des Wilds am Herzen liegt, knurren, ist doch wohl klar, oder? Auch dass das Thema  innerhalb der Jägerschaft kontrovers diskutiert wird, wird verschwiegen.

Die Vorstellung der sympathischen Jungjägerin ist nett, sie wirkte etwas hilflos, bekommt aber zwei kernige Helfer zur Seite gestellt, die das gute Bild abrunden. Es fallen ehrliche Sätze, so auch, dass längst nicht bei jedem Ansitz etwas gesehen oder geschossen wird, dass die meisten Jäger Angst davor haben, nicht sauber zu treffen und dass eben auch viele deshalb regelmäßig auf dem Schießstand üben gehen.

Zum Abschluss heißt es, dass die Jungjägerin sich ausgebeten hatte, eventuelle ungünstige Situationen wie z.B. einen Fehlschuss oder ein leidendes Tier nicht zu veröffentlichen, sie sei gewarnt worden beim Umgang mit den Medien. Wie sagt Herr Yogeshwar? “ Die Branche ist nervös, die Nerven liegen blank.“

Herr Yogeshwar, warum ist das so? Sind daran nicht die Medien selber schuld? Sind ihre Ausführungen ehrlich? Wie oft wurden Aussagen so zusammengeschnitten, dass eine völlig andere Interpretation möglich wurde? Jäger sehen sich zu Recht vor, wenn sie mit Journalisten und Filmemachern konfrontiert werden, denn oft ist das Ergebnis ein anderes als es sein sollte und vorher besprochen war!

Dazu passt, dass hier ein vermeintlicher Konflikt zwischen Forst und Jägern, respektive „Trophäenzüchtern“ kreiert wird, der in der Praxis keinen Bestand hat.

Cut, dann werden die Nazis ausgepackt, das Jagdgesetz, das angeblich 1934 unter Göring entstanden ist. Auch da kann man nur sagen: Schlampig recherchiert, liebe Redaktion. Hier hätten Sie es genau gefunden: https://fuerjagd.de/2014/08/25/eine-kurze-geschichte-der-jagd/
Zitat daraus: „Seit der Reichsgründung im Jahre 1871 entstanden erste gesetzliche Bestimmungen zur Jagd, z.B. über Wilderei oder den Widerstand gegen Forst- und Jagdbeamte.
Das erste BGB ab 1900 enthielt bereits Regelungen zum Wildschadensersatz. Bis in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts waren die Jagdgesetze reine jagdpolizeiliche Gesetze. Wirtschaftliche oder ethische Gesichtspunkte wurden nicht berücksichtigt.
Grundsätze von Wildhege sowie Tier- und Naturschutz fanden sich erstmals im Sächsischen Jagdgesetz von 1924 und wurden im Preußischen Jagdgesetz vom 18.1.1934 verankert. Das Reichsjagdgesetz hat diese verschiedenen Rechtsregeln in einer Ordnung zusammengefasst, wurde am 3.7.1934 verabschiedet und trat, für das ganze Reich gültig, am 1.4.1935 in Kraft.“
Herr Göring hat damals nur eine Präambel zu der bereits fertig in der Schublade liegenden Gesetzessammlung geschrieben und damit das Ding verabschiedet. Geschaffen wurde es schon lange vorher.

Nett auch der Hinweis darauf, dass radikale Jagdgegner Hochsitze absägen…. Bedauerlicherweise fehlt dabei die klare Aussage, dass dies eine Sachbeschädigung ist und somit eine Straftat. Kein Dummejungenstreich oder eine lustige Aktion. Da sollte dann auch klare Kante gezeigt werden!

Dann eine Sternstunde im wahrsten Sinne. Horst Sterns Bemerkungen über das Rotwild. Im Grunde hatte Horst Stern damals ja schon recht, zuviel Wild schadet dem Wald und die Abschüsse waren und sind zu niedrig. Aber es wurde nicht mal die Ursache angesprochen, WARUM der Steppenbewohner Rotwild, sich in den engen Wald zurückgezogen hat. Die egoistische Freizeitgesellschaft und die massiv zunehmende Landwirtschaft haben die Tiere doch erst in den falschen Lebensraum gedrängt. Sie haben Hunger, was also fressen, wenn nur Knospen und Rinde zur Verfügung stehen? Das Rotwild deshalb zu verteufeln, ist zu einfach und zu kurz gedacht. Allerdings sind Sterns damalige Gedanken nach wie vor aktuell!

Der Jäger steht nur derzeit vor dem Dilemma zwischen Abschuss erhöhen resp. Wald zu schützen und dafür dann von Jagdgegnern und Tierschützern als Mörder und Schießer bezichtigt zu werden. Daraus einen Trophäenkult abzuleiten ist gelinde gesagt Dummschwätzerei.

Und noch eine kurze Bemerkung zum Rotwild von mir. Die Fütterung des Rotwilds „wie Haustiere“ erfolgt nur zu Notzeiten. Warum??? Eben damit das Rotwild, was normalerweise zu dieser Jahreszeit in tiefere Lagen abwandern würde um dort Futter zu suchen, nicht den Wald, in dem es sich leider vor Freizeitaktivisten verstecken muss, noch mehr schädigt. Der Jäger hilft mit diesen Fütterungen dem Förster und dem Forst und muss sich deshalb böse Kritik anhören.
Und überhaupt: Kein Jäger kann einfach hingehen und mehr Rotwild erlegen. Er muss sich akribisch an die von den Behörden vorgegebenen Abschusspläne halten. Tut er das nicht, drohen Geldstrafen und der Verlust des Reviers oder eine Zwangsbejagung!

Jetzt wird Herrn Fichtelmeier das Wort erteilt. Aber auch er hat das Rad nicht neu erfunden. Natürlich braucht es immer Vertrauen – von beiden Seiten – in der Hundeausbildung. Auch die Methoden haben sich geändert. Aber man verzeihe mir bitte diese Formulierung: Oft sind Jagdhunde „harte Hunde“, die ihr Leben riskieren würden, nur um Jagen zu können. Ihnen muss zu ihrer Sicherheit sehr deutlich klar gemacht werden, was geht und was nicht geht. Das Zauberwort ist liebevolle Konsequenz. Und zur Erziehung gehört auch, dass – wie Ranga Yogeshwar so mitleidvoll sagte – der „arme Hund“ sich Schüsse anhören muss.
Bei der Jagd wird nun mal geschossen und dem Hund muss die Verknüpfung gezeigt werden, dass auf den Knall die Beute folgt. Ein nicht schussfester Jagdhund ist schlicht nicht brauchbar, wie die gesetzliche Formulierung es bezeichnet.

Womit wir bei der vorübergehend flugunfähig gemachten Ente wären. Sehr durchtrieben zeigt der Film nur, wie die Ente mit dem Papierröllchen ins Wasser gelassen wird. Es wird aber nicht gezeigt, dass sich das Papier wie Klopapier auflöst und die Ente nach einiger Zeit wieder flugfähig wird. Sie wird in der Regel dem Hund überlegen davonschwimmen. Der Apport einer toten Ente hat NICHTS mit der Ausbildung an der flugunfähigen Ente zu tun.
Auch Ihre Anmerkung, dass diese Praxis grausam ist, sollten Sie noch mal bedenken. Ist es nicht weit grausamer, wenn ein mangelhaft ausgebildeter Hund eine angeschossene Ente NICHT findet und diese dann nach Tagen elend im Schilf zugrunde geht? Dazu darf sich jeder seinen Teil denken. Sie auch, Herr Yogeshwar!

Die Überleitung zum Thema, warum überhaupt gejagt wird, ist auch deftig danebengegangen. Sie sagen, es geht eher selten um Fleischbeschaffung, dennoch genieße der eine oder andere Wildfleisch. Das hört sich so an, als wäre ein Rehbraten so selten wie eine Perle in einer Auster. Wie kommt es dann, dass in Deutschland im Jagdjahr 2012/2013 sage und schreiben 28.000 TONNEN Wildfleisch von Wildschwein, Hirsch und Reh aus heimischen Revieren verzehrt wurden? Und dazu noch 400.000 Wildenten, 150.000 Fasane, mehr als 300.000 Hasen und 250.000 Wildkaninchen?? (Quelle: http://www.agrarheute.com/wildfleisch-konsum) Weitere Infos: http://www.laves.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=20104&article_id=73576&_psmand=23

Die Deutschen lieben Wildfleisch, der pro-Kopf-Verbrauch steigt stetig an. Die Verbraucher wissen naturbelassenes, bestes Fleisch einfach immer mehr zu schätzen! Offenbar weiß das ihr Redakteur aber nicht….

Der Rest der Sendung ist ganz ok, um es mal locker auszudrücken. Die Fakten zum Schwarzwild sind nicht zu beanstanden, die provokante Fragestellung, ob man noch Jäger braucht, wo doch jetzt Wolf und Luchs wieder da sind, ist doch nur rein populistischer Natur und die hätten Sie sich auch verkneifen können, denn die nachfolgenden Minuten erklären schön deutlich, dass der Jäger eben nie überflüssig werden wird.
Der Wald braucht engagierte Jäger? Nicht nur der Wald, Herr Yogeshwar, sondern ganz Deutschland braucht engagierte Jäger. Denn gejagt wird nicht nur im Wald, sondern auch in Wiese und Feld. Und dort halten sich weder Wolf noch Luchs auf. Aber wir wollen nicht kleinlich sein. Mit dieser Schluss-Aussage können wir durchaus leben. Nur der letzte Satz, den hätten Sie sich wirklich schenken können.

„Liebe Jäger, der Wolf ist tabu, und das ist gut so“
Wissen Sie denn nicht, dass der Wolf nicht bejagt werden darf?

Wir Jäger wissen das….. auch wenn uns bestimmte Gruppierungen und Glaubensvereinigungen ständig das Gegenteil unterstellen, aber nie beweisen können.

Pressemitteilung des LJV Hessen

Pressemitteilung

CDU signalisiert Jägern Entgegenkommen bei Jagdverordnung

3500 Jäger und Bauern demonstrieren gegen Jagdverordnung /  SPD und FDP fordern Anhörung im Landtag

Wiesbaden, 26.9.15 – „Die in Hessen geplanten extrem kurzen Jagdzeiten für Fuchs, Steinmarder, Rabenkrähe und Elster sind sachlich nicht gerechtfertigt und wissenschaftlich nicht begründet.“ Der Präsident des Landesjagdverbandes Hessen (LJV), Dr. Jürgen Ellenberger, hat am Samstag in Wiesbaden die geplante Jagdverordnung des hessischen Umweltministeriums scharf kritisiert. Auf einer Kundgebung mit rund 3500 Jägern und Bauern warnte Ellenberger vor den verheerenden Folgen einer Verordnung, „die deutlich die jagdfeindliche Handschrift des Nabu trägt“. Die Artenvielfalt werde in Feld und Flur weiter sinken, wenn die Jagd auf räuberische Arten drastisch eingeschränkt werde.  Die CDU signalisierte den aufgebrachten Demonstranten Entgegenkommen. Die Demonstration stand unter dem Motto „Hände weg vom Jagdrecht!“

„In Baden-Württemberg, Rheinland Pfalz und Nordrhein-Westfalen   können zum Beispiel Rabenkrähe und Elster rund sieben Monate und die Graugans bis zu sechseinhalb Monaten bejagt werden“, sagte der LJV-Präsident. In Hessen solle hingegen die Jagd auf die Rabenvögel auf zweieinhalb Monate beschränkt und die Jagdzeit für Graugänse gestrichen werden. „In den Nachbar-Bundesländer haben ebenfalls grüne Umweltminister den Natur- und Tierschutz besonders im Auge“, erklärte Ellenberger. Das Argument der Grünen, dass die neue Jagdverordnung in Hessen gerade aus Natur- und Tierschutzgründen erforderlich sei, ziehe deshalb nicht. Wenn die Graugans keine Jagdzeit mehr erhalte, seien hohe Schäden in der Landwirtschaft programmiert. Das Nabu-Dogma von der Selbstregulation der Wildbestände sei ein pseudo-wissenschaftlicher Irrglaube.

„Wir bejagen Wildarten grundsätzlich nur bei ausreichend hohen Beständen“, betonte der Jägerchef. Das Wild werde – wie beim Feldhasen – erst gezählt und dann über dessen Bejagung entschieden. Die Jäger brauchten deshalb von „selbsternannten Naturschützern“ keine Nachhilfe in Sachen Nachhaltigkeit. Ellenberger: „Dem Nabu geht es nur darum, die Oberhoheit über die Jagd zu gewinnen.“Der LJV-Präsident forderte die Landesregierung auf, „endlich die Argumente der Jäger zu hören und ernst zu nehmen“.

Der Jagdverordnungsentwurf sei „völlig realitätsfremd“, sagte der forstpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Heinz Lotz. Er stelle die Jäger als „schießwütige Truppe“ dar und ignoriere völlig „ihre wichtige Rolle für den Naturschutz“. Die Verordnung dürfe den Jägern nicht von den Grünen „übergestülpt werden“. „Eine Handvoll Jagdgegner will die Grünen motivieren, eine Jagdverordnung zu erlassen, die hessische Jagdgesetz auf den Kopf stellt“, kritisierte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion, Renè Rock. Die Grünen scheuten die Debatte im Landtag und wollten ihre Politik „durch die Hintertür durchsetzen“. SPD und FDP wollen deshalb in dieser Woche eine öffentliche Anhörung zur Jagdverordnung im Umweltausschuss beantragen.

Der jagdpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Dr. Walter Arnold, signalisierte den Jägern ein erstes Entgegenkommen seiner Partei. „Wir nehmen die Sorgen und guten fachlichen Argumente der Jäger sehr ernst“, sagte Arnold. Die CDU müsse die Interessen „der hauptsächlich betroffenen Jägerschaft“, aber auch die von Landwirtschaft, Waldeigentümern, Naturschutz oder Tierschutz zusammenbringen. Arnolds Rede wurde von Pfiffen und Buhrufen begleitet. Er hatte bisher den Jagdverordnungs-Entwurf  vehement verteidigt.

Die Worte der tier- und naturschutzpolitischen Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, Ursula Hammann, gingen völlig im Pfeifkonzert der Demonstranten unter. Die Jäger werfen Hammann vor, dass sie mit der Jagdverordnung speziell die urbane Klientel der Grünen im Natur- und extremen Tierschutz befriedigen wolle. Hammann erklärte unterdessen in einer Pressemitteilung, dass auch die Stellungnahmen der Jäger zur geplanten Jagdverordnung „gründlich ausgewertet“ würden.

„Die neue Jagdverordnung gefährdet die Wildschadensverhütung und die Verpachtbarkeit der Feldreviere“, warnte der Vorsitzende des hessischen Verbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer, Armin Müller. „Das können wir nicht hinnehmen“, unterstrich Müller, der auch als Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes fungiert. Den Landwirten gehört als Grundeigentümern das Jagdrecht, das sie in der Regel über die Jagdgenossenschaft an Jäger weiterverpachten. Die CDU müsse sich „bald Gedanken machen, wie sie in Zukunft mit Jägern, Landwirten und Grundeigentümern umgeht“, erklärte Müller. Denn die geplante Jagdverordnung schaffe das Jagdrecht „durch die Hintertür ab“.

„Die Grünen testen in einigen Bundesländern aus, wie weit sie bei der Abschaffung der Jagd gehen können“, kritisierte der Präsident des Deutschen Jagdverbandes (DJV), Hartwig Fischer. Der DJV-Präsident appellierte an den CDU-Jagdpolitiker Arnold: „Lassen Sie sich nicht von den Grünen am Nasenring durch die Kulturlandschaft ziehen.“

 

Bildunterschriften: (Alle Fotos honorarfrei zur einmaligen Veröffentlichung).

Foto 1_Demo-Ueberblick_Staatskanzlei

„Hände weg vom Jagdrecht!“ – Jäger und Bauern demonstrieren in orangefarbener Warnkleidung in Wiesbaden vor der hessischen Staatskanzlei  gegen die geplante Jagdverordnung .

Foto: DJV

Foto 2_Demo WI_Bannertraeger_Semmelsb. Die Spitze des Demonstrationszugs, der vom Wiesbadener Hauptbahnhof zur hessischen Staatskanzlei  zieht. „Hände weg vom Jagdrecht!“ heißt das Motto der rund 2500 Jäger und Landwirte.

Foto: Jürgen Semmelsberger.

Foto 3_Demo WI_Ellenberger-Rede_

Der Präsident des Landesjagdverbandes Hessen, Dr. Jürgen Ellenberger, warnt in Wiesbaden auf der Großdemonstration von Jägern und Landwirten vor den verheerenden Folgen der Jagdverordnung für die Artenvielfalt in Feld und Flur.
Foto: DJV

 

Jagd in Freiheit

Hände weg vom Jagdrecht in Hessen – der Song zum Protest