Samstag, Dezember 21, 2024
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Artenschutz durch Jagdgesetze

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Die aktuell sehr lebhafte Diskussion zum Thema Wolf hat uns selbstverständlich auch beschäftigt. Diese wird sehr emotional geführt und mündet in zum Teil heftig und unsachlich diskutierten Pro und Contra Standpunkten.

Von extremen Äußerungen, die den Wolf in eine Ecke mit Ratten und auszurottenden Schädlingen stellt, distanzieren wir uns ausdrücklich. Sie spiegeln in keiner Weise unser Verständnis von Artenschutz wieder. Verstöße gegen ganzjährig geschonte oder geschützte Tierarten sollen und müssen konsequent aufgeklärt und geahndet werden.

Uns beschäftigten die Fragen:

* Wie hängt Artenschutz mit dem Jagdgesetz zusammen?

* Wie gehen wir am besten mit unserem Neubürger um?

* Und letztendlich: In welcher Form der Gesetzgebung, Jagdgesetz versus Naturschutzgesetz, ist er, auch im Hinblick auf die Strafverfolgung, am besten aufgehoben?

Wir bleiben dran – FJD

http://www.wochenkurier.info/suedbrandenburg/staedte-gemeinden/spree-neisse/cottbus/nachrichtendetails/obj/2014/08/13/wolf-erschossen-und-gekoepft/


 

Keine Beschneidung der jagdbaren Arten bei der Reform der Landesjagdgesetze“

„Artenschutz mithilfe des Jagdgesetzes – Jagd und Hegeauftrag“

Jäger wollen Wölfe schießen!
Auf diese simple Formel wird der Vorstoß der CDU in Mecklenburg Vorpommern zur Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht von Naturschutzorganisationen und politischen Gegnern gebracht!

Wollen Jäger Wölfe schießen?
Es wird gerne übersehen bzw. verkannt oder negiert, dass an die Jagdausübung laut dem Bundesjagdgesetz § 1 (2) ein Hegeauftrag geknüpft ist mit dem Ziel, einen den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepassten artenreichen und gesunden Wildbestand und seine Lebensgrundlagen zu erhalten.

Daher darf sich die Jägerschaft den Vorwurf ungezügelter Schießwut und eigennütziger Motivation keineswegs gefallen lassen!

 

10363613_296956030491022_7488232522617059533_nHier die Fakten:

  • Die Aufnahme ins Jagdrecht ist nicht gleichbedeutend mit einer Bejagung. Weist das Jagdgesetz keine Jagdzeit aus, gilt diese Tierart als ganzjährig geschont. Bereits jetzt haben 31 ganzjährig geschonte Arten wie Luchs, Wildkatze, Elch oder Rackelwild ihren Platz im Jagdrecht. Auch für sie gilt der dem Jäger erteilte Hegeauftrag.
  • Hege muss nicht zwangsläufig mit der Büchse erfolgen, vielmehr umfasst sie auch die Verbesserung von Lebensbedingungen. Davon profitieren viele Tierarten, nicht nur Säugetiere, sondern Insekten, Schmetterlinge, Amphibien und Reptilien, von denen etliche auf der Roten Liste stehen oder durch das Bundesnaturschutzgesetz zur schützenswerten Art erklärt wurden. So werden für Arten wie Fasan und Rebhuhn durch Anlage von Hecken und Wildwiesen Lebensraum und Deckung vor Fressfeinden geschaffen, die in unserer Kulturlandschaft vielerorts verloren gegangen sind.
  • Durch Bejagung von Prädatoren wie Fuchs, Elstern und Rabenkrähen leisten Jäger einen wertvollen Beitrag zum Schutz von in weiten Teilen Deutschlands bedrohten Tieren.
  • Auch die Wiedereinbürgerung einer ganzjährig geschonten Raubwildart wie dem Luchs wird vom LJV Rheinland-Pfalz unterstützt, Träger ist die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz. Jäger fördern gezielt geschonte Arten wie das seltene Auerhuhn und unterstützen die Wildforschung u. a. im Wildkatzenprojekt.
  • Bei Tierarten, für die eine Jagdzeit festgelegt ist, sind die Elterntiere trotzdem in den Setz- und Brutzeiten bis zum Selbständig werden der Jungtiere nicht zu bejagen.
  • Die Zugehörigkeit zu den jagdbaren Arten erlaubt es, letztendlich schnell auf Veränderungen von Populationen zu reagieren, regional angepasst und durch die Landesjagdgesetze geregelt.
  • Durch die Kenntnis der reviereigenen Wildbestände und genaue Begutachtung erlegter Tiere betreiben Jäger aktive Seuchenprävention vor allem hinsichtlich Krankheiten, die Menschen und unsere Haus- und Nutztierbestände gefährden können, wie Staupe, Räude, Schweinepest.
  • Kaum ein Tier, das trotz Schonzeit den Tod findet, stirbt durch Jägerhand. Schwere Schonzeitvergehen sind eine Straftat und werden zu Recht streng geahndet. Wilderei hingegen ist das illegale Ausüben des Jagdrechtes und wird nach §292 StGB schwer bestraft.
  • Auch das Strafmaß bei Verstößen gegen Arten, die ganzjährig geschont, aber im Jagdgesetz verankert sind, ist höher. Hier ein Beispiel:
    Ein getöteter Wanderfalke, im Jagdgesetz ganzjährig geschont, wird nach § 292 StGB als Straftat mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe, in besonders schweren Fällen (zur Nachtzeit, in der Schonzeit, nicht waidmännisch erlegt) sogar mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis fünf Jahren bestraft.
    Der Steinkauz, besonders geschützt, wird nach § 44 BNatSchG (2009) behandelt. § 69 ahndet diese Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße bis zu 50.000 €.
  • Nicht zuletzt gehört das tierschutzgerechte Töten von verunfalltem und verletztem Wild zu unserem Hegeauftrag. Im Vorfeld werden viele Straßen durch die Installation von Wildwarnreflektoren gesichert.
  • Ein artenreicher Wildbestand ist nicht nur per Gesetz gefordert, er ist auch in unser aller Interesse. Auch unsere Kinder und Enkelkinder sollen noch Hasen, Rebhühner und Fasanen aus eigener Anschauung in ihrem natürlichen Lebensraum kennenlernen und nicht nur aus Büchern, Zoos und Tierparks.
    Mit Sicherheit ist es sinnvoll, für bedrohte Arten Spenden zu sammeln oder auf ihren Status hinzuweisen, für den Arterhalt ist die praktische Revierarbeit aber unverzichtbar.

Artenschutz kann und darf kein Individuenschutz sein!

Zu guter Letzt der Hinweis, dass der Wolf in unseren Nachbarländern zum Teil schon wieder in kleinen Mengen bejagt wird oder das Wolfsmanagement Möglichkeiten bietet, auffällige Einzeltiere oder im Extremfall ganze Rudel zu „entnehmen“, was nichts anderes als Bejagen heißt.

Die Aufnahme von Arten ins Jagdrecht bedeutet also nicht zwangsläufig ihre Bejagung. Vielmehr ist garantiert, dass für die Art gesorgt wird, in dem man ihr erforderliche Lebensbedingungen schafft oder erhält. Erst wenn eine Art so stark vertreten ist, dass eine abgestimmte Bejagung keinen Einfluss mehr auf die Sicherheit des Bestands hat, wird über eine Jagdzeit nachgedacht. Vorher nicht!

Dieser Status ist beim Wolf noch lange nicht erreicht!
Auch wir Jäger befürworten im Grundsatz die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland.
Daher fordern wir zur Umsetzung eines angemessenen Wolfsmangements die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht und eine Einbindung der Jägerschaft in das Wolfsmonitoring und der Umsetzung der Managementpläne auf Augenhöhe.

Im Grundsatz gehören alle Wildarten ins Jagdrecht – für ein ganzheitliches
Hege- und Naturschutzverständnis!

 

Featured Image, Wolfsgesicht: © Daniel Arnold  / pixelio.de

Worum es uns geht

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Jäger, Jagdinteressierte und Jagdgegner. Es ist soweit. Unsere Geduld ist aufgebraucht. Der Kuschelkurs der Jägerschaft hat sein Ende gefunden. Wir lassen uns nicht weiter von einer kleinen Minderheit ideologisch verblendeter Weltverbesserer vor den Karren persönlicher Profilierungssucht und Allmachtsphantasien spannen. Wir organisieren uns. Es tut sich etwas!

Wir haben genug von Politikern, von Funktionären und von Opportunisten, die wegen eigener Befindlichkeiten die Hauptziele der Jagd, des Tier- und des Naturschutzes verraten. Wir sehen nicht weiter tatenlos zu, wie unsere Leidenschaft für die Jagd, die Tiere und die Natur auf dem Schlachtfeld von Wahlkämpfen, persönlichen Interessen und Vereinsfinanzierungen geopfert wird. Es tut sich etwas!

Wir haben lange genug stillgehalten, während Unwahrheiten über uns Jäger verbreitet, als wir diffamiert und gedemütigt wurden. Wir haben lange genug ertragen müssen, wie eine kleine Gruppe von Tierrechtlern versucht, eine ganze Nation in den Würgegriff zu nehmen. Wir haben genug davon, wie Jäger als Feindbild aufgebaut werden und dass wir als Trunkenbolde, alte Greise, unverbesserliche, empathielose Mörder und Geisteskranke bezeichnet werden. Es tut sich etwas!

Wir sind Jäger aus Leidenschaft und Jagdbefürworter, wir vereinen Jäger, Landwirte, Förster, Sportschützen, Angler und Grundbesitzer. Wir lieben die Tradition, die Tiere, die Natur und die Jagd. Wir lieben das hochwertige Lebensmittel „Wildfleisch“ und setzen uns aktiv für den Schutz der Natur insgesamt ein. Nur deshalb können wir Jäger und Jagdbefürworter sein. Wir sind eine Gruppe von Idealisten, die sich dem gemeinsamen Ziel der Erhaltung der Jagd verschrieben haben. Wir sind die FJD (Für Jagd in Deutschland), die sich formiert hat, um zu agieren. Es tut sich etwas!

Wir kämpfen dafür, dass die Jagd wieder in der Mitte der Gesellschaft steht. Wir kämpfen dafür, dass die Bevölkerung die Jagd wieder als das erkennt, was sie ist, nämlich ein wichtiger Teil der Geschichte unserer Menschheit, den wir in die Zukunft tragen. Wir kämpfen dafür, dass die Jagd sich weiter entwickelt, und dass sie nicht durch ideologische Verirrungen beschnitten wird. Wir werden den Tierrechtsorganisationen und Politikern nicht Landesjagdgesetz für Landesjagdgesetz überlassen, und nicht Jagdbezirk für Jagdbezirk befrieden lassen. Jagd IST aktiver Tier- und Naturschutz und wir stehen täglich ein für Tier und Natur – nicht nur für die Tiere im Jagdrecht, sondern für ALLE Tiere in Wald und Feld. Es tut sich etwas!

Wir sind vernetzt, in der Jägerschaft, in den Gremien, in den Medien, in der Gesellschaft und in der Politik. Wir werden überall aktiv, im Internet, auf der Straße und am Verhandlungstisch. Wir kämpfen für die Jagd. Es tut sich etwas!

FJD Für Jagd in Deutschland

 

Offener Brief: Gegendarstellung an ZEO2 (TAZ)

Wald gegen Wild – Oder wie Journalismus sich lächerlich macht

„Die alten Trophäen-Jäger bekommen Konkurrenz: Ökojäger jagen „effektiv”. Der Gesetzgeber muss sie fördern.“

TAZSo beginnt die Einleitung des jüngsten Beitrages bei zeo2, einem Medium des taz-Verlages. Verfasst von Benjamin Raschke, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, Brandenburg, für ein Medium, welches offensichtlich so viel Ahnung von der Materie hat, wie der Papst von Sexspielzeug.
Aber der Reihe nach, was hat dieses Medium vom Stapel gelassen? Nehmen wir uns mal den Text vor, welcher vor schlechten oder gar nicht erbrachten Rechercheleistungen nur so wimmelt. Es beginnt damit, dass der Autor in über einem Jahr nicht mitbekommen hat, dass der DJV nun „Deutscher Jagdverband“ und nicht mehr „Deutscher Jagdschutzverband“ heißt. Eine Kleinigkeit, wenn man sich dagegen mit den darauf folgenden Unwahrheiten befasst.

Zeo2: Jagd ist angewandter Naturschutz – sagen traditionelle Jäger. Am Beispiel der Wälder aber zeigt sich: weit gefehlt. Der „Ökologische Jagdverband“ liegt regelmäßig im Clinch mit dem traditionell ausgerichteten Jagdschutzverband.
FJD sagt dazu: Den in Deutschland derzeit ca. 360.000 Jägern traditionellen Schlages steht seit über 20 Jahren ein Verband mit bundesweit ganzen 1200 Mitglieder gegenüber, welcher sich „Ökologisch“ nennt, aber „Ökonomisch“ meint. Dieser „Ökologische Jagdverband“ (ÖJV) fordert die Abschaffung der Fallen- und Fuchsjagd, der Vogeljagd generell und pauschal von Fütterungen, um nur einige Positionen zu nennen.
Im ÖJV sind zumeist Forstwirte – also Waldbauern – organisiert, deren Ökologie über die Maximierung des Waldertrages definiert wird. Diese „Ökologie“ führt zur Klassifizierung von Nützlingen, z.B. dem Fuchs, weil er überwiegend Mäuse, welche im Forst zu schaden gehen, frisst, hingegen werden Reh, Rot- und andere Schalenwildarten, die Knospen der Bäume fressen und die Rinden der Bäume schälen, automatisch zu Schädlingen degradiert. Das Motto dieses Vereins: „Wald vor Wild“. Diesem prägnanten Begriff ist denn auch nichts mehr hinzuzufügen, da selbsterklärend.

Zeo2: Die Mehrheit der rund 350.000 Jäger in Deutschland jagt nach einem Vorbild, das 1934 im Reichsjagdgesetz festgesetzt wurde.
FJD sagt dazu: Diese Behauptung ist nicht nur falsch, sondern nahe an einer Verleumdung. Das Jagdgesetz mit den Nazis in Verbindung zu bringen, stellt die Jäger automatisch in die rechte Ecke. Fakt ist:
Die entscheidende Grundlage für das Jagdrecht wurde in der Frankfurter Nationalversammlung 1848 in die Wege geleitet. Damals wurde die Berechtigung zur Jagd auf eigenem Grund und Boden im Grundeigentum verankert.
Später erarbeitete der sozialdemokratische preußische Ministerpräsident Otto Braun, aufbauend auf dem preußischen Jagdgesetz (Preußische Verordnung über die Jagd, 1904), mit der Preußischen Tier- und Pflanzenschutzverordnung vom 16. Dezember 1929 die Grundlagen des noch heute gültigen Bundesjagdgesetzes. Dieses erstmals einheitliche deutsche Jagdrecht wurde auch im Ausland als vorbildlich anerkannt.
1934 – nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 – übernahm Hermann Göring (Reichsforstmeister, Reichsjägermeister und oberster Beauftragter für den Naturschutz) die Verordnung von 1929 (s.o.) nahezu unverändert in das am 3. Juli 1934 verabschiedete Reichsjagdgesetz. Das gültige deutsche Bundesjagdgesetz stammt aus dem Jahr 1952 mit Überarbeitungen 1976 und 2011, letzte Änderung Dezember 2013.
Ach übrigens liebe zeo2-Verantwortliche: Das Tierschutzgesetz ist tatsächlich unter den Nazis begründet und verabschiedet worden und heute immer noch gültig:
„Das erste deutsche Tierschutzgesetz (Reichstierschutzgesetz) wurde am 24. November 1933 verabschiedet, aus welchem wesentliche Aspekte später in das TierSchG eingeflossen sind. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesjagdgesetz http://de.wikipedia.org/wiki/Tierschutzgesetz_

Zeo2: Förster sind Erfüllungsgehilfen der Jäger.
FJD sagt dazu: Anders herum wird ein Schuh draus! Grüne und ÖJV möchten mit den in den Ländern durchgedrückten Jagdrechtsnovellen Jäger und Grundbesitzer entrechten und enteignen. Durch die Reduzierung der jagdbaren Arten auf wenige Schalenwildarten würde die klassische Jägerschaft freie Kapazitäten einzig in der „Schädlingsbekämpfung“ – dem Krieg gegen das Schalenwild – einsetzen müssen. Weder Naturschutzprojekte wie die Niederwildhege noch aufwändige Biotopverbesserungen würden mehr durch Jäger durchgeführt und finanziert. Liebe neo2: Was soll daran ökologisch sein?

Zeo2: Der Zustand vieler Wälder – meist Monokulturen mit wenig Laubbaumbestand – verrät etwas über die Auswirkungen dieser Rollenverteilung. Die Waldfreunde werfen den Waidmännern vor, Wildbestände durch Winterfütterungen künstlich aufzupäppeln. Erhöhte Abschusszahlen scheinen das zu belegen.
Die jährlichen Schäden durch sogenannten Verbiss sind enorm. Die Grünen fordern darum die Abschaffung des Durchfütterns von Tieren, die in der kalten Jahreszeit von Natur aus gar nicht überlebt hätten.
FJD sagt dazu: Beispiel Rotwild: dieses zog in früheren Tagen bei hohen Schneelagen in die Täler um dort Futter zu suchen und zu finden. Heute leben dort Menschen. Nun ist das Wild gezwungen auf die Wälder auszuweichen, dort will der Forst aber keine Schäden. Daher wird in Notzeiten – zur Ablenkung, aber auch zur Erhaltung des Bestandes – zugefüttert. Es ist schon geradezu zynisch Tieren die Nahrungsgrundlagen zu entziehen, sie dann verhungern zu lassen und das dann als „natürliche Selektion“ zu verkaufen. Ökologisch? Mitnichten liebe zeo2! Viele Menschen würden das schlicht als Tierquälerei bezeichnen! Der Anstiege der Schalenwildbestände ist auch der vermehrten Produktion von Futterpflanzen und der Klimaveränderung geschuldet.
Zu unserem Wald und Euren „Recherchen“ dazu: Fichten-Monokulturen wurden nach dem zweiten Weltkrieg gezielt gefördert und gepflanzt, schnell den begehrten und gebrauchten Rohstoff Holz lieferten. Die Gesamtwaldfläche in Deutschland und der Laubbaumanteil steigt kontinuierlich. Wir von FJD fragen uns: Worauf begründet zeo2 seine Behauptungen? Warum können wir Informationen nach einfachsten Recherchen finden und Sie nicht? Wir begründen unsere Argumentation z.B. auf dem Bundeswaldinventurbericht, den Sie liebe zeo2-Redakteure hier finden können.
Bundeswaldinventur – Flächen: Laubbaumanteil steigt.

Zeo2: Statt dessen wird „effektiv gejagt“, etwa in Form von Gruppenjagden wie Drückjagden, wo Treiber durch den Wald gehen und das Wild auf die Schützen zutreiben. Nach einem Treiben hat der Wald dann wieder für lange Zeit seine Ruhe. Diese Praxis schafft die notwendigen, höheren Abschusszahlen. So eine Jagd wirkt für die traditionellen Jäger aber wie ein arg zauberloser, unromantischer Arbeitseinsatz.
FJD sagt dazu: Grundsätzlich führen auch traditionelle Jäger Drückjagden durch. aber nicht à la ÖJV. Deren Jagden wirken auf die „klassische Jägerschaft“ wie ein Gemetzel. Wie z.B. das, was der ÖJV seinerzeit im Nationalpak Müritz unter Ende 2012 veranstaltet hat. Solch eine „effektive“ und tierfreundliche Jagd sieht dann so ungefähr so aus:

„NEUSTRELITZ/SCHWERIN | Bei einer Drückjagd im Müritz-Nationalpark ist es offenbar zu einem grausamen Gemetzel gekommen. Dabei sei gegen zahlreiche Vorschriften des Tierschutz- und des Jagdgesetzes verstoßen worden, berichten Teilnehmer gegenüber unserer Redaktion. So sei bei der Jagd am 13. Dezember der Abschussplan für Damwild massiv um 60 Tiere überschritten worden. Zudem seien Muttertiere erlegt und der obligatorischen Suche nach durch Schüsse verletzten Tieren nur gleichgültig nachgegangen worden. Schließlich seien Rehböcke zum Abschuss freigegeben worden, obwohl für diese im Dezember normalerweise die Schonzeit gilt. Das Umweltministerium hat eigens eine Untersuchungskommission eingesetzt.
„Um die Schusshemmung abzubauen, sind die Böcke freigegeben“, zitiert Teilnehmer Herbert Eingang die Jagdleitung. Er selber habe ein Damwildkalb mit abgeschossenem Vorderbein erlegt, dass seinen Stand passierte. Hinzu kam ein weiteres angeschossenes Kalb, zwei Kälber, die ohne Mütter umherirrten und ein Alttier mit einem Bauchschuss. Die Nachsuche, so Eingang, sei zumindest mangelhaft gewesen. „Ich bin doch kein Killer, ich habe die moralische Verpflichtung, zu suchen, wenn ich ein Tier verletzt habe.“ Auch ein anderer nicht genannt sein wollender Teilnehmer berichtet, dass das Motto wohl gewesen sei: „Hauptsache, es fällt möglichst viel um.“
Insider sehen als Hintergrund solcher Vorgänge eine Auseinandersetzung zwischen Waldbesitzern unter den Jägern und anderen Jägern. Die Lobby der Waldbesitzer setze sich mit solchen Jagdmethoden durch, um möglichst viele Bäume vor dem Verbiss durch Wild zu schützen.
Quelle: svz.de

Falk Jagdszent, ÖJV wurde im Verlaufe der Ermittlungen übrigens seines Amtes enthoben und versetzt. Wer schon einmal auf einer durch den Forst und damit kommunalen Drückjagd teilgenommen hat, der weiß, dass dieses unsägliche Szenario eher die Regel, denn die Ausnahme bildet.
Zeo2: Zur modernen Jagdart gehören bleifreie Munition und vielleicht bald Schalldämpfer, das Ende der tierquälerischen Fallenjagd, veränderte Schonzeiten, vorübergehend höhere Abschusszahlen, sowie der Verzicht auf alle traditionellen Praktiken, die der Qualität des Wildfleisches im Weg stehen.
Wolf, Luchs und Fuchs sind keine Feinde der „Neo-Jäger“ mehr. Würden die neuen Jäger sich durchsetzen, wäre es sicher allmählich vorbei mit dem Bild des Jägers als dem Hüter einer Jahrhunderte währenden Tradition. Er wäre ein Servicemitarbeiter für den Wald und die Gemeinschaft. Jagd als Dienstleistung?
FJD sagt dazu: Inhalte wie bleifreie Munition, Schalldämpfer, Anpassung von Schonzeiten sind keine Erfindungen des ÖJV, sondern Bestandteil einer lebhaften Diskussion. Auch Bewahren von Traditionen ist nichts Ehrenrühriges. Die Landesjagdverbände unterstützen Wiedereinbürgerungsprojekte. Aber gestandene Jäger, welche seit Jahrzehnten erfolgreich Naturschutz betreiben, zu Erfüllungsgehilfen, zu „Servicemitarbeitern“ des Forstes, zu „Schädlingsbekämpfern“ zu degradieren ist lächerlich.

Zeo2: Das Ende der Gutsherrenart

FJD sagt dazu: Ist das nicht letztlich des Pudels Kern, zeo2?
Im Grunde geht es hier doch um eine tief links geprägte Neiddebatte, althergebrachte Traditionen sollen hier wie in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen Unverbindlichkeit und Oberflächlichkeit weichen.
Jagd ist national wie international vom IUCN anerkannter Naturschutz, keine Tierart ist von der aktuell praktizierten, nachhaltigen Jagd der letzten hundert Jahre in Deutschland durch Jäger ausgerottet worden! Das ist der beste Beweis dafür, wie hoch der Schutz für die Arten ist, die über das Jagdrecht der Hege der Jäger unterstellt sind!

Ihre Stellungnahme interessiert uns sehr.

Initiative „Für Jagd in Deutschland“ vertreten durch ihre Repräsentanten.

gez. Boris Eichholz
gez. Falk Trompeter
gez. Dr. Antje Wutzke
gez. Adrian Höber

www.facebook.com/fuerJAGD

Foto ©Adrian Höber

Ökojagd: keine Alternative sondern Volksverdummung!

  • Schluss mit dem 3.Reichsgeschwätz: wir jagen nach dem Bundesjagdgesetz und den aktuellen Landesjagdgesetzen!
  • Trophäen können Erinnerungen sein – nie Ziel der Jagd!
  • Forst, Jagd und Landwirtschaft sind gleichwertige Partner bei der Bewirtschaftung des Lebensraumes Natur!
  • Genetik mangelhaft?- Winterfütterung hilft allen Tieren in der Notzeit, gerade schwächere Tiere profitieren davon, nicht die
    stärksten!
  • Gesetzeskonforme Kirrung unterstützt die Bejagung und ist im Vergleich zur natürlichen Mastmenge zu vernachlässigen!
  • Drück- und Erntejagden sind schon lange Bestandteil traditioneller Jagdausübung – keine Erfindung des ÖJV – allerdings nicht mit dem Ziel alle Knospenfresser auszurotten sondern mit Verstand und Herz!
  • Wir befürworten bleifreie Munition–aus dem EU-Ausland werden aber jährlich 12000 t „bleihaltiges“ Wildbret importiert!
  • Die Rückkehr und Wiederansiedlung von Großprädatoren wird nicht als Konkurrenz betrachtet!
  • Jagd ist aktiver Tierschutz durch Bewahrung seltener Arten, Seuchenprävention und Kontrolle der Wildbestände!
  • Die sogenannte Ökojagd beschränkt sich auf das Vernichten von Schalenwild als Waldschädling und ignoriert biologische Zusammenhänge!
  • Ziel der Jagdausübung ist ein artenreicher gesunder Wildbestand und die Erhaltung und Förderung seines Lebensraumes!

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War das Ihr Ernst? Reaktion auf ZDF (Log in)

Mehr Rechte für Elefanten, Küken & Co. war das Thema einer Debatten-Sendung des ZDF (Log In) am 31.07.2014, in der es um die Frage ging, ob Tieren mehr Rechte eingeräumt werden müssten. Wer sich hiervon allerdings eine objektive Diskussion zum Thema Tierethik erhofft hat, wurde schnell eines Besseren belehrt.

Ausgehend von einer Dokumentation über das Problem der illegalen Wilderei auf Elefanten von Hannes Jaenicke, schloss sich eine vermeintlich hochkarätig besetzte Diskussionsrunde an, um über die Rechte der Tiere zu streiten. Auf Seiten der Tierrechte meldeten sich Hilal Sezgin (überzeugte Veganerin) und Hannes Jaenicke (Schauspieler) zu Wort. Die Seite der Tiernutzung wurde von Eckhard Fuhr (Journalist und Jäger) und Heike Terno (Bauernverband) vertreten. Anstatt des Erhofften wurde dem Zuschauer durch schlecht recherchierte „Fakten“ und emotionales Halbwissen ein völlig falsches Bild suggeriert.

Der Einstieg erfolgte über die Elefanten in Afrika. Sie seien vom Aussterben bedroht und die Jagd trägt einen erheblichen Anteil an dieser Tragödie. Grundsätzlich haben sich die Elefantenbestände in Afrika in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert und das gilt auch für die restliche Fauna. Bleiben wir bei den Elefanten – besonders fallen in Sachen Populationszuwachs Regionen wie Namibia, Botswana und Südafrika auf, in denen staatlich kontrollierte Elefantenjagd als Teil des Wildtiermanagements betrachtet wird. Wieso? Das unbestrittene Kapital des südlichen Afrikas ist die atemraubende Tierwelt. Diese ist tatsächlich akut bedroht. Wilderer treiben ihr Unwesen auf der Suche nach wertvollem Elfenbein und Nashorn-Horn. Wilde Landstriche müssen der menschlichen Erschließung weichen oder fallen dem Rohstoffgewinn zum Opfer. Die ländliche Bevölkerung tötet wahllos Wildtiere um zu überleben. Hier muss man intervenieren – ganz klar! Aber wie so oft im Leben: ohne Moos nichts los. Wie können eher schwach ausgestattete Volkswirtschaften solche Mittel aufwenden, wenn die eigene Bevölkerung teils Hunger leidet?

Hier kommt die kommerzielle Jagd ins Spiel. Da die reale Bedrohung mancher Tierarten vielmehr ein regionales, als ein universelles Problem ist und etliche Landstrichte über einen gesegneten Wildreichtum verfügen, vergeben einige Staaten Jagdlizenzen an entsprechend betuchtes ausländisches Klientel. Unter besonderen Auflagen dürfen gegen entsprechenden Lizenzerwerb Tiere erlegt werden. Einmal ganz davon abgesehen, dass dies auch unter wildbiologischen Aspekten eine durchaus sinnvolle Selektion darstellt, spült diese Vergabe eine nicht unbeträchtliche Summe an Devisen in die Kassen. Diese Mittel werden aufgewendet, um in weniger gut bestückten Landstrichen den Wachstum der Wildpopulation zu fördern und in besagten gesegneten Regionen die Tierwelt zu erhalten. Ebenfalls lassen sich so Kampagnen gegen Wilderei finanzieren, die im Gegensatz zur selektiven und reglementierten Jagd eine wirkliche Bedrohung darstellt.
Lizenzen kosten pro erlegtem Stück oft mehrere zehntausende US-Dollar. Wie viele Kameratouristen müssten wohl die Savannen Afrikas bereisen, um ähnliche Summen ins Land zu tragen? Wie viel mehr Dreck, Unruhe und Erschließung wäre nötig, um diese Schar an Touristen zu bewältigen? Leider erweckte die Sendung den Eindruck, dass Jagd mit illegaler Wilderei gleichzusetzen ist. Es wird klar, Herr Jaenicke ist nicht mehr als ein ahnungsloser Populist.

Die Moderation trug durch einseitige Fragestellungen und der Vergabe der Redezeiten aktiv dazu bei, dass Jagd und Wildtierschutz als unvereinbare Gegensätze wahrgenommen werden. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall – Jagd ist aktiver Tier- und Naturschutz.

Zum Beispiel in Sachen Lebensraumschaffung. Jäger legen jährlich mehr als 4.000 Teiche an – in einer Größe der Insel Amrum. Jäger schaffen jährlich 35.000 ha Wildäsungsflächen – das entspricht der vierfachen Größe des Nationalparks Sächsische Schweiz. Jäger pflanzen jährlich rund 6.000 km Hecken – das entspricht der Länge der chinesischen Mauer. Dies alles und sehr viel mehr steht für einen beispiellosen Einsatz der Jäger im Tier- und Naturschutz. Finanziert wird dies übrigens aus privaten Mitteln der Jägerschaft.

Die eigentliche Frage, ob Tierrechte und Tiernutzung miteinander vereinbar sind, wurde im Kern nicht diskutiert. Themen wie Massentierhaltung, Schlachtviehtransporte und Tiermast wurden nicht als eine Facette der Nutztierhaltung aufgezeigt, sondern verallgemeinert. Die Nutzung von Tieren als Lebensmittel wurde kategorisch abgelehnt. Dass auch hier nicht alles schwarz und weiß ist, wurde einer emotional gesteuerten Diskussion geopfert. Dass eine artgerechte Haltung, die auch eine humane Tötung beinhaltet, eine Nutzung von Tieren möglich macht ohne sich ethisch verwerflich zu verhalten, wurde gar nicht erst sachlich diskutiert, obwohl dies teilweise schon in der Form praktiziert wird! Eine solche kategorische Ablehnung wirft natürlich auch einige wichtige Fragen auf:

Wie viele der Haustierrassen gäbe es heute noch, wenn sie nicht wirtschaftlich genutzt werden könnten?

Wie würde sich unsere heimische Wildpopulation nach ethischen Standards selbst regulieren, wenn – es keine Jagd mehr gäbe?

Wer würde Wildschäden in Land- und Forstwirtschaft regulieren, wenn es die Jäger nicht mehr täten?

Wie viele Tiere sterben regelmäßig durch die Produktion veganer Lebensmittel und ist das besser?

Leider wurde hier durch die Moderation eine Chance vertan, der Öffentlichkeit bewusst zu machen, dass sie in erster Linie durch ihr Konsumverhalten für das Tierleid verantwortlich ist. Es wurde versäumt darauf aufmerksam zu machen, dass es durchaus Möglichkeiten einer ethisch vertretbaren Fleischbeschaffung gibt. Nicht die Politik ist gefragt hier zu intervenieren – einzig der Griff im Regal entscheidet.

Da das ZDF in der Vergangenheit bereits häufiger eine gewisse Subjektivität in der Darstellung und Bewertung der Jagd an den Tag legte und man die Polemik der Recherche vorzog, stellen wir uns folgende Fragen: ist das ZDF in der Lage objektiven Journalismus anzubieten? Wo ist hier ein Bildungsauftrag zu erkennen, der die existenzielle Grundlage des öffentlich rechtlichen Rundfunks ist? Betreibt man Quotenfang auf Volkskosten?

„Für Jagd in Deutschland“

 

Foto © Adrian Höber