Sonntag, Dezember 22, 2024
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Offener Brief an den Tierschutzverein Düsseldorf und Umgebung e.V. 1873

Offener Brief an den
Tierschutzverein Düsseldorf und Umgebung e.V. 1873
Frau Monika Piasetzky (Vorsitzende)
zu
http://www.tierheim-duesseldorf.de/aktuelles/items/die-jagd.html

Liebe Frau Monika Piasetzky,
verehrtes Tierheim Düsseldorf!

Ihren Kommentar zur Novellierung des Landesjagdgesetzes in NRW haben wir mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen und möchten dies zum Anlass nehmen, Ihrer Ideologie ein paar Fakten gegenüber zu stellen.

Das alte Jagdgesetz ist von 1936. Schon mal gehört, dass damals auch noch viele andere Gesetze verabschiedet wurden von denen man heute nichts mehr hält?“

Bis in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts waren die Jagdgesetze reine jagdpolizeiliche Gesetze. Wirtschaftliche oder ethische Gesichtspunkte wurden nicht berücksichtigt. Grundsätze von Wildhege sowie Tier- und Naturschutz fanden sich erstmals im Sächsischen Jagdgesetz von 1924 und wurden im Preußischen Jagdgesetz vom 18.1.1934 verankert. Die Grundlagen einer einheitlichen, jagdlichen Gesetzgebung in Deutschland wurden von Georg Mardersteig in der Weimarer Republik unter Otto Braun bis 1932 in Verbindung mit anderen geschaffen. Das Reichsjagdgesetz hat diese verschiedenen Rechtsregeln in einer Ordnung zusammengefasst, wurde am 3.7.1934, nur noch mit einer Präambel von Hermann Göring versehen, verabschiedet und trat, für das ganze Reich gültig, am 1.4.1935 in Kraft. Es stimmt in den wesentlichen, jagdlichen Teilen mit dem Bundesjagdgesetz überein. Erstmals wurde damals die Hege des Wildes und seiner Umwelt zur ersten Jägerpflicht.

Es sollte dabei jedoch auch ganz klar im Vordergrund stehen, dass Otto Braun ein begeisterter Sozialdemokrat war. Selbst Ihnen sollte der Unterschied zwischen einem Sozialdemokraten und einem National-Sozialisten geläufig sein. Was wir in diesem Zusammenhang zudem vermissen, ist die Jahreszahl 1936? – Sie hätten sich etwas mehr Mühe bei der oberflächlichen Recherche geben sollen.

Nun zum zweiten Teil Ihres verbalen Rundumschlages – die anderen Gesetze von damals.

Ja, da gab es einige, die einem den Ekel ins Gesicht treiben. Besonders brisant finden wir aber jene, auf denen Ihre Ideologie aufbaut. Diese Gesetze wurden keinesfalls von Sozialdemokraten vorbereitet, sondern sind das Produkt der richtig braunen Brühe. „Während sie tausende Menschen in Lagern folterten, verschrieben sich die Nationalsozialisten der Tierliebe. Vor 80 Jahren entstand das erste deutsche Tierschutzgesetz.“ (http://www.zeit.de/wissen/geschichte/2013-11/nationalsozialismus-tierschutz-gesetz). Viele Bestimmungen der Fassung von 1933 gelten unverändert bis heute.

Weiter versuchen Sie mit einem leider völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat unseres ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss zu punkten. Wenn der gute Heuss wüsste, wie oft die realitätsferne Tierschutzszene – oft einhergehend mit Menschenverachtung – dieses Zitat vergewaltigt, er würde sich im Grabe umdrehen.

„Zur »Jagd« dies: Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit, von der ich nie befallen war. Aber sie ist. Auch Diplomaten und deutsche Staatsmänner, die dafür gelten, die sich dafür halten, sind anfällig. Es ist ein Politikum nicht ohne Reiz: mitten in der ärgsten Triestkrise hatte ich den jugoslawischen und damaligen italienischen Botschafter an einem behaglichen Tisch und beim Schießen 100 m von einander entfernt, auf Fasanen lauernd. Der BuPrä als solcher hat keine »Jagd« – das ist »Ländersache«. Aber Nordrhein-Westfalen stellt eine Staatsjagd zur Verfügung. Meine Funktion: am Vorabend ein Essen für 12 – 16 Herren, am Tag acte de présence bei vier Treiben – die Jäger stehen in einer langen Reihe und die Treiber scheuchen das Wild auf. Ich tue gar nichts, sondern besuche, wenn nichts los ist, die einzelnen Herren und plaudere mit ihnen. Ich habe nie eine Flinte in die Hand genommen und mir nie, wie alle anderen, ein Jagdkostüm angeschafft, sondern spaziere im Straßenanzug. Aber einige Leute schwören seitdem auf mich, d.h. auf meine »Ironie« […]“ lautet das vollständige Zitat aus Theodor Heuss „Tagebuchbriefe 1955-1963″ S. 106.

Plötzlich ist Herr Heuss gar kein so glasklarer Jagdgegner mehr, sondern versteht sich als Meister der Ironie.

Wir Jäger setzen hingegen auf Dialog und Praxis. Für uns findet Naturschutz nicht am Schreibtisch statt. Wir sind diejenigen, die sich in unserer Kulturlandschaft bemühen, für Artenreichtum und Biotoperhalt kämpfen, die Natur verstehen und mit dem Herzen handeln. Hier ein Auszug dessen, was wir Jäger Jahr für Jahr leisten, ohne uns als moralisch überlegen und Gutmenschen zu präsentieren:

  • 6.300 neue Feldholzinseln werden pro Jahr von Jägern in ihren Revieren angelegt. Dies entspricht einer Fläche von 3.300 Hektar.
  • 5.700 Streuobstwiesen werden pro Jahr von den Jägern angelegt, das ist ungefähr eine Fläche von 2000 Fußballfeldern.
  • Über 8.500 Stilllegungsflächen werden pro Jahr von den Jägern angelegt und gepflegt. Das entspricht mit 41.000 Hektar ungefähr der Fläche von Bremen.
  • Rund 3.600 neue Hecken mit einer Fläche von 820 Hektar werden pro Jahr von Jägern angelegt. Würde diese Hecke am Stück mit 1,5 m Breite gepflanzt, wäre sie fast so lang wie die Chinesische Mauer, rund 6.000 km.
  • Über 4.000 Teichflächen werden jährlich von Jägern neu angelegt Das entspricht 1.700 Hektar oder der Größe der Insel Amrum.
  • Rund 20.000 neue Wildäsungsflächen in Wald und Feld legen die Jäger auf durchschnittlich 35.000 Hektar pro Jahr an. Das entspricht fast viermal der Fläche des Nationalparks „Sächsische Schweiz“.
  • Rund 270.000 Nistkästen hängen Jäger pro Jahr im Durchschnitt auf. Geht man davon aus, dass pro Nistkasten rund drei Küken schlüpfen, wachsen in diesen Nestern jährlich über 800.000 Jungvögel heran.
  • Auf rund 3.200.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit bringen es die Jäger durchschnittlich pro Jahr. Das entspricht einer Arbeitsleistung von 2.100 Vollzeitbeschäftigten.
  •  Dank ehrenamtlicher Tätigkeit der über 300.000 Jäger in Deutschland sparen die Steuerzahler jährlich 2,2 Milliarden Euro.

Ohne die Waidmänner müssten Seuchenprävention, Hegemaßnahmen oder Verhütung von Wildschäden vom Staat finanziert werden.

Anstatt sich ehrlich und sachlich mit der Materie auseinander zu setzen, verbreiten Sie über den Kanal Ihres Tierheimes pure Ideologie, versuchen Unbedarfte mit widrigen rhetorischen Mitteln einzufangen und provozieren Hass und Verachtung.
Was veranlasst Sie zu dieser Verachtung und der Diskreditierung der größten und stärksten Gemeinschaft des ehrlichen und aktiven Naturschutzes in Deutschland?

Mit freundlichen Grüßen

Für Jagd in Deutschland – Verein für nachhaltigen Wild- und Naturschutz e.V.

Stimmen der Basis (7)

Jakob G., Student der Rechtswissenschaft aus Mainz, Jagdschein seit dem 16. Lebensjahr, stammt aus einer passioniert jagenden Familie. 

Es war schon ein gigantischer Anblick…15000 Jäger in Signalorange, Gänsehaut beim Ertönen der Hörner, kämpferische Redner und entlarvend schwach argumentierende Politiker, wenn sie sich überhaupt vor die Tür getraut haben…

aber warum erst, wenn das Kind schon im Brunnen liegt?

Von den Bemühungen der Verbände kam vor den Regionalkonferenzen an der Basis nichts an. Mag sein, dass verhandelt wurde, mag sein, dass Gespräche geführt worden sind. Wo blieb aber die Aufklärung über den Zwischenstand dieser Gespräche, über Zielrichtung der Reformen und ihre Auswirkungen?

Auf der Kreisebene war das Thema auf jeden Fall kein Thema: da herrschte Vogel – Strauß – Politik; a la „wird schon nicht so schlimm werden“ und Aussitzen „Jagd ist Jagd- das haben wir immer schon so gemacht“ vor, gekoppelt mit ein bisschen „der Papa wird’s schon richten“ an die Verbände.

Spätestens seit dem Saarland hätte sich hier etwas rühren müssen, im Phlegma der Jägerschaft und unserer Verbände.

Ein solches Aufgebot zu Beginn der Reformen hätte vor allem auch vielleicht rechtzeitig dem Koalitionspartner SPD die Augen geöffnet und er wäre nicht an den Regionalkonferenzen von den Grünen vorgeführt werden.

Seit die Grünen bei jeder Wahl Koalitionen jeglicher Couleur bilden, sei es schwarz-grün oder rot-rot-grün, muss doch jedem einigermaßen klar denkenden Menschen auffallen, dass es diesen nur um den Erhalt ihrer politischen Machtansprüche geht. Und erhalten wird sie durch eine Klientelpolitik, die sich nicht zu schade ist, sich bei Organisationen wie PETA, Natur ohne Jagd, Wildtierschutz Deutschland, um nur einige zu nennen, zu bedienen. Opfer dieser Politik sind Jäger, Bauern, Nutztierhalter, Kommunen, deren Reviere bald nicht mehr verpachtbar sind, und vor allem unser Wild.

Anstatt wildbiologischen Unfug wie die Jagdzeitenverlängerung auf Schalenwild, Sinn und Unsinn von Bewirtschaftungsgebieten unter tierschutzrelevanten Aspekten, Winterfütterung in Notzeiten zu thematisieren lässt man sich von Verbandsseite auf Diskussionen über Haustierabschuss ein. Anstatt endlich vom Gesetzgeber eine eindeutige Klärung der Rechtssituation von verwilderten Tieren zu fordern? Wie ungeschickt ist das denn bitte!

Schneidet doch endlich den alten Zopf ab und gebt ihn der Politik zurück!

Faktenbasierte Aufklärung ist wichtig, scheitert jedoch im Vergleich zu den emotional gefärbten Bildchen des Bündnisses gegen die Jagd. Hier wird sich gegenseitig der Ball geschickt zugespielt…wir präsentieren noch nicht einmal eine simple Imagekampagne außerhalb der Jagdmedien.

Und unsere Verbände lassen sich weiter von Antijagdkampagnen überfahren, von Jagdgegnern in sozialen Medien mundtot machen anstatt ihren Job: Anwalt des Wildes und Vertreter einer Tradition und eines Handwerks zu sein!

15000 Jäger und noch mehr hätten auf den Beinen sein müssen, sobald das Wort Reform das erste Mal gefallen ist.
Ich hoffe, das Hessen und Thüringen nicht so lange warten!

Mit einem zornigen Waidmannsheil

Jakob G.

(Name der Red. bekannt)

Stimmen der Basis (6)

Niko Fux, Miss Jägerin 2013, Landwirtin mit Herz und Seele!


Jagd und Tierliebe im Widerspruch?!

Jagd begleitet uns Menschen von der ersten Entwicklungsstufe an. Damals war die Jagd überlebensnotwendig. Das Fleisch wurde verzehrt, das Fell gegerbt – auch die Knochen, Sehnen und Zähne fanden Verwendung. Die Menschen reisten dem Wild hinterher und wussten gute Jäger mehr als zu schätzen. Sicherten diese doch das Überleben der Familie. Mit Stöcken, Steinen und Felsbrocken wurden die Tiere erlegt. Heute eine barbarische Vorstellung, aber damals die einzige Möglichkeit an das so wichtige Fleisch zu kommen.

Mit der Weiterentwicklung des Menschen entwickelte sich ebenfalls die Technik der Jagd und ich brauche sicher nicht zu erwähnen, das wir ohne die Jagd heute sicher nicht auf der jetzigen Entwicklungsstufe stehen würden. Auch Brauchtum, Rituale und Gottheiten der Jagd entstanden. Diese begleiteten den Menschen auf seiner Entwicklung und wurden verändert, vertieft und immer weitergegeben.

Der Respekt, die Ehre des Wildes waren von Anbeginn wichtig und selbstverständlich und der Dank an den Schutzpatron der Jagd oder der Göttin der Jagd, wie es die Zeit oder Kultur gerade vorgab, ebenfalls.

Heute jage ich nicht um mein Überleben zu sichern. Es gibt Nahrung im Überfluss in der Welt in der ich lebe. Doch ich verwende gerne Wildfleisch in der Küche und stelle daraus zum Beispiel Wurst her. Ich esse auch gerne ein gutes Wildgericht, denn Wild ist das naturbelassenste Lebensmittel – es ist gesund, absolut hochwertig und vor allem – nachhaltig.

Genau das ist es jedoch, was mich immer wieder in die Situation bringt, in der ich gefragt werde, warum ich Tiere töte. Auch wird mir ab und an mein Herz für Tiere abgesprochen. Das könne ja gar nicht sein, wer Tiere tötet kann sie nicht lieben. Aber das ist absurd! Das Gegenteil trifft zu… Ich wurde zum Jäger, weil mich meine Liebe zu den Tieren angetrieben hat.

Warum, versuche ich hier zu erläutern. Hierfür hole ich gerne ein wenig aus… Die Jagd ist für mich kein Hobby – es ist eine Passion. Das sagt sich so schnell daher, aber es ist einfach schlicht und ergreifend wahr. Ein Hobby ist etwas, was ich mir in der Freizeit als Beschäftigung und Zeitvertreib aussuche. Habe ich mal keine Lust, dann lasse ich es einfach sein und mache etwas anderes. Jagd ist nichts was ich einfach so nach Lust und Laune heraus betreibe. Es erfasst mich tief in meinem Herzen und lässt mich nie wieder los. Das Erlegen nimmt nur einen kleinen Bereich in Anspruch, von dem, was die Jagd ausmacht.

Denn es gehört mehr dazu: es ist nicht die Lust am Töten und kein blutrünstiges Hobby, sondern erfüllt einen ganz anderen Zweck. Wenn mitten in der Nacht das Telefon klingelt und du zu einem Wildunfall gerufen wirst, dann kannst du nicht einfach liegen bleiben, nur weil du heute mal keine Lust hast. Da musst du los und das verunfallte Tier vom Leid erlösen, vielleicht auch erst noch lange nach ihm suchen. Das ist aber nicht alles, was der Jäger macht. Ist es doch heute seine Aufgabe, das Wild gesund zu erhalten und eine ebenfalls gesunde Populationsgröße anzustreben, damit Nahrungsangebot und Wilddichte im Einklang stehen.

Ja, nun werden alle die, die Jagd nicht mögen, sich aufrichten und den Finger heben: „Die Natur braucht den Menschen nicht. Die Natur hat den Menschen nie gebraucht. Sie regelt das perfekt alleine. Schluss mit der Jagd.“ Aber so einfach ist das nicht. Es ist ganz richtig, die Natur würde ohne uns Menschen sicher sehr gut auskommen und es ist auch richtig, dass wir nicht auf Wildfleisch angewiesen sind, um zu überleben. Aber nun kommt der Stolperstein dieser Theorie, die mir so oft schon begegnet ist…

Wir Menschen sind aber nun mal auch hier! Und wir haben aus der Natur eine Kulturlandschaft gemacht. Wir haben alles nach unseren Wünschen und Bedürfnissen umgestaltet. So, dass man nicht mehr von einer Natur sprechen kann, die sich selbst im Gleichgewicht hält. Lebensräume des Wildes wurden so verändert, dass die Tiere ihre Gewohnheiten ebenfalls verändern mussten.

So entstanden Kulturfolger und Kulturflüchter. Die Folger scheuen die Nähe des Menschen nicht mehr und erobern die Felder, Hühnerställe, Dachböden und Mülltonnen für sich. Dies führt zwangsläufig zu Problemen. Die Kulturflüchter dagegen werden immer mehr verdrängt, bis hin zum Verschwinden. Sie finden keinen Raum für sich und ihr Nahrungsangebot verschwindet zunehmend, genauso wie ihre Rückzugsmöglichkeiten vor den Fressfeinden. Durch Straßen, fehlende Feldränder, immer kleiner werdende Brachen und Stilllegungsflächen entstehen Verinselungen. Die Tiere bleiben in diesen kleinen Rückzugsinseln und verpaaren sich nur noch dort. Es entsteht kein Austausch mehr mit frischem, neuem Genmaterial. Die Kulturfolger, die augenscheinlich erst einmal profitieren, breiten sich aufgrund des Überangebots an Futter explosionsartig aus. Sie werden regelrecht zur Plage. Dann, mit einsetzender Ernte aber, beginnt der Hunger. Was sollen so viele Tiere fressen? Der Hungertod ist ein grausamer, langsamer und quälender Tod. Seuchen breiten sich aus und raffen die Tiere leidvoll dahin. Hier wird deutlich, wie wichtig die Gesunderhaltung der Population, im Hinblick auf das Nahrungsangebot ist. Zumal die Felder der Bauern ja nicht für das Wild bestellt werden und es dort enorme Ernteschäden gibt, wenn die Jagd nicht mehr ausgeübt würde. Das würde letztlich dem Endverbraucher, also jedem von uns, an der Kasse im Supermarkt schnell unangenehm auffallen, wenn er für Lebensmittel viel mehr zahlen muss als er gewohnt ist.

Unsere Wälder sind ebenfalls Kulturfläche. Sie werden größtenteils bewirtschaftet und auch hier würden sich die Schäden, die das hungernde Wild an den Bäumen verursacht, letztlich in den Taschen der Verbraucher niederschlagen. Aber das ist nicht alleine der Grund, warum ein Jäger ein Tier erlegt. Verletztes Wild, zum Beispiel angefahrenes Wild im Straßenverkehr oder verstümmeltes Wild durch Mähwerke, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Auch erkranktes Wild wird vom Jäger geschossen. Dies passiert um Leiden zu verkürzen und Ausbruch von Seuchen entgegenzuwirken.

In der Natur würde das der große Beutegreifer erledigen, aber in der Kultur würde es schnell zu schweren Konfrontationen mit großem Raubwild wie zum Beispiel dem Bären kommen. Dafür sind unsere, dem Wild zur Verfügung stehenden Bereiche, viel zu klein. Mit dem Anlegen von Wildäckern, Errichten von Notfütterungen, Bauen von Nistkästen und Pflanzen von Hecken, soll den Gefahren für das Wild entgegengewirkt werden, damit es Schutz und Nahrung erhält. Das Ablaufen der Wiesen vor dem Mähen, um Kitze zu finden und sie aus der Gefahrenzone zu bringen…

Ach und noch so viele andere, wichtige Aufgaben können dazu beitragen! Ich bin Jäger geworden, weil mich die Momente, die ich da draußen erlebe, unendlich glücklich machen. Ich beobachte, bewundere, begreife, erlebe und erfahre die Natur mit allen Sinnen. Ich kenne den Wald zu jeder Jahreszeit. Ich kenne die Geräusche und die Gerüche hier draußen – bei Tag und auch bei Nacht. Ich liebe die Stille einer sternenklaren Nacht, das leise Tröpfeln aus den Buchen, wenn der Regen sich verzieht und die Glühwürmchen, die in lauen Sommernächten umherschwirren. Ich genieße den Anblick von gesunden Kitzen, die ausgelassen neben der Ricke über die Freifläche springen. Ich bin dankbar, die Zeichen des Wildes lesen zu können und so Momente zu erleben, die vielen anderen Waldbesuchern verborgen bleiben.

Alles das gehört zur Jagd dazu und das macht es für mich aus. Das alles mache ich aus Liebe zum Tier, aus Passion. Ich bin bereit, meine gesamte Freizeit dafür herzugeben, denn Jagd ist eben mehr als nur ein Hobby. Es ist eine Lebenseinstellung und die Schuldigkeit des Menschen dem Wild gegenüber. Wir können nicht einfach Zusehen, nachdem wir durch unser Eingreifen in funktionierende Systeme, alles verändert und auch vieles zerstört haben. Wir sind verpflichtet durch die Hege und Pflege, den Einklang zuerhalten. Das ist für mich Jagd, denn ein Jäger leistet so viel für unser Wild und ist dort draußen viel näher am Puls des Geschehens als die meisten anderen, welche dem Jäger mangelnde Tierliebe vorwerfen. …womöglich haben die wenigsten Jagdgegner je einen Wildacker angelegt oder sind mit Heu auf dem Buckel geschnallt, durch Meter hohen Schnee zur Notfütterung gestapft.

Dennoch bin ich mir sicher, wir haben die gleichen Ziele… Vorurteile, Transparenz, Verständnis…manches fehlt und von manchem gibts zuviel…

Waidmannsheil Niko Fux

Stimmen der Basis (5)

NABU, BUND und TASSO sind Partner eines ideologisch geprägten Bündnis  „Jagdreform jetzt“, dem auch Organisationen wie PETA, Menschen für Tierrechte oder Natur ohne Jagd angehören. Bestenfalls geht es diesen um die Abschaffung der Jagd, aber das eigentliche Ziel ist das Verbot jeglicher Tiernutzung, sei zum Vergnügen, zur Arbeit oder zur Nahrung.
Die heutige „Stimme der Basis“ gehört Jens-Werner Dettmann; selbstständiger Unternehmer, Vogelfreund und Fotograf; und richtet sich an Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des NABU.

 

Sehr geehrter Herr Miller,

darf ich Ihnen heute mal einen Vogel zeigen?

Als ehrenamtlicher Beringer, engagierter Naturschutzwart und begeisterter Naturfotograf habe ich natürlich auch viel mit den Jägerinnen und Jägern zu tun. Bei vielen Arbeitseinsätzen in Wald, Feld und Flur stehen die Jägerinnen und Jäger längst mit dem Spaten bei Fuß, packen mit an und gestalten neue Lebensräume auch für geschützte Arten. Sie alle leisten mit der intensiven Raubwildbejagung in Küstenvogelschutzgebieten und bei anderen Artenschutzprojekten einen sehr wichtigen Beitrag für das Erreichen der Schutzziele und opfern dafür gern einen Großteil ihrer Freizeit.

Sie, als NABU-Bundesgeschäftsführer beklagen den Rückgang der Artenvielfalt in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft, machen dafür aber allein die Landwirte verantwortlich. Dank der erfolgreichen Ausrottung der Tollwut haben wir seit Ende der 80’er Jahre ein Vielfaches an Füchsen in der Landschaft. Marderhunde, Waschbären und Minke sind ebenfalls auf dem Vormarsch. Auch bei den Rabenvögeln gab es reichliche Bestandszuwächse. Das alles hat Folgen für die Artenvielfalt, die man den Landwirten nur schwerlich anlasten kann.

Das wirksame Gegenmittel heißt Jagd, die der NABU in seinen Schutzgebieten als „Prädatorenmanagement“ bezeichnet und durchführt. Jägerinnen und Jägern wollen Sie aber verbieten, Füchse, Waschbären, Marderhunde, Minke und Marder weiterhin mit Fallen fangen zu dürfen?! Warum stellen Sie die Menschen an den Pranger, die im Stillen die Arbeit erledigen, ohne die es in der heimischen Natur schon längst sehr still geworden wäre?

Dass die Bejagung streunender bzw. verwilderter Hauskatzen ein Reizthema ist, wissen ihre grünen Freunde sehr genau. Denn sie nutzen den Kuscheltierfaktor allzu gern zur dumpfen Stimmungsmache gegen die Jagd in Deutschland. Wider besseren Wissens steigen Sie, ohne Not, mit ins Boot der Jagdgegner, lassen sich auf dem grünen Fluss weit abtreiben und singen mit ihnen gemeinsam das Lied von der hölzernen Wurzel, anstatt kräftig gegen den Strom zu rudern um vernünftige Ziele zu erreichen.

Das ebenfalls sensible Thema „Wolf“ bezeichnen Sie als, Zitat: „Lackmus-Test“ und verkünden weiter „Der Umgang mit dem Rückkehrer wird zeigen, ob die Jägerschaft in der Gegenwart ankommt oder weiter Positionen aus der Märchenzeit aufrechterhalten will“ .

Für viele der Jägerinnen und Jäger, ist dies dagegen eher ein Test der Glaubwürdigkeit des NABU.

Ihr Verband verdient am Verkauf von sogenannten „Wolfspatenschaften“. Was von diesem Geld kommt bei den Wanderschäfern bzw. den Schäfereibetrieben an? Während Ihre Agitatoren fleißig durch das ganze Land reisen, um die Wiederkehr der Wölfe, geschickt und sehr erfolgreich zum Spendensammeln zu nutzen, bleibt der eigentlich betroffene Schäfer schutzlos im Regen stehen.

Es ist wohl eher höchste Zeit für einen Lackmus-Test in Ihren Reihen! Solange Sie öffentlich Wasser predigen und gleichzeitig Wein trinken, bleibt mein NABU- Basecap fein sauber an der Flurgarderobe hängen. Denn der Frust, der mir während des Tragens inzwischen bei der Begegnung mit Schäfern, Mutterkuh- Haltern und Landwirten entgegenschlägt, ist keine gute Basis für eine Zusammenarbeit in der Natur.

Der große NABU- Aufkleber, an der Heckscheibe meines Autos ist längst mit einem roten Schriftzug überklebt, auf dem in roten Lettern „NEIN, Danke!“ steht. Ich war über eine sehr lange Zeit gern Mitglied im NABU, habe mein Wissen um die Vogelwelt mit viel Freude an FÖJ-ler, Studenten und Praktikanten im NABU- Wasservogelreservat Wallnau weitergegeben und diverse Küstenvogelschutzgebiete an der Ostseeküste mitbetreut. Was mir während meiner ehrenamtlichen Tätigkeit dort aber immer wieder begegnete, waren Arroganz und Hochmut von einigen Leuten, die mit ihrer abgehobenen Art dem NABU eigentlich nur schaden. Mir tun meine langjährigen Freunde Martin Altemüller und Norbert Schmell sehr leid, denn alles, was die Beiden an wirklich guter Öffentlichkeitsarbeit dort leisten, wird von den „Schwebenden“ wieder mit dem Hintern eingerissen! Schade!


P.S. Der kleine Vogel, den ich Ihnen hier zeige, ist eine junge Möwe, welche ohne die intensive Prädatorenbejagung, sicherlich gar nicht geschlüpft wäre.


Gern hätte ich Ihnen einen großen Vogel gezeigt, aber die Seeadler sind gerade erst mitten im Brutgeschäft!


Herzliche Grüße!
Jens-Werner Dettmann

Stimmen der Basis (4)

Frau Grochowiak-Schmieding, Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und vehemente Verfechterin der umstrittenen Jagdrechtsnovelle bezeichnete an einer Regionalkonferenz die Baujagd als Hausfriedensbruch bei Fuchs und Dachs. Dass sie diese selber praktiziert, verschwieg sie uns.

Hierzu jetzt Karl-Gerd Meyer zu Hölsen, Landwirt aus Bad Salzuflen, Schiessobmann der KJS Lippe, Hundeführer und  ihr Ausbilder bei der Jungjägerausbildung.

Sehr geehrte Frau Grochowiak-Schmieding

Ich kenne Sie, seit Sie in Krentrup den Jungjägerlehrgang 2006/07 der Kreisjägerschaft Lippe besucht haben. Sie waren damals Kurssprecherin.

Ich habe Ihnen im Erstlingsführerkurs der KJS bei der Hundeausbildung Ihrer beiden Magyar Vizslar geholfen. Wenn ich mich richtig erinnere, haben Sie damals beide Hunde erfolgreich auf Prüfungen geführt, den Drahthaar-Vizslar Rüden sogar VGP.

Ich habe Sie zur Baujagd in mein Revier eingeladen. Wir haben die Fuchsbauten und Durchlässe in meinem Revier kontrolliert. Dort haben Sie am 02. Februar 2008 ihren ersten Fuchs, vom Terrier gesprengt, erlegen können.

In der Annahme, Sie hätten die Werte der Jagd verstanden, wurden Sie an diesem Tag in der Runde der Jagdteilnehmer zur Jägerin geschlagen. Anlässlich dieses Jägerschlages habe ich Ihnen eine von allen Teilnehmern der Jagd unterzeichneten Jägerbrief ausgehändigt. Ich tat das alles gerne und ohne Ansehen der Person und der politischen Einstellung, da ich unvoreingenommen bin und immer bemüht, auch revierlosen und Jungjägern Jagdgelegenheit und Hilfe zu bieten.

Am 18. März erklärten Sie nun in Düsseldorf Ihren sofortigen Austritt aus dem LJV NRW. Wie ich jetzt feststellte, hatten Sie die Kündigung bereits einen Tag vorher geschrieben. Medienwirksamer erschien es Ihnen aber offenbar, am 18. einen Spontanentschluss vorzutäuschen.

Sowohl Ihre Äußerungen auf den Regionalkonferenzen, als auch Ihr Auf- und Austritt in Düsseldorf lassen mich vermuten, dass Sie bei den Werten der Jagd einiges missverstanden haben. Auch ich habe zu Ihrem Austritt applaudiert.- Es war übrigens mit Abstand der stärkste Applaus der gesamten Veranstaltung. – Ich bin menschlich sehr enttäuscht von Ihnen.

Da Sie ja mit uns Jägern gebrochen haben, bitte ich Sie um Rückgabe des oben erwähnten Jägerbriefes, auf den die Sie nun ja sicherlich keinen Wert mehr legen. Er soll einen Ehrenplatz in meiner Schublade mit den schlechten Erfahrungen bekommen.

Mit freundlichen Grüßen

Karl-Gerd Meyer zu Hölsen

Stimmen der Basis (3)

Heute ein Beitrag von Marc Schieferdecker, Sportschütze, ehemaliges Mitglied der AG Waffenrecht der Piratenpartei und Gründer der German Rifle Association.
Die GRA ist ein Bündnispartner der FJD, klärt über private Waffennutzung auf und kämpft gegen die zunehmende  Stigmatisierung privaten legalen Waffenbesitzes.

Zwei Demonstrationen

Von linker Seite wird uns (den Menschen im Besitz von Schusswaffen) seit Jahren viel vorgeworfen. Die Sportschützen werden als “potentielle Amokläufer” mit “Sportmordwaffen” tituliert und die Jäger sind ja so oder so allesamt “Tiermörder”, denn “Jagd ist feiger Mord” und “für Tiere ist jeden Tag Dachau”. Die “Waffennarren” – wie uns auch die Presse oft bezeichnet – sind natürlich allesamt “rechter Gesinnung” und im Grunde geht es uns nur um’s “Saufen und Ballern”. Seit Jahren argumentieren wir mit Fakten dagegen, doch leider stoßen wir meistens nur auf taube Ohren. Die Frage, die bleibt: Woher kommt bei den Linken eigentlich diese Ablehnung von bewaffneten Bürgern?

Einerseits existiert in den linken Köpfen die These, dass Waffenbesitz automatisch irgendwann zu Gewalt führe, denn “Waffen werden zum Töten gebaut”. Andererseits ist der wehrhafte, selbstständige, freie Bürger der linken Ideologie schon immer ein Dorn im Auge.

“Wenn die bürgerliche Klasse entwaffnet und enteignet ist und ihre Angehörigen nur entsprechend ihrer Zahl und nicht ihres Vermögens Zugang zu den Massenmedien haben, besteht kein Grund, eine ständige, freie und offene Konfrontation zwischen ihren und unseren Ideen zu fürchten. Diese Konfrontation stellt das einzige Mittel dar, mit dessen Hilfe die Arbeiterklasse sich ideologisch erziehen und erfolgreich vom Einfluss der bürgerlichen und kleinbürgerlichen Vorstellungen befreien kann.”
(Friedrich Engels an August Bebel, 1.–2. Mai 1891)

Bereits vor über 120 Jahren ging es den Linken darum, Andersdenkende zu entwaffnen, zu enteignen, die Medien zu kontrollieren und die Menschen nach ihren Ideen umzuerziehen, notfalls mit psychischer und physischer Gewalt. Und diese linke Kernideologie hat heute noch Bestand. Politischer Arm dieser Ideologie sind die vielen NGOs und Parteien wie “Die Linke”, “Bündnis 90/Die Grünen” und Teile der SPD. Selbst bei bürgerlichen Parteien sind freiheitliche Ideen inzwischen auf dem absteigenden Ast.

Teilweise sind die Ziele der Ur-Linken sogar bereits umgesetzt, denn Journalisten wählen mehrheitlich im linken Spektrum (Medienkontrolle) und der Begriff “Umverteilung” wird von vielen Bürgern nicht mehr als “Enteignung” verstanden. Auch das Umerziehen fällt den Linken dank staatlich verordneter Bildung in den von ihnen kontrollierten Bundesländern leicht: Gendermainstreaming und andere linke Ideen sollen Einzug in die Grundschulen halten – gegen den Wunsch vieler Eltern. Andersdenkende werden gesellschaftlich mittels psychischer Gewalt diskreditiert und wenn das nicht reicht, dann geht man auf die Straße und zündet ein paar Autos an. So funktioniert das eben, wenn man links ist.

Sehr deutlich wurde das bei der Demonstration in Frankfurt, wo “Blockupy” gegen den Kapitalismus und die Einweihung des neuen Hauptsitzes der europäischen Zentralbank zog, auf ihrem Weg Autos anzündete, Feuerwehrmänner mit Steinen bewarf, Polizisten mit Säure verätzte, Schaufenster von Geschäften einschlug, Bushaltestellen zerstörte, Menschen verprügelte. Danach traf man sich vermutlich bei McDonalds, wegen “Kampf dem Kapital”, aber “ohne Mampf kein Kampf”… oder so ähnlich.

Die Krawalle zeigen die innere Unlogik der Linken, denn Vordenker der europäischen Zentralbank waren Marx und Engels, die dies sogar im Kommunistischen Manifest niedergelegt haben.

“Für die fortgeschrittensten Länder werden die folgenden Maßregeln ziemlich allgemein in Anwendung kommen können: Zentralisation des Kredits in den Händen des Staats durch eine Nationalbank mit Staatskapital und ausschließlichem Monopol.”

Im Grunde rebellieren die linken Blockupy Demonstranten gegen ihre eigene Ideologie, nur sind sie leider so dumm und ungebildet, dies selbst nicht zu begreifen, weil sie von Geldpolitik nicht mal rudimentär eine Ahnung haben. So wie ich selbst übrigens auch nicht, aber ich maße mir auch nicht an, andere mit Steinen zu bewerfen, oder Polizeiautos und Bushaltestellen zu zerstören, die dank Unfairteilung (sic!) ja von der Allgemeinheit finanziert wurden.

Jetzt habe ich noch gar nichts über die zweite Demonstration an diesem Tag geschrieben, bei der sich ein paar Jäger vor dem Landtag NRW in Düsseldorf getroffen haben, um gegen die geplante Novellierung des Landesjagdgesetzes zu rebellieren. Ich will auch gar keine großen Worte schwingen, sondern lasse lieber einige Bilder sprechen. Aber eins muss ich davor noch klar stellen.

Von Jägern…
…errichtete Barrikaden (teilweise brennend): 0
…mit Pflastersteinen beworfene Polizisten: 0
…angezündete Personenkraftwagen: 0
…verprügelte Mitbürger: 0
…zerstörte öffentliche Einrichtungen, Geschäfte und Polizeiwachen: 0
…angegriffene Feuerwehrleute und Rettungskräfte: 0
Festnahmen und Verletzte: 0

Statt Gewalt und Chaos gab es eine politische Meinungsäußerung. Und die war 15.000 mal mehr wert als die Meinungsäußerung aller linksgrünen staatsalimentierten Chaoten zusammen.

Danke. Von ganzem Herzen.

http://german-rifle-association.de

Stimmen der Basis (2)

Heute eine Stellungnahme von Alena Steinbach, Herausgeberin bei

„Wir Jagen“!

Eine Gemeinschaft wie diese.

Ich weiß nicht, ob es In Golf-Clubs, Reitvereinen, Lesegruppen oder Vegetarierkochgruppen so eine Gemeinschaft gibt, wie es sie unter uns Jägern gibt. Ich bezweifle es.

Oft kritisieren wir uns, ja, manchmal zerfleischen wir uns sogar, weil wir gestern in orange demonstriert haben und nicht in grün oder weil wir zu junge Böcke schießen, weil auf dem Erlegerbild eine Jeans getragen wird oder weil es einer wagt eine Mauser zu schießen und keine Blaser (es sind wahllose Beispiele). Gerne suchen einige von uns den Streit, die Kritik und Konfrontation, sicher ein Nachteil der virtuellen Welt, der Unischtbarkeit, aber…

Aber! Seit einigen Wochen staune ich immer häufiger, immer wieder schüttle ich beeindruckt den Kopf, flüstere ein „genial“ vor mich hin. Was wir alles tun, sicher ein Vorteil dieser virtuellen Welt, der Sichtbarkeit!

Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Wenn mal wieder einer dieser Tage ist, wo einer von uns den letzten Weg mit seinem besten Freund antreten muss und seine Trauer teilt, schreiben hunderte ihre Anteilnahme unter das Foto. Tiefes, ehrliches Mitempfinden, weil die meisten von uns wissen, wie es sich anfühlt.

Ich erinnere mich an einige Hunde die in Bauen verschwunden waren und wo alles getan wurde um sie zu retten, Jägerinnen und Jäger sind Kilometer angereist und haben mit gegraben und die, die zu weit weg waren, haben 5, 10 oder noch mehr Euro gespendet um den Feuerwehreinsatz oder den Bagger zu bezahlen.

Auch einem Frauchen von einem Hund, der wochenlang mit schweren Krankheiten zu kämpfen hatte, wurde durch Spenden, Aufmunterungen, Aktionen, Besuchen unterstützt.

Jungjäger, Jäger ohne jagdlichen Background werden von vielen wärmstens aufgenommen, es werden Begehungsscheine für wenig oder gar kein Geld vergeben. Es werden Kleidung, Ausrüstung und „Starter-Pakete“ durch die ganze Republik verschickt – eben für die, die so gerne wollen, aber es sich zur Zeit nicht leisten können.

Wenn große Treffen organisiert werden und die eine oder der andere nicht kommen kann, weil die 200 € zu viel wären, entsteht hinten herum eine neue Gruppe und 90 % der anderen Teilnehmer zahlen 5 € Euro und machen einer Person ein Geschenk, welches für die Person wohl auch nach Tagen schwer realisierbar ist.

Wir alle jagen Wildschweine, Rehe und Co., aber was machen viele von uns, wenn eine Bache überfahren wird, ein Kalb verwaist aufgefunden wird? Wir nehmen es mit, wir fragen „hier“ nach Erfahrungen und Hilfe, wir fahren wie bekloppt am Sonntag oder Feiertagen (weil, warum sollte es auch an einem Wochentag passieren) durch die Weltgeschichte auf der Suche nach Flaschen und Milch, wir füttern sie alle zwei Stunden, machen die Nächte durch, bauen Ställe, telefonieren mit tausend Stationen um eine gute Unterkunft zu finden, wenn man sie selber nicht behalten kann. Wir rufen bei NABU und Co. an und kriegen gesagt „bringt sie doch um, es gibt genug.“

Wir fahren hunderte Kilometer um teilweise wildfremden Personen beim Hochsitz bauen, Bäume fällen, Jagdhaus renovieren oder Acker bewachen zu helfen.

Wir reden und schreiben uns den Mund mit Anti-Jägern fusselig, wir gehen in Kindergärten und Schulen, klären auf, wir starten Petitionen, die unsere Meinungsfreiheit sichern und die Wahrheit sagen soll, wir schreiben Artikel, Leserbriefe und geben Interviews, die der großen unwissenden Bevölkerung endlich Klarheit über unser Tun verschaffen soll.

Und nein, es hat gar nicht alles nur jagdlichen Hintergrund, wobei das allemal reichen würde. Wir schicken Babystrampler mit „Frischling“ drauf, wir vermitteln Autos, nehmen Anteil an Krankheit und Verlust, wir „Weiber“ machen sogar ein „Jägerinnen-Wichteln“ – wir setzen uns füreinander ein.

Und vor allem sind wir die Gemeinschaft, die gestern knapp 15.000 Jäger, jung und alt, Mann und Frau, eine Einheit hat bilden lassen, die nicht nur Gänsehaut verursacht hat, sondern Zuversicht und ein WIR, wie es wohl kaum ein anderer schafft, gezeigt hat. Ich stand dort gestern, schaute mich in dieser friedlichen, lachenden, entschlossen und starken Menschenmasse um und war beeindruckt. Jeder, der da war, weiß was ich meine und die, die es nicht waren, haben es auf den Bildern gesehen. So etwas war absolut einmalig und es hat was gebracht, egal wie kritisch das der größte Pessimist sehen mag und wenn es nur für jeden einzelnen von uns war.

Ich habe bestimmt zahlreiche Beispiele für die Einzigartigkeit dieser Truppe vergessen, aber zu oft wird nur das „Schlechte“, das „Negative“ gesehen. In Beziehungen, auf die man zurück blickt oder in denen man vielleicht noch steckt, in den Nachrichten heute, wo größtenteils über die schrecklichen Ereignisse aus Frankfurt berichtet worden ist, aber nicht über die friedlichen aus Düsseldorf, oder ob es im Alltag ist.

Daher bitte ich Euch, schaut gezielt die nächsten Tage und Wochen auf das was wir für- und miteinander tun, es überwiegt um einiges das, was wir gegeneinander tun und ich bin mir sicher, das DAS einmalig ist!

Ich bin glücklich, eine von diesem wir zu sein.

Stimmen der Basis (1)

Hier veröffentlichen wir einen Brief von Nicole Heitzig, stellvertretende Vorsitzende der Kreisjägerschaft Hochsauerland, an die Ministerpräsidentin von Nordrhein Westfalen, Hannelore Kraft (SPD)

Sehr geehrte Frau Kraft,

ich bin maßlos enttäuscht von Ihnen. Wie lange wollen Sie sich noch verstecken und ihre Ohren verschließen vor dem Protest des ländlichen Raums gegen die unausgewogenen, tierschutzwidrigen und naturfeindlichen Ideen ihres Herrn Remmel? 15.000 Menschen, die zum größten Teil erstmals in Ihrem Leben demonstriert und die es verdient haben, von Ihnen ernst genommen zu werden, sind gestern zu Ihnen nach Düsseldorf gereist. Ich auch. Und wen schicken Sie und Herr Remmel raus? Warum stellen Sie sich nicht endlich persönlich der Diskussion?
Es gibt fast 90.000 Jäger im Land. Diesen stehen weniger als 20.000 Grüne gegenüber. Wenn man mal die geringe Wahlbeteiligung betrachtet, wie viele Menschen haben dann die Grünen gewählt? Und nun überlassen Sie diesen Ökoradikalen ausgerechnet beim Thema Jagd und Naturschutz das Feld?
Ich wünsche mir sehr, dass die SPD endlich aufwacht und nicht erst wieder durch das Verfassungsgericht gestoppt werden muss. Ich bin Volljuristin und Jägerin. Ein schlechteres Gesetz, als dieses geplante LJG habe ich noch nicht gelesen.
Fütterungsverbote in Notzeiten? Das soll mehr Tierschutz sein? Rot-Grün will bestimmte Tierarten also verhungern lassen, wenn im Sauerland und in der Eifel der Schnee meterhoch liegt?
Wer schützt unsere nicht jagdbaren Arten, Bodenbrüter, Fledermäuse, Amphibien, Sumpfschildkröten vor invasiven Arten und verwilderten Katzen (nein, es geht dabei nicht um die Mieze, die ein Zuhause hat) wenn Sie die Fang- und Baujagd und den Jagdschutz massiv einschränken? Warum wollen Sie eine Jagdsteuer wieder einführen, die Rot/Grün angeblich gar nicht haben will? Warum führen Sie keine Katzensteuer ein, wenn zukünftig die Tierheime mit den von uns eingefangenen verwilderten Katzen überschwemmt werden? Denn irgendwie müssen wir ja der Schwemme Herr werden, wenn Sie keine Alternative Problemlösung erarbeiten.
Warum benachteiligen Sie den ländlichen Raum auf allen Ebenen? Warum wollen Sie die Verwendung von Munition, die nachweislich noch eine bessere Tötungswirkung hat, als die noch nicht wissenschaftlich ausgereifte „bleifreie“ Munition, ohne eine Übergangsfrist verbieten? Wissen Sie überhaupt, dass es keine wirklich bleifreie Munition gibt und dass auch sog. „bleifreie“ Munition Blei enthält…und zusätzlich andere Schwermetalle im Austausch für das weggelassene Blei? Welche Auswirkungen die haben, ist noch nicht erforscht.
Warum wollen Sie ganzjährig geschonte, aber durch die Aufzählung im Katalog der jagdbaren Arten auch ganzjährig gehegte, Arten aus dem Jagdrecht nehmen und uns Jägern damit die Hegepflicht nehmen? Wer kümmert sich dann um die Hege dieser Arten?
Ich habe noch so viel mehr Fragen…aber das würde den Rahmen sprengen.
Ich hoffe, Sie und ihre Parteifreunde kommen endlich zur Vernunft und bremsen die Ideologen ihres Koalitionspartners aus. Noch können Sie handeln und dem ländlichen Raum die Hand reichen. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass ihre urbanen Wähler Sie wieder wählen, wenn das Unfallwild tagelang am Straßenrand verwest, der Wolf auch in NRW vor dem Waldkindergarten steht und die Sauen in Notzeiten in den Städten nach Futter suchen…von der Waschbär- und Fuchsplage, die jetzt schon manche Städte haben, mal abgesehen… Sie und der urbane Raum werden noch nach den Jägern rufen. Aber dann ist das Vertrauen verspielt. Reden Sie mit dem LJV und den Berufsjägern, mit denen, die zertifizierte Naturschützer sind und eine staatliche Prüfung abgelegt haben. Und nicht nur mit denen, die nur eine Ideologie haben die nicht von Sachkunde getrübt wird.
Mit freundlichen Grüßen und einem Waidmannsheil aus dem HSK,
Nicole Heitzig

 

Impressionen aus Düsseldorf

 Videos

So hören sich mehr als 15.000 Jägerinnen und Jäger an!
(c) Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e. V. (Facebook)

 

Halali am Versammlungsplatz
(c) Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V. (Facebook)

 

Auf gehts!
(c) Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e. V. (Facebook)

 

Bildergalerie

 

Bilder: LJV BaWü, LJV RLP, FJD

Jagd und Kulturlandschaft

Egal ob von Veganerseiten, Wolfsbefürwortern oder Jagdgegnern – ein Lieblingsargument vieler Gruppierungen ist: „ Würden Menschen sich nicht in die Natur einmischen, ginge es der Natur viel besser“ oder „Natur reguliert sich von alleine“.

Wären wir in den Weiten Sibiriens, Kanadas, der Anden oder in den letzten noch existierenden Urwäldern mag das – noch- annähernd stimmen. Als Argument gegen die Zerstörung von weitgehend unerforschten, für den Erhalt des Lebensraum Erde notwendigen Gebieten, wie den Regenwald, erst recht.

Nachdem die Menschen in der Alt- und Mittelsteinzeit als Jäger und Sammler überlebten, begann mit der neolithischen Revolution der Übergang zu einer sesshaften Gesellschaft, die Ackerbau und Viehzucht betrieb, die Jagd aber als integralen Bestandteil der Überlebenssicherung beibehielt. Weltweit ausgehend von 3 Zentren in Mittelamerika und Südchina war für Europa der fruchtbare Halbmond im Nahen Osten (ca. 11000 v Chr.) das Ursprungsgebiet für diesen Wandel. Hier besiedelt und kultiviert der Mensch seit ca. 5500 Jahren unsere Landschaft und damit das Ökosystem.

Betrachtet man Ökosysteme, die vom Menschen weitgehend unbeeinflusst sind, stellt sich in diesen tatsächlich ein Gleichgewicht ein. Wildtiere vermehren sich bis zu einer bestimmten Dichte, die von den äußeren Gegebenheiten dieses Lebensraumes abhängen. Beim Erreichen dieser Grenze (Carrying Capacity) stagniert der Populationszuwachs.

Parameter dieses Gleichgewichtes sind die Vermehrungsrate, Zuwanderung aus anderen Populationen (notwendig zur Erhaltung der genetischen Vielfalt), natürliche Sterblichkeit, Prädation durch Beutegreifer, Nahrungsangebot und Abwanderung.

Ein Eingriff durch Jagd schadet solchen Ökosystemen nicht, ist aber auch nicht zwingend erforderlich.

Wir leben jedoch nicht mehr in einem solchen System. Wir formen in Europa eben seit ca. 5500 Jahren eine Kulturlandschaft, durch Siedlungs- und Stadtbau, durch Beweidung, Ackerbau und Viehzucht und letztendlich auch durch Jagd. Sie besteht nicht mehr aus natürlich gewachsenen, großräumigen, den äußeren Gegebenheiten wie Bächen oder Hügeln folgenden Bestandteilen, sondern ist kleinparzelliert durch Siedlungsbereiche, Straßen und Bahntrassen, landwirtschaftliche Nutzflächen, Wälder, Parks und Gärten.

Die begrenzenden Faktoren für die Kapazität dieser Landschaft sind nicht mehr durch primär durch natürliche Gegebenheiten definiert, sondern werden von den Ansprüchen unserer Gesellschaft diktiert. Sei es, dass durch Zunahme der Maisanbauflächen zur Biomassengewinnung bisher nie dagewesene Futtermengen generiert werden, so dass manche Wildarten wie Schwarzwild ihre Zahl und ihr Verbreitungsgebiet erhöhen können, während andere durch den Einsatz von diversen landwirtschaftlichen Dünge- und Spritzmitteln die Verlierer sind. Sei es, dass der Wirtschaftswald, der ja schon lange kein Urwald mehr ist, zunehmend durch Erholungssuchende, Sportler, Wanderer und Gassigeher und andere Nutzung fast zu jeder Tageszeit eine zunehmende Beunruhigung erfährt.

Nachhaltige Bejagung ist ein wichtiges Instrument, um unsere Kulturlandschaft und die Ansprüche der Gesellschaft daran zu gestalten und weiterzuentwickeln. Sie dient der Arterhaltung und Regulierung, die wegen der „unnatürlichen“ Bedingungen anders nicht mehr im Gleichgewicht zu halten ist. Ohne Jagd hätten Arten, die mehr Natur benötigen zum Überleben, Arten die bestimmte Lebensräume benötigen, Arten, die keine Störungen vertragen, keine Chance mehr gegen Arten, die Kulturfolger sind, die sich anpassen können und die die Profiteure dieser Umweltveränderungen sind.

Deutschland gehört heute zu den wenigen Staaten mit dem 5-6fachen der Weltbevölkerungsdichte, gemessen am Lebensraum, mit durchschnittlich 226 Menschen pro km², in Europa leben nur im United Kingdom mehr Menschen.

Wer also meint, durch Nichtbewirtschaftung, sei es jagdlich, forstlich oder landwirtschaftlich, der Natur mehr Raum zu geben, irrt. Die Folge wird nicht mehr „Natur“ sein, sondern eine verwilderte Kulturlandschaft, in der sich invasive Arten ausbreiten werden und in der Biodiversität keine Unterstützung erfahren wird.

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Titelbild:Chrom/pixelio.de