Sonntag, Dezember 22, 2024
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PETA und die Kreuzotter

„Als Konsequenz aus dem Biss einer giftigen Kreuzotter in Sömmerda fordert die Tierschutzorganisation Peta ein Verbot gefährlicher Reptilien in Deutschland“. Anlass dazu war, dass ein Tierheimmitarbeiter von einer ausgerissenen iberischen Kreuzotter in die Hand gebissen wurde und daraufhin im Krankenhaus behandelt werden musste.
„Giftschlangen haben nichts in Wohnzimmern zu suchen, erklärte die zuständige Fachreferentin Dörte Röhl am Dienstag (31. Mai 2016) in Stuttgart. Im Umkehrschluss würde das also heißen, (lt. Peta) dass für nichtgiftige Reptilien eine Haltung in kleinen Terrarien genehm ist?

Seltsam – es mag zwar von Peta als richtig empfunden werden, aber egal, wir haben uns ja mittlerweile daran gewöhnt, dass dieser Verein die kuriosesten Dinge schreibt.

Bei diesem Vorgehen von Peta muss man sich ernsthaft fragen, ob diese Organisation nicht, wie einem Pawlow‘schen Reflex folgend, zu jeder in den Medien erwähnten Tierart ihren Senf dazu geben muss. Wie man ja weiß, erfolgt dieser Reflex automatisch, ohne Einbeziehung des Gehirns oder des Bewusstseins…. Sabbernd und geifernd jedes Tierthema aufgreifend, was auch nur im Entferntesten Werbeerfolg, Veröffentlichung in den Medien und ein anschließendes Klingeln in der Spendenkasse verspricht , erinnert dieses Verhalten tatsächlich an den berühmten Hund.
Sie fragen sich jetzt, was das mit dem Thema Jagd zu tun hat?
Nun, vordergründig natürlich erst einmal nichts.

Aber wenn man genau hinschaut, dann bemerkt man, dass Peta sich überall einmischt. Egal ob Schafe (Wollgewinnung), Bienen (Imkerei), Fische (Hetze gegen Angler), Schweine und Kühe (massive Kampagnen gegen Bauern), Pferde (Rennpferde“ausbeutung“) usw.
Wahllos.
Auch Rehkitze waren schon auf polemischen Plakaten gegen die Jagd zu sehen, niedliche Kätzchen wurden als Pfeilspitze missbraucht (Erlegung von verwilderten Hauskatzen zum Schutz der Fauna) Irgendeiner findet sich immer, der sich von diesen Plakaten angesprochen fühlt und an Peta spendet. Das ist ja der Sinn und Zweck des Ganzen!
Jetzt hat sich Peta also wieder einmal des Themas Wildtiere/Reptilien angenommen und wirft aus dem Handgelenk die Forderung in den Raum, dass die Haltung von giftigen Reptilien in Deutschland verboten werden solle. Giftschlangen hätten nichts im Wohnzimmer zu suchen.

 

Vipera berus
Vipera berus

Da geht einem doch als erstes die Frage durch den Kopf, ob Peta wohl weiß, wie der natürliche Lebensraum für diese Schlangen aussieht, oder ob die Forderung mal wieder ganz alleine für sich auf dem Papier steht?
Schön und wünschenswert wäre es, würde die Referentin den Jagdschein machen (Träumen erlaubt),  dann wüsste sie wenigstens, wovon sie redet, hätte Hintergrundwissen – wie wir Jäger.

 

Dort lernt man nämlich im Fachgebiet Naturschutz, dass die Kreuzotter eine einheimische bzw. auch in anderen europäischen Ländern vorkommende, gefährdetet Art ist, die hohe Ansprüche an ihr Biotop stellt.
Wir Jäger leisten in unserer Freizeit einen großen Beitrag zur Schaffung von Lebensräumen, von denen nicht nur jagdbare Arten profitieren, sondern auch eine Vielzahl von Insekten, Amphibien und Reptilien. Wir wissen, dass alle europäischen Schlangenarten im Anhang II der Berner Konvention (Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume) verzeichnet sind und dadurch innerhalb der Europäischen Union strengen Schutz genießen. Sie sind nach BNatSchG streng bzw. besonders geschützt. Die Tiere dürfen weder getötet noch gefangen werden; Halter dieser Schlangenart (in obigem Fall einer iberischen Kreuzotter) müssen entsprechende Herkunfts- und Nachzuchtsbestätigungen vorlegen.
Ob Peta das wohl auch alles weiß? Wir dürfen getrost davon ausgehen, dass es vermutlich nicht so ist.

(c) Torsten Rempt/pixelio.de

Eine Frage der Sichtweise

Jäger sind Mörder?
Die nichts anderes machen, als auf alles zu schießen, was sich bewegt?
Heute Vormittag, 19.Mai, gegen 10:30 klingelte mein Telefon. Anruf der netten Schwester eines Großbauern, der bei uns im Revier eine riesige Fläche (zwischen 30 und 40 ha) Grünland zum Werben von Gras-Silage gepachtet hat.

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„Heute Abend nach 18:00 Uhr wird bei Ihnen gemäht.“

Ah ja, knapp 6 Stunden Zeit, was zu organisieren und zu machen. Gut, sämtliche Tagesplanungen auf der Stelle über den Haufen werfend, hängte ich mich ans Telefon, um den Mitjägern Bescheid zu geben. Ende von Lied: Alle waren beruflich so eingespannt und teilweise auch am anderen Ende der Republik, dass sie nicht, beim besten Willen gar nicht, kommen konnten. Und einer, der gekonnt hätte, ist aktuell krank und ans Haus gefesselt.

Also eine Aufgabe für zwei Jäger und einen Hund…..

Wir sprangen in alte Klamotten und schnappten uns die in weiser Vorahnung schon seit Wochen bereitstehenden Elektrozaunpfähle aus Metall, an denen oben Lappen aus alten Handtüchern und je einen Meter rot-weißes Flatterband angedrahtet sind.

jsm2Diese Zaunpfähle haben wir schon einige Jahre in Gebrauch, auch nach 10 Monaten Nichtbenutzung stinken die noch zum Umfallen. Genau…… sie stinken, denn wir wollten die Wiesen „verstänkern“. Mit einem erprobten chemischen Mittel, das wie hochkonzentrierter Menschenschweiß riecht und Rehe, Hirsche und Wildschweine schnellstens flüchten lässt. Ricken holen ihre Kitze umgehen aus Flächen raus, wo es so stinkt.
Also los, die Pinne, das flüssige Konzentrat, doppelt dicke Handschuhe, Jacken und Hosen aus leicht waschbarem Material und eine Schutzbrille für die Augen waren mit im Auto. Der Hund musste daheim bleiben, selbst für einen abgehärteten Jagdhund wären die Duftwolken aus dem Kofferraum zu viel gewesen.
Vor Ort angekommen nahmen wir beiden unsere Utensilien und zogen los. Die bevorzugten Stellen, wo Ricken am liebsten setzen und später ihre Kitze auch ablegen, sind bekannt. Sie liegen mitten in der Fläche an einem durchgehenden Drainagegraben. Durch diesen Graben können die Ricken bei hohem Gras ungesehen zu ihren Kitzen gelangen.
Da ein kräftiger Wind wehte, haben wir die Pinne ca. 20 m gegen den Wind vor den Graben gestellt.

jsm3Somit war der Grabenbereich und die dahinter liegende Hälfte der Fläche geruchlich gut „abgedeckt“. Den vor den Pinnen liegenden kleineren Teil der Wiese wollten wir vor dem Mähen mit dem Hund noch durchgehen. In diese Fläche steckten wir Metallpinne mit Flattertüten, die sich im Wind blähen. Danach sind wir fix nach Hause gefahren, um den Ricken Zeit zu geben, ihre Kinder aus der unwirtlich gewordenen Wiese herauszuholen.
Nachmittags, kurz nach 17:00 Uhr der Anruf eines Anliegers: „Die fangen jetzt mit dem Mähen an“…..
Mal wieder hatte der Landwirt an alles gedacht, aber nicht an uns Jäger und war einfach eine Stunde früher angefangen mit der Arbeit.

Also nochmal ein Alarmstart von daheim, dieses Mal war auch der Hund mit von der Partie, denn wir wollten ja noch den unverstänkerten Teil der Wiese absuchen. Im Revier angekommen, mussten wir feststellen, dass der Mäherfahrer schon einen kleinen Teil der Wiese umgelegt hatte, der Mäher stand still und eine kleine Figur lief in der Ferne durch das lange Gras und rupfte die Verstänkerungspinne raus. Gut, damit war uns Arbeit erspart und wir hatten Zeit gewonnen. Der Fahrer hatte alle Pinne eingesammelt und auf dem Mäher deponiert. Auf meine Frage, ob er vorsichtig damit umgegangen sei und den Stoff nicht angepackt hätte, kam ein verwundertes „Wieso?? Die riechen ein wenig streng, ich wasche mir gleich die Hände.“ Leise grinsend zogen wir los, Kitze suchen. Dieser Geruch würde den Fahrer noch tagelang begleiten, dagegen kann man nicht waschen :-D.

Der Hund suchte brav quer vor uns, konzentriert und angespannt, die Menschen hinterher, immer den Blick ins lange Gras, ob nicht irgendwo eine Henne auf Eiern hocken würde, oder ein Kitz sich in ein hohes Grasbüschel eingeschoben hätte. Der Mäher war hinter uns und holte auf, vielleicht noch 100 Meter, bald würden wir ausweichen und ihn passieren lassen müssen. Plötzlich machte mein Terrier einen zwei-Meter-Satz und stand wie ein Löwe im dichten Gras über einem Kitz, was sich flach auf den Boden duckte und sich nicht rührte. Schnell den Hund abgenommen, hastig jede Menge langes Gras ausgerupft und damit vorsichtig das Kitz seitlich genommen und hochgehoben.
Mit weit ausgestreckten Armen das Kitz weit von mir weg haltend, damit ich es auch nicht mit meiner Kleidung berührte, rannte ich zum Graben und weiter in den schon gemähten Bereich. Dort ließ ich das Kitz herunter und es lief um sein Leben quer über die Fläche, in Richtung der nächsten Wiese, die noch länger nicht gemäht werden soll, denn der Besitzer wird Heu machen. Im hohen Gras angekommen, hörten wir es laut und dringend nach der Ricke rufen. Keine Zeit, zu beobachten, ob sie kommen würde.
Nachdem der Mäher uns passiert hatte, suchten wir weiter, die ungemähte Restfläche war noch riesig…..

Kurz darauf nahm mein Mitjäger den abgekämpften Hund auf den Arm, denn das Gras war lang und der Hund klein 🙂 Wir gingen weiter, aufmerksam und ständig den Blick nach unten.
Plötzlich vor mir ein wildes Gewusel im Gras und wie von Taranteln gestochen flitzte ein Hase über meine Füße und raus aus dem langen Gras. Mit wild wippender weißer Blume am Hinterteil nahm er den gleichen Kurs wie vorher das Kitz und verschwand im langen Gras. Wieder ein Leben gerettet. Und weiter gehts.

Der Mäher hatte seine Runde fast vollendet und war schon wieder hinter uns, als mein Mitjäger plötzlich hochsprang, vor ihm quietschte ein Kitz in heller Not und er stieß auch ein erschrecktes „uah“ aus, der Hund auf dem Arm bellte und in dem allgemeinen Chaos sah ich ein kleines Kitz an mir vorbeihüpfen. Nach 5 Metern stürzte es sich kopfüber in ein dickes Grasbüschel und meinte wohl, damit unsichtbar zu sein. Wie ein kleines Kind beim Verstecken spielen. Schnell, schnell, der Mäherfahrer nahm schon Tempo weg, Gras ausgerissen und wieder so ein winziges Wesen, was nur aus langen Beinen und einem federleichten Körper besteht, hochgenommen und ab, über den Graben und in die andere Fläche getragen.

Dieses Kitz schrie die ganze Zeit Mord und Brand und als ich es herunter ließ, rannte es laut und empört fiepend so schnell wie der Hase vor ihm Richtung rettendem langen Gras. Wenn meine Ohren nicht im Weg gewesen wären, hätte sich mein Grinsen hinten am Kopf getroffen, so sehr freute ich mich über dieses zweite gerettete Leben. Danach fanden wir nichts mehr, so sehr wir uns auch bemühten. Leider haben wir von diesen Rettungsaktionen keine Fotos, es war Schnelligkeit angesagt, der Mäher saß uns im Nacken und die Kitze sollen auch nach Möglichkeit nur ganz kurz beim Menschen sein.

Schon während der Arbeit konnte ich beobachten, dass ein Dutzend Krähen und zwei unserer Milane, die zu mehreren Paaren bei uns im Revier brüten, hoch über der Wiese ihre Kreise zogen. Diese Aasfresser finden selbst hoch fliegend alles, was dem Mäher zum Opfer fällt.

Den besorgten Blick immer wieder nach oben gerichtet, sammelten wir unsere Habseligkeiten ein, verabschiedeten den Mäherfahrer und gingen zum Auto. Keiner aus dem Aufklärungsgeschwader machte Anstalten zu landen. Im Gegenteil. Die Milane waren schon wieder weg und die Krähen zogen nach und nach auch ab. Sehr gut, offenbar war tatsächlich kein einziger Wiesenbewohner zu Schaden gekommen an diesem Tag.

Das habe ich auch schon anders erlebt, wenn ein Bauer mal nicht Bescheid gibt, dann findet man leider immer wieder Opfer, die nicht gewarnt oder vorher gefunden werden konnten.
Das Jagdjahr 2016 hat richtig gut angefangen, denn anders als uns immer nachgesagt wird, retten wir liebend gern Tiere. Jagd besteht nicht nur aus schießen!

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/landkreis-retter-der-rehkitze-1.3001264

Von Experten usw. – ein Nachtrag

1

Zu dem Artikel über die Rezension des Buches von Kaj Granlund erreichte uns folgender, eigentlich außer Gehässigkeit inhaltsloser, aber entlarvender Kommentar: (sh. auch dort).

Autor: Christian Berge
Kommentar:
Hier die Fakten über Granlund:

Kaj Granlund

– Elektroingenieur
– Unternehmer
– Betreibt den Elektronikauftragsfertiger Nanomatic (www.nanomatic.fi)
– Keine nachweisbare wissenschaftliche Expertise zu Wölfen
– bekannter Wolfshasser und Verschwörungstheoretiker in Finnland
– gehört zum Netzwerk Taajamasusi (http://www.taajamasusi.com/) – eine
Gruppe von extremen Wolfshassern und Verschwörungstheoretikern
– versucht durch falsche Angaben Angst zu schüren, Beispiel: in
Deutschland sei es illegal, Beeren aus dem Wald zu sammeln und zu essen
wegen Infektionsgefahr mit Echinococcus
– sein „Buch“ „Das Europa der Wölfe“ lässt er auf eigene Kosten drucken
und verkauft es über seinen Webshop. Kein Verlag hat das angenommen

Man mag darüber denken, wie man möchte, aber grundsätzlich sieht wissenschaftlicher Diskurs anders aus. Leider ist dieser Kommentar symptomatisch für die ganze Wolfsdiskussion. In keinem Fachgebiet gibt es so viele sinnfreie Verquickung von wissenschaftlichen und pseudowissenschaftlichen Inhalten, ideologisch motivierte Halbwahrheiten, Emotionen und Vorurteile.

Hier beschuldigt nun ein Dilettant den anderen des Dilettantentums.
Nun die Fakten über Berge

Christian Berge

– Rechtsanwalt
– selbsternannter „Anwalt der Wölfe“
– Züchter und Vermarkter von Wolfshunden – stehen hier wirtschaftliche Interessen im Vordergrund?
– Keine nachweisbare wissenschaftliche Expertise zu Wölfen
– ruft in sozialen Netzwerken öffentlich zu Repressalien gegenüber Menschen auf
– betreibt eine absolut verharmlosende Darstellung des Konfliktpotentials zwischen Mensch und Wolf.

Wie ernst kann man einen Juristen nehmen, der nach einem Zwischenfall zwischen Wolf und Hund die betroffene Familie in sozialen Netzwerken einem Lynchmob mit Namen, Adresse und Telefonnummer überantwortet? In einer Form, die sogar Abgeordnete des niedersächsischen Landtages auf den Plan rief?

Seine Äußerungen zeigen ein Bild maßloser Ignoranz und Selbstüberschätzung. Ist ein Jurist mehr Ethologe respektive Wolfsforscher als ein Ingenieur?

Aber das ist im Lager der Jagdgegner und Wolfsfreunde nichts Neues, Informatiker, Verkäufer und Hausfrauen tummeln sich dort nach absolvierter Schule des Lebens oder der Baumschule voller Sachverstand über unser Wild, dessen Verhalten und die Jagd. Woher sie das haben, sei dahingestellt, denn bereits das Aufsuchen und Nachstellen und sei es mit der Kamera, ist de facto die Ausübung der Jagd. Also Leute – macht den Jagdschein – dann reden wir weiter.

Granlund hingegen legt übrigens ausdrücklich Wert darauf, sein Buch als eine zusammenfassende Literaturstudie verstanden zu sehen. Deshalb enthält es auch Quellenangaben, auf die sich der Inhalt stützt, von Bibikov (auf den sich Hr. Berge auch gelegentlich bezieht) bis Radinger.

Fast genauso lang ist die Liste von Personen mit Rang und Titeln in diversen Fachgebieten (Genetik rund um den Wolf, die am Buch mitgewirkt haben, wie

Matthew Cronin, Ph.D, Research Professor of Animal Genetics; University of Alaska;
Mary Curtis, Ph.D. C.W.F.S., Genetics U.S.F.W.S. National Fish and Wildlife Forensic Laboratory
Susan Crockford, Ph.D., Zoology, Evolutionary Biology, Archaeozoology, University of Victoria , B.C., Canada
Valerius Geist Ph. D., Prof. emeritus der University of Calgary, Faculty of Environmental Design,

um nur einige Namen aufzuführen….

 

Lediglich die Untersuchungen zur Morphologie von Wölfen und Hybriden (die es laut Hr. Berge gar nicht gibt) stammen von Granlund persönlich.

Und selbst wenn dieses Buch nicht in Hr. Berges Weltbild passt, es ist da. Es kann jetzt Gegenstand eines sachlichen wissenschaftsbasierten Diskurses werden. Um dies umzusetzen, sind sowohl gewisse fachliche Fähigkeiten als auch die Bereitschaft, andere Meinungen zumindest in Erwägung zu ziehen, notwendig. Aber, wie der Kommentar uns zeigt, fehlt hier dazu sowohl Input als auch die Fähigkeit.

Frohes Wolfs…ach nein – Hundekuscheln!

Warum wir jagen – 99 Dinge für nur einen Schuss

In letzter Zeit habe ich mich immer öfter gefragt, wie viel Prozent ich mit der eigentlichen Schussabgabe auf ein Stück Wild im Vergleich zur anderweitig jagdlich genutzten Zeit verbringe. Nach Anwendung verschiedenster mathematischer Rechnungen kam ich auf kaum mehr als ein Prozent. Haben Sie sich darüber auch schon einmal Gedanken gemacht?

Jetzt ist natürlich die Frage, wann „anderweitig jagdlich genutzte Zeit“ anfängt. Ist es der bloße Gedanke an den morgigen Ansitz und die fragenden Überlegungen, ob man sich für den richtigen Hochsitz entschieden hat, ist es das erhöhte Interesse an historischen Filmen und Veranstaltungen, bei denen sich alles rund um die ersten Jagereien der Menschheit dreht oder kann man es gar nicht abgrenzen, da der eine oder andere von uns irgendwie, irgendwo immer etwas mit der Jagd zu tun hat, und sei es nur die Sehnsucht nach den frischen Buchenblättern, die knarrende dritte Sprosse am Lieblingshochsitz oder die balzenden Fasanen auf den Wiesen. Eine schwierige Frage, die sich wohl jeder nur selbst beantworten kann.

Ich für meinen Teil kann es kaum abgrenzen, schon wenn ich mich in meiner Wohnung umgucke. Trophäen, die Geschichten erzählen, Bilder von Jagdreisen und wundervollen Naturaufnahmen, Abwurfstangen als seltene Accessoires auf der Fensterbank, aber vor allem sechs treue, freche und liebevolle Augen, die bei jedem Jagdabenteuer dabei sind.

Wofür werden wir also nun nahezu täglich von den selbst ernannten Tier- und Naturschützern verurteilt? Dafür, dass wir Hunden ein liebevolles Zuhause geben, sie ausbilden und fördern? Dass wir Müll aus unseren Revieren schaffen, den oft genau die Menschen dort hinterlassen haben, die mit dem Finger auf uns zeigen? Dass wir Wildtiere, und damit meine ich jegliche, nicht nur die, die dem Jagdrecht unterliegen, aufziehen und ihnen ein Zuhause geben? Dass wir Hecken anpflanzen, damit das übrig gebliebene Niederwild noch ein wenig Deckung findet? Dass wir dem Wild in Notzeiten Futter anbieten? Dass wir mit Kindern und Erwachsenen in den Wald gehen und ihnen die Natur näher bringen? Dass wir die Bauern vor Schaden bewahren? Die Tiere vor Seuchen? Dass wir Nistkästen bauen und Wildäcker anlegen? Dass wir nachhaltiges und gesundes Fleisch essen? Dass wir Bodenbrüter und Co. vor einer Überzahl von Raubwild bewahren?

Nein, dafür werden wir nicht verurteilt, sondern für diesen einen Schuss, der uns bestes Fleisch liefert, einem Hasen das Leben erleichtert, einen Fuchs von seinen juckenden Qualen erlöst. Für dieses Tun werden wir verurteilt, beschimpft und in eine Ecke zusammen mit Mördern und Perversen gestellt. Wir werden verurteilt, weil wir in der Lage sind, einen tödlichen Schuss abzugeben, dabei müssten wir eigentlich dafür respektiert werden. Immer wieder treffe ich auf Gesprächspartner, die Lamm, Kalb und Schwein essen. Auf die Frage hin, ob sie mal bei einer Schlachtung eines wenige Wochen alten Lammes dabei sein wollen, werde ich fassungslos angeguckt – immer. Das könnten sie nicht mit ansehen, Tränen würden fließen und auf die Frage, ob sie es denn selber machen könnten, wurde ich schon einige Male mit Blicken getötet. So muss sich also meine Mutter gefühlt haben, als sie mir den Besuch beim Unterstufenball in der 6. Klasse verboten hatte. Diese Diskussionen sind meist die gewinnbringendsten, denn Fazit ist: Ich möchte Fleisch essen, daher töte ich. Mein Diskussionspartner möchte auch Fleisch essen, aber er lässt dafür töten. Was ist wohl moralisch verwerflicher?

Haben Sie mal überlegt, wie viele Stunden Sie auf dem Hochsitz gesessen und nur beobachtet oder gehofft haben? Wie viele Stunden dabei wirklich Beute gemacht wurde? Verschwindend wenig, oder? Wie oft hat wohl ein ausgedehnter Abendansitz eine Ehe gerettet (oder beendet), eine geniale Jobidee hervorgebracht, die ersten Überlegungen für einen Spontanurlaub gezündet oder schlechte Stimmung verfliegen lassen hat? Ich bin froh um diese Stunden. Gerade gestern drehten sich meine Gedanken um die traurige Tatsache, wie schnell doch alles vorbei sein kann und was wirklich wichtig ist im Leben, während mein Kinn auf der rauen Holzkante einer wahrhaftig luxuriösen Schlafkanzel lag und ich dem Schattenspiel des Mondes zuschaute. Immer wenn eine Wolke das Licht dämmte, standen mindestens drei Sauen auf dem Acker vor mir, dann kämpfte sich die Schweinesonne wieder nach vorne und der Platz war leer geräumt. Zu schön, wie ich jedes Mal nach meinem Fernglas griff, um nur noch einmal GANZ sicher zu sein, dass es sich nicht doch möglicherweise um ein Borstentier handelte. Wer, außer der Natur und ihren Gehilfen könnte mir solche Streiche spielen, mir so den Puls bis zum Hals schlagen lassen, wenn das Knacken trockener Äste lauter wird und mich gleichzeitig so beruhigen, nur durch das Zuschauen einer Bachkurve und deren verschwindend kleinen Bewohner? Keiner! Schon Disney’s Pocahontas sang in einem ihrer Lieder: „Kannst Du malen wie das Farbenspiel des Winds?“

Was ich sagen möchte, lassen Sie sich nicht auf das reduzieren, was nur einen minimalen Prozentanteil der Jagd ausmacht. Seien Sie stolz auf das, was sie tun, wenn dem so ist. Wir alle wissen selbst am besten, wann wir einen Fehlabschuss getätigt oder sogar eine lange Nachsuche produziert haben. Da braucht es niemanden, der mit dem Finger auf uns zeigt, damit wir schlaflose Stunden und ein schlechtes Gewissen haben. Doch, wie hat mein lieber Freund Bernd, nach meinem ersten krankgeschossenen Reh, zu mir gesagt: Du kannst Dir nicht ewig Vorwürfe machen. Die vielleicht 10 Prozent, die Du in Deinem Jägerleben krankgeschossen haben wirst, sind schlimm und traurig, aber gegen all die Tiere, die nur wenige Monate in Mastställen leben und nie das Tageslicht zu Gesicht bekommen, eine Prozentzahl, die wir in Kauf nehmen MÜSSEN, um vernünftiges und gesundes Fleisch essen zu können.

Zeigen Sie der Bevölkerung was sie machen, listen und hängen Sie es in Ihrem Revier auf. Und vor allem: Sprechen Sie mit den Leuten. Fragen Sie, wie Tiere auf dem Teller landen, ob sie Müll sammeln, Nistkästen bauen oder Wildacker auf eigene Kosten anlegen würden. Verunfallte und noch lebende Tiere von der Straße oder aus Kühlergrillen holen würden. Seien sie freundlich, verständnisvoll aber deutlich in dem, was Sie sagen. Das Bild der Jägerschaft können nur Sie alleine verbessern, denn wenn Sie es nicht machen – wer dann?

Alena Steinbachs Foto.
(c) Alena Steinbach / WIR JAGEN

„Das Europa der Wölfe“ – offener Brief

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An dieser Stelle möchten wir eine Stellungnahme  von Hr. Andreas Wilkens zu einer Rezension  von Ulrich Wotschikowski über das Buch „Das Europa der Wölfe“ von Kaj Granlund veröffentlichen.

Offener Brief

Herrn Ulrich Wotschikowski mit der Bitte um Kenntnisnahme.

Wenn vertretbar, mit der Bitte um ungekürzte Aufnahme als Kommentar zum Artikel “Das Europa der Wölfe: Fragen an den Autor Kaj Granlund” in seiner Homepage “Wolfsite”.

Meine Damen und Herren !

Auch mir fielen gestern Abend – mit Blick in die herrlich “blauen Augen” des mit Sicherheit genetisch “lupenreinen” Titel-Wolfes – einige Dinge ein, als ich auf die “Rezension” des Buches “Das Europa der Wölfe” von Herrn Ulrich Wotschikowsky mit “Fragen an den Autor Kaj Granlund” gestoßen bin.

http://woelfeindeutschland.de/das-europa-der-woelfe-fragen-an-den-autor-kaj-granlund/

Ich habe mir erlaubt, diese auch als Word-Datei beizufügen.

Auch ich durfte am Internationalen Symposium der “Gesellschaft für Wildtier- und Jagdforschung” – nicht an der Jahreshauptversammlung – vom 22.-24.April in Halberstadt teilnehmen.

Herr Wotschikowsky war am Freitag dort vor Ort, um dem “Vortragsblock” zum Thema “Wolf” beizuwohnen.

Gegen Mittag hatte ich Gelegenheit, ihn in einem fast halbstündigen Gespräch vor dem Entrée des Tagungshotels kennenzulernen. Er war nicht besonders amüsiert, als er an meinem Namensschild erkannte, dass er es diesem aktuellen Gesprächspartner zu “verdanken” hatte, dass ihn kurz vorher ein “Journalist aus Hannover” angerufen hatte, um ihm ein paar Fragen stellen zu dürfen.

Wenngleich ihn seine vorzügliche Erziehung und wissenschaftliche Bildung davon abhielt, seinem Unmut freien Lauf zu lassen, so hat er mir dann doch nachhaltig “klarzumachen” versucht, dass ich bar jeglicher “wölfischer Ahnung” bin.

Interessant waren insbesondere seine Einlassungen zum “Phänotyp des Europäischen Grauwolfes”, zu den “Mendelschen Vererbungsregeln” – die ja “überholt seien, da man dieses mit DNA viel besser machen könne” – und – auf interessierte Nachfrage, sein Eingeständnis, dass er von “Genetik keine Ahnung habe”.

Als ich ihm dann sagte, dass mir ein Kurzvortrag zur “Morphologischen Analyse eines Heidewolfes vom Februar 2016” von Herrn Prof.Dr. Stubbe zum Ende des Vortragsblockes “Wolf” zugestanden worden sei, hatte Herr Wotschikowsky dann doch Probleme mit “höflichen Umgangsformen”.

Er habe im “Januar beantragt, vortragen zu dürfen, jedoch sei ihm dies nicht gestattet worden”, warum denn nun ausgerechnet ein “Unkundiger” etwas vortragen dürfe, würde sich ihm nicht erschließen…………Leider aber könne er meinem Vortrag nicht mehr beiwohnen, da er einen Zug für den Nachmittag gebucht habe. Mein Angebot, ihn zu einem späteren Zeitpunkt zum Bahnhof bringen zu wollen, um den wissenschaftlichen Erkenntnisaustausch zu befördern, hat er abgelehnt.

Beiläufig: Die non-verbale Kommunikation mit Herrn Wotschikowsky war zeitweise etwas befremdlich, da er “Augenkontakt” mit mir nicht pflegte, ja förmlich vermied. Gern hätte ich ihm, wie seinem Titelbild-Wolf mit den blauen Augen, in die “messerscharfen” Wolfs-Kenner-Augen” geschaut !

Ich habe mich abschließend herzlich für das informative Gespräch bedankt und ihm angeboten, ihn zu besuchen, um mein “defizitäres Wolfswissen” aufbessern zu können.

Hätte ich gewusst, dass ihm drängende Fragen an den Autor Kaj Granlund auf der Seele lagen, so hätte ich alles unterlassen, um ihm nicht die knappe Zeit durch meine Elaborate zu stehlen. Ich hätte ihm unverzüglich einen Kontakt zu Kaj Granlund hergestellt – auch wäre ich bereit gewesen, bei möglicherweise mangelnden Fachkenntnissen in der englischen Sprache, seine drängenden Fragen und natürlich die Antworten Kaj Granlunds zu übersetzen.

Ich könnte mich ohrfeigen, ihm vielleicht diese Gelegenheit durch unser Gespräch genommen zu haben.

Daran anschließend, im Auditorium hinten sitzend, machte Herr Wotschikowsky nach dem Vortrag von Kaj Granlund keinen Gebrauch davon, diesem Fragen zu stellen – obwohl dies allen Anwesenden von Herrn Prof.Dr. Stubbe ausdrücklich zugestanden worden war. Während des Vortrages von Prof.Dr.Herzog, im letzten Drittel des Vortragsblockes “Wolf”, absentierte sich Herr Wotschikowsky grußlos und konnte daher auch in der nachfolgenden “Aussprache” nicht mehr “Fragen an den Autor Kaj Granlund” richten.

Schade, dass die Deutsche Bahn ihn in eine solche “Zwangslage” manövriert hat.

Schade, dass er dadurch den, auch mit “Gegnern” allzeit höflich umgehenden Kaj Granlund nicht sprechen und persönlich befragen konnte.

Alles in Allem bin ich traurig, dass er jetzt genötigt ist, diese Fragen auf seiner Homepage stellen zu müssen, wobei ich die Fragen in seinem “Top-Artikel” noch nicht ausfindig machen konnte !

 

Kaj Granlund auf lediglich “morphologische” Erkenntnisse reduzieren zu wollen, ist angesichts seiner umfangreichen genetischen Forschungen, für mich auch nicht nachvollziehbar.

Interessant ist aber, dass sich Herr Wotschikowsky in einem vorhergehenden Artikel auf seiner Homepage ( http://woelfeindeutschland.de/finnland-hund-oder-wolf-oder-beides/ ) bei sorgfältiger Analyse des Fotos eines finnischen Wolfes auf lediglich morphologisch begründete Fragestellungen kapriziert hat (“Hund oder Wolf, oder etwas von beiden? Jedenfalls ein schwieriger Fall.”).

Auch hier gilt wohl : “Quod licet jovi non licet bovi” (“Was dem Jupiter erlaubt ist, darf der Ochs´ noch lange nicht”).

Herrn Kaj Granlund in die Nähe der “Betrachtungsweise in der Nazi-Ideologie” rücken zu wollen, ist wohl einer gewissen Aufgeregtheit von Herrn Wotschikowsky geschuldet.Diese Bewertung wird er mit Sicherheit noch einmal überdenken.

Ich für meinen Teil, kann mir “diesen Schuh auch nicht anziehen”, da ich nachgewiesenermaßen mit Leib und Seele 32 Jahre für “Einigkeit und Recht und Freiheit” tätig gewesen bin.

Außerdem fühle ich mich den bislang unangefochtenen wissenschaftlichen Erkenntnissen der Studie zu “Hybridisierung” von Herrn Prof. L.Boitani, Biologische Fakultät der Universität Rom, verpflichtet;

  1. Boitani ist des weiteren italienischer “Wolfsberater” bei der IUCN (The International Union for Conservation of Nature) und Vorsitzender der LCIE (Large Carnivore Initiative Europe):

“Morphologische und ökologische Analysen sollten die Genetik zum Auffinden der Wolf-Hunde-Hybriden ergänzen.”

“Genetische Resultate sind wichtig, aber nicht hinreichend aussagekräftig, um Schlussfolgerungen zum sehr komplexen Phänomen der Hybridisierung zu ziehen, speziell, wenn diese Schlüsse Regeln für das (Wolfs-)Management erstellen sollen.”

Abschließend – mit den Worten von Herrn Wotschikowsky gesprochen – “in dubio contra reum” – “Im Zweifel gegen den Angeklagten” Kaj Granlund.

Ich wünsche Ihnen Allen ein frohes Pfingstfest !

 

Mit vorzüglicher Hochachtung

Bin ich stets Ihr

Andreas Wilkens

(pensionierter “Oberoffizier”)

Hier die prompte Antwort des Hr. Wotschikowski:

Wir beide, Herr Wilkens, haben verschiedene Sichtweisen. Das wird schon beim Farbsehen deutlich. Ich kann die Farbe “Blau” in den Augen des Titelwolfes von Wolfsite nicht erkennen.
Ist mir auch herzlich egal.
Verbreiten Sie gerne Ihren Offenen Brief so weit wie möglich. Ich werde nicht darauf antworten und ihn auch nicht auf Wolfsite veröffentlichen, auch nicht gekürzt.
Denn den Lesern von Wolfsite ist es wurst, in welchem Stil wir uns unterhalten haben. Ich habe auch daran eine andere Erinnerung

Wenn die sachlichen Argumente ausgehen und das Eis für machen „Experten“ dünn wird, versuchen sie, jegliche Kritik durch unseriöse, laute Polemik im Keim zu ersticken. Da werden Kollegen durch den Schmutz gezogen und von fachlichen Themen abgelenkt.

 

 

 

Wahlversprechen – Die CDU in Baden-Würtemberg

Kommt Wahlversprechen von Versprecher? Oder  können wir sie beim Wort nehmen?
Die CDU  in Baden-Württemberg hat jetzt die Gelegenheit, es zu zeigen.

Nun haben sie es geschafft.
Eine Koalition, über die man sich farblich und inhaltlich  wundern kann, und die, wie wir es in Hessen ja erlebt haben, zumindest jagdrechtlich enttäuscht hat. Dort liegt das Ressort „Jagd“ aber  auch in grünen Händen.

Aber- die CDU ist  jetzt an der (Mit)Regierung in Baden-Württemberg und bekommt das „Ministerium für ländlichen Raum“ , und damit das Sachgebiet Jagd.

Nun bleibt es spannend, ob zumindest das Erinnerungsvermögen der CDU in Sachen der in Windeseile eingeführten Grün-Roten Jagdgesetznovelle noch standhält.

So versprach im März 2015 auf der Stuttgarter Jägerdemo Guido Wolf:
… in 2016 könne die CDU …. das Gesetz nur besser machen.“

Jetzt, genau jetzt hat er die Chance – oder hat er sie schon verpasst?
Was gelten Versprechen vor  der Wahl und wieviel sind sie nach der Wahl noch wert ?
Ein Minimalkonsens, wie bereits zu lesen ist, ist nicht akzeptabel.

So rebellierte der CDU-Fraktionschef Peter Hauk bereits 2014 gegen die anstehende Jagdgesetznovelle.
Als „Ausdruck der Entfremdung der Menschen von der Kulturlandschaft in Baden-Württembergbezeichnete er die „grüne Jagdgesetznovelle” und kündigte an, mit Blick auf das Wahljahr 2016,“ dass Gesetze in diesem Land revidierbar seien.“

Wir als FJD fordern nun die CDU auf, erinnert euch und haltet euer Versprechen.
Darauf einen Jägermeister !

Zur Jagdrechtsreform 2015:
http://l.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fwww.focus.de%2Fregional%2Fstuttgart%2Flandtag-2000-jaeger-wollen-gruen-rot-den-marsch-blasen_id_4517806.html&h=rAQHxQtoZ

Über Euphemismen und das Versagen des Wolfsmanagements

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Jetzt ist es also geschehen. Ein Wolf ist, dem Naturschutzgesetz konform, auf Anordnung des niedersächsischen Landesministeriums im Rahmen der Gefahrenabwehr durch einen Polizisten „letal entnommen“ worden.

Das Tier selber kann einem nur leidtun.

Interessanter ist die Frage, wie es eigentlich dazu kam. In der Pressekonferenz wurde deutlich gemacht, wie wichtig es sei, dass Wölfe nicht habituiert werden. Was, wenn man sich den Hype um die Wölfe, Wolfstourismus und Wolfspaparazzis inclusive betrachtet, schwerfällt.

Die heutige Presseerklärung war eine Bankrotterklärung des Managements.

Angefüttert sei der Kurti worden, mit Leberwurst oder so… so gesehen dürften dörfliche Komposthaufen vermutlich in Zukunft unter Strafe gestellt werden.
Oder wie der niedersächsische Minister so treffend bemerkte, sei es beim Zelten in Ländern mit Wölfen oder Bären üblich, sein Essen in die Bäume zu hängen. Picknick ade.
Natürlich nicht zu vergessen die „Schlachtabfälle“ der Jägerschaft, die Wölfen eine olfaktorische Verbindung zwischen Essen und Mensch beibringen.
Im Grunde genommen sind selbst Schafe, Rinder und Pferde hinter einem Zaun dann als Anfütterung zu sehen und als Magnete, die Wölfe wie magisch in die Nähe von menschlichen Ansiedlungen ziehen.
Aber lassen wir das.

Vergrämen hat man ihn wollen, mithilfe eines schwedischen Experten, extra eingeflogen, weil Schweden viel Erfahrung mit Wölfen hat. Verschwiegen wird aber, das Schweden mitnichten eine „Willkommen-Wolf-Politik“ hat, sondern eine Anzahl von landesweit 300 Exemplaren für ausreichend hält und diese Zahl durch reguläre Jagd auf Wölfe im Gleichgewicht hält. Zum Vergleich: In Schweden leben auf 1 qkm im Schnitt 22 Menschen, in Deutschland das 10fache. Und obwohl Schweden noch um 80.000 qkm mehr, in weiten Teilen sehr dünn besiedelte, Fläche verfügt, hält man diese Zahl für ausreichend. Also scheint sich die schwedische Kompetenz nur zum Vergrämen zu eignen, nicht zum Erfahrungsaustausch, und nicht mal das hat sie letztendlich geschafft.

http://www.lausitz-wolf.de/index.php?id=1447
http://www.nul-online.de/Archiv/Archiv/Schweden-eroeffnet-die-Jagd-auf-Woelfe,QUlEPTE2NDM4MTEmTUlEPTgyMDMw.html

Auch sonst überrascht der Mangel an Sachkenntnis nicht wirklich. Dass die Goldenstedter Wölfin sehr wohl korrekt geschützte Tiere gerissen hat, wurde dezent übergangen, Bezeichnungen wurden hektisch gesucht und der Sinn der Besenderung nicht wirklich erläutert.

Was einen allerdings wirklich erschüttert ist, dass man es in der ganzen Wolfsbegeisterung vergessen hat, ehrlich zu sein. Offen zu sagen, dass für das Wild-, Lauf-, Raub- und Rudeltier im Falle einer Verhaltensänderung unter tierschutzrelevanten Aspekten keine „Entnahme“ geben kann, sondern nur einen Gnadenschuss. Es sei denn, man hätte rechtzeitig durch die Schaffung einer artgerechten Auffangstation vorgesorgt. Wäre dies richtig kommuniziert worden, wäre jetzt so mancher Aufschrei in den sozialen Netzwerken vermieden worden.

Es ist Zeit, endlich ein bundesweites Kompetenzzentrum zum Thema Wolf zu schaffen, mit klaren Regeln, Vorgaben, Handlungsplänen. Artenschutz ist kein Thema für Förderalismus (Bildung auch nicht, aber das begreift ja auch keiner).

Und wir Jäger sollten uns gut überlegen, ob wir uns von vornherein jeglicher Einflussnahme enthalten wollen. Sei es, weil einige den Wolf nicht mögen, sei es, weil einige Angst davor haben, dass Wolfsschäden ersatzpflichtig werden könnten. Im Moment sind wir dabei, den Zug zu verpassen, anstatt dagegen zu steuern und ihn in die richtigen Bahnen zu lenken. Im Moment ist es richtig – Jäger sollten sich nicht dafür hergeben, hinter NABU und Co herzuräumen. Aber so wird uns das Thema völlig aus der Hand genommen, wir tun nichts dagegen und sind sogar zu besorgt, um ihn ins Jagdrecht aufzunehmen.

Aber wenn er doch in meinem Revier ist, muss ich mitreden können und dazu gehört er ins Jagdrecht, wie alle anderen Wildarten auch. Denn nur dann bin ich als Jäger in der Lage, meinen gesetzlichen Auftrag im Revier zu erfüllen und behalte die Rechte und Kompetenzen, die dazu nötig sind. Aber je länger wir und unsere Verbände keine klaren Kompetenzen einfordern, desto mehr geraten wir ins Abseits und in die Bedeutungslosigkeit. Irgendwann stehen wir vor der Situation, dass fremde Menschen in unseren Revieren pirschen und auf den Wolf jagen gehen! Bei den derzeitigen Vermehrungsraten und der Tendenz, die Nähe des Menschen und seiner Nutztiere zu suchen, wird irgendwann gar nichts anderes übrig bleiben.

Am Wolfsthema wird deutlich: Wir haben auf Verbandsebene politisch versagt. Man schafft es nicht, die Dummheiten der ideologisch geprägten und politisch grün verseuchten Wolfsflüsterer zu entkräften.

Bis es so kommt wie vorhergesagt.

Bis es wolfseitig zu regelmäßigen Übergriffen kommt und die öffentliche Meinung umschlägt.

Bis jedem Jagdpächter ein NABU Wolfsbeobachter zugeteilt wird, dessen Kosten dem Revier angelastet werden.

Vielleicht wird aber auch der nächste Schritt schon in grünen Ministerien geplant, die Entmündigung der Jäger in den eigenen Revieren, lizensierte Berufsjäger, angeheuert vom NABU, die die Regie im ideologischen Auftrag übernehmen und Schrittweise die Hoheit über die jagdliche Regulierung auch anderer Arten an sich reißen.

Scheibchen für Scheibchen zur Abschaffung der Jagd.

Von Straftätern, die sich Tierretter nennen

Unsere Füchse Blacky und Speedy sind tot.

14618a40d9186c429152552c9be8096bÜberfahren oder verhungert, wir wissen es nicht.

Was wir wissen: Straftäter haben die beiden aus ihrem Gehege geholt, die Fuchshütten samt Einfriedung mit Benzin übergossen und angesteckt.

Warum?
Sie nennen sich Tierretter, Befreier, Schützer.
Sie brandschatzen, zerstören fremdes Eigentum und rechtfertigen ihr kriminelles Tun damit, dass keinem Tier etwas zuleide getan werden soll.
Sie brechen Gesetze, Normen und Regeln, sie drohen uns mit weiteren Gewalttaten auch im privaten Umfeld.
Wie alle Fanatiker sind sie zu feige sich einer offenen Diskussion zu stellen, da sie dabei mangels Wissen und logischem Denken unterliegen würden
.
Die Strafanzeigen sind gestellt, die Ermittlungen dauern an, eine Belohnung für Hinweise zu den Tätern wurde ausgelobt.

Wir HundeführerInnen des Deutschen Jagdterriers lassen uns von diesen Verbrechern nicht einschüchtern.
Wir haben den gesetzlichen Auftrag unsere jungen Hunde nach tierschutzgerechten Vorschriften jagdlich auszubilden um sie auf ihr Leben als Jagdhelfer an unserer Seite vorzubereiten.
Diesen Auftrag erfüllen wir mit großem Engagement seit Jahren und werden es auch weiterhin tun.
Der feige Brandanschlag auf unsere Anlage hat uns nicht von der Durchführung einer erfolgreichen Frühjahrsprüfung abhalten können.
Zwölf Deutsche Jagdterrier haben ihre Passion und Anlagen in allen Prüfungsfächern erfolgreich zeigen können.

Wir freuen uns auf die weitere Arbeit mit und an unseren Vierbeinern in Wald und Flur.
An dieser Stelle herzlichen Dank an all diejenigen, die durch ihren Zuspruch, spontane Hilfsbereitschaft, öffentlichen Schulterschluss und nicht zuletzt Spendenzusagen unsere Entscheidung weiter zu arbeiten, unterstützt haben.
Wer uns finanziell bei unserer Arbeit unterstützen möchte, hier unsere Bankverbindung:

Volksbank eG Hildesheim-Lehrte-Pattensen
IBAN: DE36 2519 3331 2202 3364 00
BIC: GENODEF1PAT
Kennwort: Klein Schneen

Stimmen der Basis – ein paar Worte zum Nachdenken

„Auslöser“ sind folgende zwei Berichte:

Der erste Bericht erschien im letzten Jahr. Der Tenor: alles halb so wild, da passiert nicht viel, ist alles Natur.
https://www.nabu.de/news/2015/11/19741.html

Der jetzige Bericht liest sich nicht mehr so nett, aber immer noch nur auf die „wilden Pferde“ fokussiert, ohne Blick auf ein ganzheitliches Zusammenspiel zwischen Wildnis und Kulturlandschaft.

https://webcache.googleusercontent.com/search…

Hier nun meine Gedanken zu der Gesamtheit:

„Experten“ gehen davon aus, dass die Stuten die Fohlen schützen können.

Sogenannte „Verschwörungstheroretiker“ wie  Prof. Valerius Geist predigen schon lange, dass dieses nicht funktioniert.

Diese Pferde gehören „nur“ dem NABU oder auch niemandem. Ich weiß nicht, wie die Besitzverhältnisse dort sind.
Außerdem wurde die Zucht mit Fördergeldern und Spenden finanziert. Daher sind Ausfälle leicht zu verkraften. Ist ja Natur. …

Aber bitte schön, wenn die Wölfe an den wilden Pferden die Jagdtaktik lernen, wer garantiert dann, dass sie es nicht als nächstes bei Zuchtstuten probieren?

Es wird gefordert, den Wolf nicht an den Menschen durch „Anfüttern“ zu gewöhnen. Mal ganz kritisch gefragt. Was passiert hier denn?
Der Wolf lernt, dass Pferde eine nahrhafte, erlegbare Beute sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie unterscheiden, ob es wilde oder zahme Pferde sind.
Ich finde, das Naturschutz ja eine tolle Sache ist. Aber bitte schön, wenn ich mir so „Problemwölfe“ heranziehe, dann darf die Verantwortung und die Haftung nicht auf die „Natur“ zurück geworfen werden.
Der NABU hat Pferde ausgesetzt. Nun hat sich der Jäger dazu gesellt. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass man die Verantwortung und die Folgen durch dieses unbedachten Handeln nun von sich halten kann.

Wer den Otto-Normal-Bürger davon abrät, dem Wolf Futter hin zu werfen, der sollte das Gesamte sehen und erkennen können, dass dieses Handeln ebenso verwerflich ist und wahrscheinlich die Existenz so manches Pferdezüchters im Bereich dieses bald spezialisierten Rudels vernichtet.

In Spanien können wir sehen, wie sich Rudel auf Pferde spezialisiert haben. Wenn also der Wolf hier den Geschmack an dem Tier gefunden hat, das Rudel die Jagdtaktik an „wertlosen“ Pferden gelernt hat, dann machen sie auch keinen Halt vor Zuchttieren.
Das Rudel gibt seine Jagdtaktiken an die Jungtiere weiter und so verbreitet sich die Jagd auf das Pferd.

Wer immer noch glaubt, dass wir das alles zu schwarz sehen, soll doch bitte erst einmal klar sagen, wie man Pferde und Rinder vor den Angriffen aber vor allem auch vor den Ausbrüchen aus den Weiden effektiv schützen kann.
Bisher konnte dies noch niemand darstellen. Die Uhr tickt. Der Wolf lernt fleißig und außer heißem, Spenden förderndem Geschwafel passiert nichts.

Gerade wieder einmal hat mich dann ein netter Mensch darauf hin gewiesen, dass es ja Herdenschutzhunde gäbe, die den Wolf abhalten.

Wie bitte schön, soll ein Bauer, der Pensionspferde untergestellt hat, einen Herdenschutzhund auf einer Weide platzieren?

Diese Hunde sind sehr personenbezogen und reagieren äußerst allergisch auf fremde Personen, mal abgesehen davon, dass auch so mancher Pferdebesitzer gleichzeitig seinen Hund mit zum Stall bringt und der Kontakt ein erhebliches Risiko birgt.

Muss der Bauer dann jedes Pferd persönlich von der Weide holen? Wie soll dies organisatorisch in Pensionsbetrieben mit 50 Pferden und mehr geregelt werden? Da kann man gleich eine Vollzeitstelle ausschreiben, die nichts anderes macht, als parat zu stehen, wenn rund um die Uhr jeder Reiter sein Pferd von der Koppel holen möchte.

Mal abgesehen davon, dass Kinder „ihre“ Pferde nicht mehr auf der Koppel besuchen können. Der intensive Kontakt, das Streicheln neben dem Reitbetrieb fällt komplett weg.

Ich würde mich freuen, wenn Sie diese Gedanken auch an andere Reitbetriebe, Zuchtbetriebe weiter leiten und in ihrem Verein aushängen.“

v. S. Engelhardt

Ach ja, nicht wolfssicher eingezäunt und HSH kommen wohl auch nicht in Frage…der NABU siedelt seine Tiere um.
Das können andere Weidetierhalter nicht, die dürfen sich beschimpfen lassen, ihnen wird Faulheit und Geiz unterstellt, bzw. mangelnde Intelligenz zur Umsetzung nachweislich nicht funktionierender Schutzmassnahmen. Artgerechte Haltung, nein, zum Schutz möge man doch bitte seine Tiere nicht tierschutzgerecht einsperren.

Aber für den NABU gilt das alles nicht. Wie scheinheilig…und war nicht noch die Aussage der Wolf reißt keine Fohlen?
An dieser Stelle möchten wir noch ergänzen, dass dies nicht die einzigen Risse an Pferden bzw. Ponies waren…von „Nachschäden“ wie Verfohlen, Ausbrüche in Panik etc gar nicht zu reden.
Dazu erreichte uns schon vor einiger Zeit der Bericht eines anderen Betroffenen. Hendrik Sichons Stute verfohlte:

„Der Wolf ist im Heidekreis längst kein unbekanntes Thema mehr. Wölfe sehen wir häufig, leider ist es nicht so, wie immer behauptet, dass Wölfe ein riesiges Streifgebiet haben und nie lange an einem Ort bleiben. Ich habe schon oft frische Fährten gefunden auf unbenutzten Weiden, habe sie ausgemessen und fotografiert. Niemand in unserer Gegend hat einen so riesigen Hund. Es können nur Wolfsfährten gewesen sein. Regelmäßig sind die Sichtungen und Fährtenfunde in Rufnähe zu unserem Hof gewesen, es ist nichts zu bemerken von der angeblichen Menschenscheu und Vorsicht dieser riesigen Raubtiere.
Und trotz dieser unnatürlichen Verhaltensweisen, der entgegen aller Voraussagen leider nicht vorhandenen Scheu und Angst vor Menschen, hofft doch jeder Landwirt und Tierhalter, dass er nicht Opfer dieser künstlichen und offenbar gewollten Naturwandlung wird.
Mich hat es leider im letzten Jahr gleich zwei Mal getroffen.
Wir sind seit Jahrzehnten etablierte Pferde- und Ponyzüchter und leben auf einem sehr ländlich gelegenen Hof. Unsere erfolgreiche Ponyzucht ist von guter Qualität geprägt, in unserer Zucht befinden sich zwei Elitestuten, die amtierende Europasiegerstute, FN-Bundessiegerstute, Bundesreservesiegerin und zwei Verbandsprämienstuten. Wir ziehen alle Jungtiere artgerecht und verantwortungsbewusst auf der Weide auf, weil das für das Lauftier Pferd für die Entwicklung des Bewegungsapparats und der Lungen immens wichtig ist.

13041172_949119638539582_5175289628259997006_oIm Frühsommer 2015 entdeckten wir bei einer der mehrfachen täglichen Kontrolle unserer Wiesen, dass unsere Jungstutenherde hektisch, ja fast schon panisch, hin und her lief.
Bei der umgehenden Kontrolle der Umgebung und der entfernteren Ecken der Weide, stach er uns sofort ins Auge: Ein Wolf innerhalb des Zauns!.
Die Stuten wurden von ihm gejagt und gerieten in Panik, die menschliche Anwesenheit irritierte den Wolf nicht im Mindesten! Auch der Elektrozaun, der höher und mehr abgesichert ist, als jegliche Vorschriften es bestimmen, konnte die blind-panischen Pferde nicht aufhalten und wurde durchbrochen. Die Stutenherde, bestehen aus fünf Jungtieren, ergriff die Flucht und überquerte eine gut befahrene Straße, bevor sie später mitten im Dorf wieder eingefangen werden konnte.
Auch noch über eine Stunde nach dem Beruhigen der Situation und dem Umstellen der Tiere auf eine andere Weide, war die Panik und Angst der Herde deutlich zu erkennen.
Glücklicherweise ist in diesem Fall nichts passiert. Jedoch hätte die Situation mit enormen Schaden enden können.
Wäre es womöglich zu Unfällen mit Personenschaden etc. …….gekommen. Ich will gar nicht drüber nachdenken……

13055406_949118995206313_2691690146106688173_nDas schlimmere Übel geschah dann im Dezember gleichen Jahres.
Am Vortag konnte ich längere Zeit einen Wolf am Zaun der Wiese meiner Zuchtstuten beobachten, die Tiere waren unruhig, aber da der Wolf außerhalb der Umzäunung blieb, dachte ich, das Elend wäre mit diesem Schreck verdaut.
Am nächsten Morgen dann der Schock.

Bei der Kontrolle meiner Stuten bemerkte ich eine allgemeine Trauer und aufgeregte Unruhe in der Herde. Beim genaueren Hinsehen entdeckte ich die erfahrene Leitstute meiner Herde, völlig eingefallen und mit abgesenktem Kopf in der Wiese stehend….. vor ihr lag ihr viel zu früh geborenes Fohlen – tot. Mit scharrenden Hufen und animierenden Bissen in den Leichnam versuchte die fassungslose Stute ihr Fohlen zum Leben zu wecken. Schnell war uns klar, der Wolf musste am frühen Morgen die Herde aufgewühlt und gejagt haben.

Um jegliche andere Ursachen ausschließen und uns den einwandfreien Gesundheitszustand unseres Bestandes bestätigen zu lassen, brachten wir den Abort zur Untersuchung in die Pathologie der Medizinischen Hochschule Hannover.
Es wurde festgestellt, dass unser kompletter Bestand einen einwandfreien Gesundheitszustand aufweist und Stress ganz offensichtlich die Ursache des Verfohlens war.

Züchten bedeutet denken und planen in Generationen. Hinter jeder Bedeckung stehen wir mit Herz und Verstand und bei einem verlorene Fohlen handelt sich nicht nur um einen finanziellen, sondern auch um einen schmerzlichen, fast schon familiären Verlust. Jedes Tier wird bei uns bestens betreut und gepflegt und gehört im weiteren Sinne zur Familie.
So ein Anblick, den ich niemandem wünsche, lässt einem Züchter das Herz bluten und verursacht tiefe Trauer – bei der Mutterstute und auch bei uns Menschen.
Ich stellte am nächsten Tag Fotos der Stute und des toten Fohlens mit einem Bericht über das Geschehene auf meine Facebookseite – leider öffentlich….. also nicht nur für meine Freunde sichtbar.
Schockiert musste ich feststellen, dass zusätzlich zur Trauer um das Fohlen und dem Schock über das Geschehene, mehrere hundert wildfremde Menschen hasserfüllt und teilweise mit unfassbaren Drohungen über mich herfielen, mir Lügen und Betrug unterstellten und behaupteten, meine Pferde seien krank und ungepflegt und darum hätte die erfahrene, langjährige Zuchtstute verfohlt.
Und das alles nur, weil ich die Wahrheit über eine Wolfsattacke geschrieben hatte!!!!“

von H.Sichon

Stimmen der Basis – Warum keine Wolfsgebiete?

Leserbrief zur aktuellen Berichterstattung über den Wolf
Unbestritten ist der Wolf eines der faszinierendsten Wildtiere. Doch die Frage mit dem richtigen Umgang spaltet die Gesellschaft. Noch heute erinnern Gedenksteine und Berichte über die Angst der Menschen vor dem Wolf. Holzsammlerinnen, Pilzsucher, Kinder auf dem Schulweg…, sie alle fürchteten sich, bis um 1850 Deutschland weitestgehend wolfsfrei war.
Seit es nach der Wiedervereinigung im Jahr 2000 einem aus Polen zugewanderten Wolfspaar in der Oberlausitz gelang erstmals seit ca. 150 Jahren wieder Welpen in Deutschland aufzuziehen, ist der Bestand bis dato auf etwa 400 Wölfe angewachsen und wächst ständig weiter. Ob es sich dabei immer um „wilde Zuwanderer“ handelt und es alles reinrassige Wölfe oder teils Hybriden sind, ist fraglich. Südlich Leipzigs, wie auch in der Lausitz kam es schon zu Verpaarungen zwischen Wolf und Hund. In Deutschland leben inzwischen mehr Wölfe p/qkm als z. B. im dünner besiedelten Skandinavien. Allein in Brandenburg kommen mindestens11 Wolfsrudel. 10 Rudel in Sachsen vor. Dass diese „Erfolgsgeschichte“ nicht ohne Probleme vonstatten geht, davon zeugen vermehrte Berichte von Wolfsrissen an Nutztieren. Nach Informationen des Wolfsbüros Lausitz rissen Wölfe in nur einer Woche 89 Nutztiere. Mitte Februar 2016 wurden im Naturschutzgebiet Königsbrück (Sachsen) 64 Schafe und Ziegen in nur einer Nacht getötet. Die Schäfer trifft dabei keine Schuld. Sie haben sich an die Ministeriumsanweisungen gehalten. Die Herdenschutzzäune waren hoch genug und haben Strom geführt. Dennoch kam es zu diesen Übergriffen.
Um Ängsten in der Bevölkerung vorzubeugen sowie Schäden an Haus- und Nutztieren ab zu wenden,
hat nach nun sechs Jahren Vorbereitung auch das Land NRW endlich einen „Handlungsleitfaden“ für Tierhalter und Spaziergänger im Umgang mit dem Wolf herausgegeben. Es zeigt, wie groß die Unsicherheit mit dem Auftauchen Isegrims ist. Der Wolf ist sehr lernfähig und intelligent. Er wird sich nicht auf Dauer von den Präventionsempfehlungen: „Laut rufen, Hände klatschen….“ der „Wolfsexperten“ beeindrucken lassen.. „Dort wo er nicht ausreichend bejagd wird, verliert er die Scheu vor den Menschen“, lautet das Fazit der Wildbiologen aus Osteuropa. Doch genau das wollten bestimmte Kreise von „Naturfreunden und Umweltaktivisten“ lange Zeit nicht hören.

Zur Fragen einer Wiederansiedlung in der damaligen BRD antwortete der schwedische Wolfsforscher Erik Ziemen (+) schon Anfang der 1980er Jahre: „dass aufgrund der dichten Besiedlung, des engen Wege- und Verkehrsnetzes und der intensiv genutzten Kulturlandschaft, der Weidetierhaltung etc, dies starken Stress für Wolf + Mensch bedeuten würde. Eine die menschliche Interessen nicht berücksichtigende Betrachtungsweise helfe bei der Begründung von Naturschutzinteressen nicht weiter.“ Wie Recht Ziemen damals hatte zeigt sich, dass allein in Sachsen sind seit dem Jahr 2000 mindestens 28 Wölfe bei Verkehrsunfällen getötet wurden.

Bei dem jüngst bei Mastholte (NRW) und anderswo gefilmten Jungwolf handelt es sich nach Meinung von Hundesachverständigen nicht um ein Tier welches in freier Wildbahn geboren wurde. Da Wölfe wegen ihres jagenden Verhaltens gute Ausdauerläufer sind, erscheint dieses Tier hingegen wenig athletisch. Auch die territoriale Unsicherheit lässt vermuten; dieses Tier dürfte aus einem Gehege stammen. Zumal dieser Wolf vermutlich dann einen Tag später Opfer eines Verkehrsunfalls bei Salzkotten (Kreis PB) wurde. Das arme Tier kann jedem Tierfreund damit nur Leid tun.
Warum schafft die Politik keine Vorgaben in welchen geeigneten Gebieten Deutschlands –etwa der Oberlausitz etc.- der Wolf stressfrei vorkommen darf. Der Hirsch z. B. als „König des Waldes oder auch Mufflons und Sikawild dürfen nur auf etwa 15% der Fläche Deutschlands vorkommen. Außerhalb der so genannten „Bewirtschaftungsbezirke“ müssen diese Pflanzenfresser intensiv bejagd werden. Warum sollten gleiche Bedingungen nicht auch für den Fleischfresser Wolf als großes Raubtier gelten?

Heinz J. Bökamp
1. Vorsitzender ANK= Arbeitsgemeinschaft Natur, Umwelt, Kultur